Seiten: 145-157, Sprache: Englisch, DeutschAsselmeyer, HerbertEin Blick in die Geschichte der Fernlehrsysteme zeigt, dass es eine lange Tradition gibt, zeitgemäße technologische Ressourcen für Lehr-/Lernzwecke zu nutzen. Die Faszination des Distance Learning gipfelte in der Vorstellung einer Industrialisierung von Lehren und Lernen. Wenngleich einerseits die Realität die technologischen Verheißungen immer wieder eingeholt hat, wurden andererseits Handlungsspielräume für didaktisches Handeln häufig verkannt, die sich aus den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien ergeben. Lernen von Morgen ist ein Umgang mit organisierten Wissensressourcen in bedarfsspezifisch organisierten Gemeinschaften, die sich für konkrete Problemlösungen bilden und die innerhalb des Problemlösungsprozesses über Lernprozesse neues Wissen generieren. Die Entfaltung des Potenzials von E-Learning (und eigentlich müsste man darüber nachdenken, ob dieser Begriff nicht viel zu sehr auf das herkömmliche, in kursähnlichen Szenarien organisierte und zeitbegrenzte Lernen focussiert und die Frage des intelligentenManagements von Wissen im eigenen Arbeitskontext zu wenig zum Ausdruck bringt) wird maßgeblich davon abhängen, inwieweit es Organisationen gelingt, eine Lern- und Arbeitskultur zu entwickeln, beispielsweise durch Anreizsysteme, Teamförderung, freien Zugang zu Wissensressourcen. Vor dem Hintergrund eines exemplarischen Beispiels (M.A. Studiengang Organization Studies) wird gezeigt, wie eine Didaktik des Dazwischen, die auf eine intelligente Kombination von Ressourcen zielt, zu ungeahnten Lernerfolgen führt.
Schlagwörter: E-Learning, Fernlehrsysteme, Didaktik, Weiterbildung