Seiten: 243-262, Sprache: DeutschKuzmanova, Denica / Pappe, Christina / Dommisch, HenrikErnährung kann sowohl pro- als auch antiinflammatorische Wirkung zeigen. Der westliche Lebensstil mit einer erhöhten Zufuhr an energiereichen, jedoch nährstoffarmen Lebensmitteln wird für die Entstehung zahlreicher nicht übertragbarer, chronisch entzündlicher Erkrankungen mitverantwortlich gemacht. Dagegen scheint eine Ernährung, welche reich an Ballaststoffen, gesunden Fetten, antioxidativen Mikronährstoffen ist und auf verarbeitete zuckerhaltige Produkte verzichtet, nicht nur auf metabolische Parameter, sondern auch direkt auf entzündliche Prozesse im Parodont positiven Einfluss nehmen zu können. Der modifizierende Einfluss von Ernährungsfaktoren auf die Gingiva wurde in der neuen Klassifikation von parodontalen und periimplantären Erkrankungen mitberücksichtigt. Die Erhebung einer Ernährungsanamnese bei Patienten mit parodontalen Erkrankungen, insbesondere bei vorliegender Erkrankungsaktivität und -progression, wird empfohlen, um mögliche Defizite, individuelle Risiken und Risikogruppen erkennen zu können. Neben Aspekten der Fehl-/Mangelernährung wird auch die Überernährung berücksichtigt. Zusätzlich gibt der Artikel Empfehlungen zur Ernährungsberatung im Rahmen der systematischen antiinfektiösen parodontalen Therapie.
Schlagwörter: Gingivitis, Parodontitis, Ernährung, Mikronährstoffe, Makronährstoffe