ManagementSprache: DeutschMönkmeyer, Ulrich R.Seit Kuhn verbinden wir mit einschneidenden Veränderungen in der Entwicklung von Disziplinen und Wissenschaften die Vorstellung, dass diese sich in Gestalt von Paradigmenwechsel vollziehen. Auch das Bewusstsein dafür, dass Fragestellungen außerhalb der geltenden Grundauffassungen stehen und dies auch zulässig ist, ist durch die Arbeiten von T. S. Kuhn11 geprägt. So muss heute für die Zahlheilkunde in Frage gestellt werden, ob der Verlust von Gewebesubstanz weiterhin als unabdingbar hingenommen werden und die Restauration mit Ersatzmaterialien in Zukunft als befriedigende Lösung angesehen werden kann. Diese Frage muss auch dann erlaubt sein, wenn sie in der Konsequenz zunächst sinkende Umsätze in den historischen Produktions- und Dienstleistungsbereichen zur Folge hätte. Wenn wir einer Restitutio-ad-integrum-Behandlung näher kommen wollen, stehen nicht nur Veränderungen im einzelnen bevor. Ändern müssen sich Behandlungskonzepte, Werkstoffe und ökonomische Environments. Mittelfristig gesehen könnte dies beispielsweise bedeuten, dass Einzelzahnrestaurationen überwiegend im CAD-CAM Verfahren hergestellt werden, wodurch die konventionelle Perioprothetik an Stellenwert verlieren würde.
Schlagwörter: Paradigmenwechsel, symptomatische Therapien, Ursachentherapien, bioanaloge Rekonstruktion, technological Environment, handwerklich - mechanische Fertigung, CAD-CAM-Verfahren, bioanaloge Werkstoffe, Restitutio ad integrum, ethische Vertretbarkeit