Seiten: 185, Sprache: DeutschCattabriga, M. / Verrocchi, G. C. / Scuteri, A. / Poannuti, E. / Trapani, M.Der Zweck dieser Studie bestand darin, bei Patienten, die mit konservativer Therapie behandelt worden waren, nach 18 Monaten retrospektiv die Auswirkung der Extraktionen von Zähnen mit schweren Parodontalproblemen auf das Parodontium der Nachbarzähne zu bewerten. Das Parodontium wurde mit den Stellen verglichen, an denen die benachbarten hoffnungslosen Zähne erhalten worden waren. 28 Patienten wurden ausgewählt. Bei den extrahierten Zähnen und ihrer kontralateroaen Kontrolle sollte zumindest eines der Kriterien vorhanden sein, die von Becker zur Identifizierung hoffnungsloser Zähne beschrieben wurden. Insgesamt wurden 82 Teststellen (die den extrahierten Zähnen benachbarte Stellen) und 82 Kontrollstellen (neben den nicht extrahierten kontralateralen Zähnen) untersucht. Alle Patienten wurden mit Scaling/Wurzelglättung behandelt und erhielten Mundhygieneinstruktionen. Die Extraktionen wurden vor oder während der Initialtherapie vorgenommen. Für jede Stelle wurden Taschentiefemessungen vor der Extraktion und 18 Monate danach aufgezeichnet. Standardisierte Röntgenaufnahmen wurden vor der Extraktion und 18 Monate danach gemacht, um Veränderungen der Alveolarknochenhöhe festzustellen. Die Resultate zeigten bei der Testgruppe eine signifikant größere Reduktion der Taschensondierungstiefe (p kleiner als 0,001) als bei der Kontrollgruppe. Bei der Alveolarknochenhöhe gab es in der Testgruppe einen Gewinn von durchschnittlich 1,25 mm, während in der Kontrollgruppe ein Verlust von durchschnittlich 0,073 mm zu verzeichnen war. Dieser Unterschied war statistisch signifikant (p kleiner als 0,02). Diese Studie läßt darauf schließen, daß die Extraktion hoffnungsloser Zähne bei Patienten, die eine konservative Parodontaltherapie erhalten hoben, zur Reduktion der Taschentiefe und zum Gewinn von Alveolarknochenhöhe an benachbarten Stellen führt.
Schlagwörter: hoffnungslose Zähne, gezielte Extraktion, schwere Parodontitis