Seiten: 255-267, Sprache: DeutschMoroni, Manuel M. / Säly, Christoph H. / Drexel, HeinzEine systematische Übersicht und Metaanalyse randomisierter kontrollierter StudienHintergrund: Um zu ermitteln, ob eine nichtchirurgische Parodontalbehandlung zu einer Reduktion des HbA1c bei Patienten mit Typ-2-Diabetes führt, wurde eine Metaanalyse von randomisierten klinischen Studien (RCT) durchgeführt.
Methoden: Die Literaturrecherche erfolgte vom 17.04.2016 bis zum 23.09.2016 in Pubmed, Livio und Cochrane. Bei den Studienpopulationen der RCTs handelte es sich ausschließlich um Patienten mit Diabetes Typ 2 im Alter ab 18 Jahren, die gleichzeitig an einer Parodontitis litten. Die Studienpopulationen wurden randomisiert in zwei Gruppen aufgeteilt. In den Interventionsgruppen erfolgte eine nichtchirurgische Parodontalbehandlung, d. h. Scaling und Wurzelglättung. Die Kontrollgruppen wurden nicht behandelt. Der HbA1c wurde bei beiden Gruppen für einen Zeitraum von mindestens drei Monaten ermittelt. Für die Metaanalyse wurden die gewichteten mittleren HbA1c-Differenzen der gepoolten Daten berechnet. Heterogenität und Publikationsbias wurden ebenfalls ermittelt. javascript:toggleusrprint('xmllinkbox')
Ergebnisse: Es wurden insgesamt 268 Artikel identifiziert, aber nur 17 erfüllten die Einschlusskriterien. Die gepoolte Analyse schloss 833 Patienten in den Interventionsgruppen und 791 Patienten in den Kontrollgruppen ein. Die HbA1c-Veränderung unterschied sich hochsignifikant zwischen den Interventions- und Kontrollgruppen (p 0,0001), die Effektstärke betrug -085 % (95 % CI: -1,17 % bis -0,53 %).
Schlussfolgerungen: Die Metaanalyse ergab, dass eine nichtchirurgische Parodontalbehandlung mit einer deutlichen Verringerung des HbA1c Wertes verbunden war.
Schlagwörter: Diabetes mellitus Typ 2, HbA1c, Parodontitis, Scaling, Wurzelglättung