Seiten: 87-97, Sprache: DeutschLudwig, Björn / Hakenholz, Stefanie / Glasl, Bettina / Lisson, Jörg / Kinzinger, Gero / Lietz, ThomasZiel: Die vertikalen Grenzen für die interradikuläre Insertion eines kieferorthopädischen Miniimplantats bilden die krestale Knochenkante und die Mukogingivallinie. Das Ziel dieser prospektiven anatomischen Studie war es, den Abstand zwischen dem approximalen Kontaktpunkt und der Mukogingivallinie zu ermitteln und an den jeweiligen Messpunkten die Dicke der Gingiva zu bestimmen.
Material und Methoden: Ausgehend vom Approximalkontakt wurde mit einer WHO-Parodontalsonde die Breite der befestigten Gingiva bei 52 Patienten senkrecht zur Mukogingivallinie gemessen. Die Dicke der befestigten Gingiva wurde durch die Perforation per Sonde mit aufgestecktem Gummistopp ermittelt.
Ergebnisse: Die Distanz zwischen dem approximalen Kontaktpunkt und der Mukogingivallinie lag im Oberkiefer durchschnittlich zwischen 7,7 und 8,3 mm. Im Unterkiefer betrug sie durchschnittlich 7,3 beziehungsweise 7,4 mm. Der Unterschied zwischen Ober- und Unterkiefer war signifikant. Die durchschnittliche Dicke der befestigten Gingiva im Grenzbereich zur Mukogingivallinie wurde im Oberkiefer zwischen 2,2 und 2,5 mm ermittelt. Im Unterkiefer waren es zwischen 2,0 und 2,4 mm. Der Unterschied zwischen Ober- und Unterkiefer war nicht signifikant.
Schlussfolgerung: Der approximale Kontaktpunkt ist eine geeignete Struktur, um die vertikalen Grenzen eines Insertionsareals durch Ausmessen zu bestimmen. Er ist der Schlüssel, um eine Kongruenz zwischen den verschiedenen Planungsunterlagen (klinischer Befund, Röntgenbild und Modelle) herzustellen. Die Dicke der Gingiva gibt Hinweise auf die Insertionstiefe und die Auswahl der Länge eines Miniimplantats.
Schlagwörter: kieferorthopädische Miniimplantate, Mukogingivallinie, Gingivadicke, Insertionstiefe