Seiten: 9-15, Sprache: DeutschEick, SigrunIn diesem Beitrag wird die Mikroflora in Wechselwirkung mit Wirtszellen sowohl bei Parodontitis als auch bei Wurzelkaries im Hinblick auf die gingivale Rezession kurz dargestellt. Als parodontopathogen gelten insbesondere die Bakterienspezies Aggregatibacter actinomycetemcomitans sowie Porphyromonas gingivalis, Tannerella forsythia und Treponema denticola. In der Pathogenese der Parodontitis spielen Faktoren der angeborenen und erworbenen Immunität eine Rolle, wobei eine hohe Variabilität der spezifischen Antikörperantwort vorliegt. Matrix-Metall-Proteinasen sind entscheidend für den Abbau der interstitiellen Matrix. An kariogenen Bakterien finden sich bei der Wurzelkaries unter anderem Streptococcus mutans und Actinomyces species. Das unter dem Wurzelzement liegende Dentin besitzt einen hohen Weichgewebeanteil, sodass neben der Herauslösung anorganischer Bestandteile die Proteolyse organischer Bestandteile durch Matrix-Metall-Proteinasen von Bedeutung ist. Bei der gingivalen Rezession ist offensichtlich keine spezielle Mikroflora vorhanden. Es scheint systemisch und möglicherweise auch lokal eine hohe Immunreaktivität vorzuliegen. Eine Applikation von Fluor kann antimikrobiell wirken und Wurzelkaries vermeiden. Aufgrund der geringen Kenntnisse zur Mikroflora in Interaktion mit Wirtszellen ist weitere Forschung angezeigt.
Schlagwörter: Mikroflora, Biofilm, gingivale Rezession, Parodontitis, Wurzelkaries