Seiten: 215-228, Sprache: Englisch, DeutschRuge, Sebastian / Quooß, Alexandra / Kordaß, BerndDie Aufgabe der Artikulatoranalyse besteht in der detaillierten visuellen Darstellung der funktionellen Okklusion. Da die mechanische Modellsituation die individuellen biologischen Bedingungen jedoch nur annähernd wiedergeben kann, soll in diesem Beitrag ein neues computerbasiertes System vorgestellt und dessen Arbeitsweise anhand von Beispielen erläutert werden. Im Rahmen der Studie wurden die Kauflächen von Unter- und Oberkieferzahnreihen zunächst mit einem 3-D-Scanner (Smart optics Sensortechnik, Bochum) digitalisiert und die reale Unterkieferbewegung mit dem Ultraschallmesssystem Jaw Motion Analyser [JMA (zebris Medical, Isny)] aufgezeichnet. Ein Kopplungshilfsteil des JMA-Systems, das klinisch am Patienten eingesetzt wurde, sorgte für die präzise räumliche Erfassung der Unterkieferlage und eine Referenzierung beider Informationsarten. Ein besonderes Merkmal der hier vorgestellten Methode bestand darin, dass sich die Visualisierungsergebnisse "live" zur Unterkieferbewegung des Patienten darstellen ließen. So konnte die Kiefersituation bei der Kautätigkeit dreidimensional dargestellt und aus allen Perspektiven heraus betrachtet werden. Zur Analyse der Interkuspidation wurden dynamische Bilder generiert und in ihnen die Annäherungs- und Kontaktbereiche markiert. Anhand von Schnittbildern war es möglich, die Zahnkontaktbeziehungen darzustellen. Auf diese Weise konnten Ausmaß, Lage und Anzahl der dynamischen Kontaktareale angezeigt werden, und darüber hinaus auch die Häufigkeit, mit der die Kontaktareale der Kauflächen okkludierten.
Schlagwörter: virtueller Artikulator, virtuelle Okklusion, dynamische Okklusion, okklusale Kontakte, Okklusion