Seiten: 340-356, Sprache: DeutschZarow, Maciej / Devoto, Walter / Saracinelli, MonaldsDie klinischen Konzepte zur Restauration von wurzelkanalbehandelten Zähnen sind derzeit nicht sehr klar. Häufig beruhen sie eher auf Vermutungen als auf gesicherten empirischen Daten. Die Vielzahl an publizierten Meinungen ist verwirrend, was die Auswahl einer optimalen Behandlung erschwert. Außerdem wird inzwischen auch darüber diskutiert, ob ein Stift überhaupt notwendig ist oder nicht. In dem vorliegenden Artikel soll dieses Thema anhand von evidenzbasierten Prinzipien aufgearbeitet werden, damit der Zahnarzt klare Richtlinien für eine restaurative Therapie der Prämolare und Molare erhält. Es werden zwei Fallberichte vorgestellt, um die verschiedenen klinischen Situationen zu veranschaulichen.
Im ersten Fall steht die konservative Restauration eines endodontisch behandelten Molars im Mittelpunkt. Dabei sollte eine adäquate Menge an gesundem Restgewebe erhalten und nur der Höcker mit Restaurationsmaterial abgedeckt werden. Darunter lag kein gesundes Dentin mehr vor. Im zweiten Fall war der Prämolar durch Karies so stark beschädigt, dass für die Verankerung des Komposits ein Pin erforderlich war. Der Höcker wurde vollständig abgedeckt.
Anhand der beiden vorgestellten klinischen Berichte und einer Literaturübersicht wird das Konzept der Verwendung von glasfaserverstärkten Wurzelstiften erläutert. Die Suche nach peer-reviewten Artikeln zur Rekonstruktion von endodontisch behandelten Seitenzähnen erfolgte manuell und über MEDLINE. Insgesamt wurden 70 Artikel durchgesehen, die von 1967 bis 2008 veröffentlicht worden waren.