Seiten: 434-447, Sprache: DeutschOshagh, Morteza / Aleyasin, Zeinab S. / Roeinpeikar, MehdiEinführung: Jedes Gesichtsmerkmal kann sich darauf auswirken, wie das Gleichgewicht der anderen Merkmale wahrgenommen wird. Daher muss bei der Gesichtsbeurteilung das gesamte Gesicht berücksichtigt werden. Es gibt bisher keine Studien, in denen untersucht wird, wie sich die Position von Stirn und Hals auf die Profilästhetik auswirkt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Auswirkungen der Position von Stirn und Hals auf die Profilästhetik zu untersuchen. Die Beurteilung wurde von Laien, Zahnmedizin- und Kunststudenten vorgenommen.
Material und Methode: Eine gerade Silhouette (schwarzes, nach rechts gerichtetes Profil vor weißem Hintergrund) wurde digital so bearbeitet, dass Variationen des Profils entstanden. Dabei wurde nur die anteroposteriore Position von Stirn und Hals verändert, alle sonstigen Teile des Gesichts blieben identisch. Die 310 Probanden (100 Studierende der Zahnmedizin, 100 Kunststudenten und 110 Laien) wurden gebeten, die Profile mithilfe einer Likert-Skala zu bewerten. Für die Datenanalyse wurden der nicht parametrische Mann-Whitney-Test, Chi- Quadrat-Tests, die Spearman-Rangkorrelationskoeffizienten, die einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) sowie der Kruskal-Wallis-Test herangezogen.
Ergebnisse: Die Werte für Profile mit gerader, mit nach hinten und mit nach vorn versetzter Stirn bzw. mit geradem, mit nach hinten und mit nach vorn versetztem Hals wiesen signifikante Unterschiede auf (P 0,05). In allen drei Gruppen beurteilten die Probanden dieselben Profile als am attraktivsten und am wenigsten attraktiv (P > 0,05).
Schlussfolgerung: Die Studie hat gezeigt, dass die Position von Stirn und Hals sich auf die Attraktivität von Profilsilhouetten auswirkt und dass diese Auswirkungen so deutlich sind, dass alle Probanden die Unterschiede wahrnehmen konnten. Es ist also erforderlich, bei einer Gesichtsbeurteilung das gesamte Gesicht zu betrachten, einschließlich Stirn und Hals.