Seiten: 149-158, Sprache: DeutschNeumeyer, Stefan / Stelzel, Michael / Hopmann, Sabine / Mörig, Gernot / Götz, Werner / Hanfland, Ludger / Gosau, MartinDie Replantation und Extrusion von WurzelsegmentenFür eine ansprechende und langfristig stabile implantatprothetische Versorgung sind die Qualität und das Volumen des Implantatlagers von grundlegender Bedeutung. Deshalb wurden zur Vermeidung und Behebung der extraktions- bzw. resorptionsbedingten Gewebeverluste umfangreiche Strategien zum Alveolenerhalt und zur suffizienten Defektauffüllung entwickelt. Eine Analyse der reaktiven Prozesse, die bei der Replantation und Extrusion von Zähnen zu beobachten sind, macht deutlich, dass aus den strukturellen und funktionellen Zusammenhängen die Grundlagen für ein alternatives biologisches Konzept abzuleiten sind. So kann die Replantation eines Zahnes durch die funktionelle Wiederanbindung der angrenzenden Gewebestrukturen deren nahezu vollständigen Erhalt gewährleisten1- 5. Die Extrusion eines Zahnes induziert eine koronale Bewegung der parodontalen und alveolären Gewebestrukturen (Follow-up). Das Ausmaß der vertikalen Geweberegeneration kann durch die funktionelle Anbindung gesteuert werden6-8. Von besonderer Bedeutung scheint dabei der supraalveoläre Faserapparat zu sein, denn umfangreiche Fallstudien haben gezeigt, dass isogingival replantierte Wurzelsegmente ein nahezu gleiches Erhaltungs- und Regenerationspotenzial zeigen wie ganze Zähne. Ein darauf aufbauendes biologisches Gewebemanagement weist viele Vorteile auf. Diese reichen von einer minimalinvasiven chirurgischen Intervention, einem umfangreichen Volumen- und Strukturerhalt bis hin zu einer geringeren Belastung der Patienten.
Schlagwörter: biologisches Gewebemanagement, Replantation, Extrusion, Erhalt, Regeneration, Ästhetik, minimalinvasives Verfahren