PubMed-ID: 21877378Seiten: 119-127, Sprache: Englisch, DeutschRuge, Sebastian / Quooß, Alexandra / Kordaß, BerndVirtuelle Artikulation ermöglicht es Grenzen mechanischer Modellsituationen zu überwinden. Ein großer Vorteil sind neue Visualisierungskonzepte. In dieser Arbeit wurden die Kauflächen der Unter- und Oberkieferzahnreihen mit einem 3-D-Scanner digitalisiert und die reale Unterkieferbewegung mit dem Ultraschall-Messsystem Jaw- Motion-Analyser aufgezeichnet. Ein Kopplungshilfsteil, das klinisch am Patienten eingesetzt wurde, sorgte für die präzise Referenzierung von Bewegungs- und Scandaten. Das vereinigte die Abformung der Kauflächen des Ober- und Unterkiefers. Zugleich wurden mit dem JMA-System das Kopplungsteil und die Unterkieferlage räumlich erfasst. Ziel dieses virtuellen Artikulators war es, die Kiefersituation beim Kauen zu visualisieren. Zur Analyse der okklusalen Kontaktpunkte wurden dynamische Bilder generiert, in denen Annäherungs- und Kontaktbereiche markiert wurden. Die Unterkieferbewegung konnte auch dazu genutzt werden, eine Hülloberfläche zu gestalten, die die maximal mögliche Raumnutzung des Unterkiefers abbildete. Eine solche Hülloberfläche stellt eine Art virtuelles FGP-Registrat dar und kann für virtuelle Zahnrestaurationen verwendet werden. Sie hilft, in der virtuellen Welt den okklusalen Spaltraum zu quantifizieren. Dabei lässt sich die Variabilität der Kaufunktion individuell erfassen und nutzen.
Schlagwörter: virtueller Artikulator, virtuelle Okklusion, dynamische Okklusion, okklusaler Kontakt, Okklusion, Variabilität