SpecialSeiten: 1333, Sprache: DeutschJäger, K. / Wirz, J.Die demographische Altersstruktur der Bevölkerung widerspiegelt sich in zunehmendem Maße in der zahnärztlichen Praxis: Heute ist bereits jeder dritte bis vierte Patient über 60 Jahre alt. Für den Zahnarzt ist damit nicht nur eine Neuorientierung in der Behandlungsmethodik oder auf dem Materialsektor verbunden, sondern vor allem eine vorausschauende, das gesamte Kauorgan umfassende Planungs- und Therapiestrategie. Diese wird durch den zunehmenden Wunsch seitens des Patienten nach festsitzendem Zahnersatz erschwert, weil verschiedene altersbedingte Faktoren wie chronische Krankheiten, plötzlich eintretender Verfall der vitalen Funktionen oder psychische Stimmungsveränderungen nicht ohne weiteres abgeschätzt oder vorausgesagt werden können. Spricht die individuelle Situation für eine festsitzende Prothese, gelten die bekannten Richlinien unabhängig vom Patientenalter. Bei lokalen Problemen mit Fragen der Zahnerhaltung oder Defekten an bestehenden Arbeiten soll zuerst die vielseitige Palette der Reparatur- oder Anpassungsfähigkeit durchdacht und nötigenfalls realisiert werden. Der Zeitpunkt einer neuen prothetischen Gesamtsarnierung wird neben Anamnese und Befund vor allem durch eine sichere Prognose beeinflußt.
Schlagwörter: Geroprothetik = Altersprothetik, Gerontologie, festsitzender Zahnersatz