Seiten: 311-318, Sprache: DeutschSchmoeckel, Julian / Santamaría, Ruth M. / Alkilzy, Mohammad / Splieth, Christian H.Oft bemerken Eltern ein "Loch" im Milchzahn ihres Kindes und werden in der Praxis mit dem Wunsch, dass der Zahn behandelt werde, vorstellig. In der Tat ist es wichtig: Karies im Milchgebiss sollte therapiert werden - nur wer kann dies wann, wie und wodurch erfolgreich durchführen? Karies im Milchgebiss stellt trotz des Kariesrückgangs immer noch ein relevantes epidemiologisches Problem dar, insbesondere da der Sanierungsgrad mit ca. 50 % bei Kindergarten- und Grundschulkindern viel zu gering ist9. Dies liegt im Wesentlichen an der mangelnden Kooperation der Kinder, unzureichender Honorierung für Füllungen, Zeitmangel bei der Behandlung der Kinder, einer oftmals unstrukturierten Ausbildung in der Kinderzahnheilkunde sowie Schwierigkeiten bei der Lokalanästhesie und endodontischen Komplikationen bei Milchzähnen. Gleichermaßen können mangelhafte Unterstützung der Eltern bei der Mundgesundheit ihrer Kinder sowie ihre Erwartungen und Kooperationsbereitschaft die Therapieentscheidung erheblich beeinflussen.