Seiten: 117-134, Sprache: Englisch, DeutschKleinheinz, Johannes / Jung, SusanneDie Entwicklung der Kiefergelenkendoprothetik verlief in zwei Wellen. Nach initial schlechten Langzeitergebnissen konnten die Misserfolge, durch Verbesserung von Material und Struktur des alloplastischen Kiefergelenkersatzes, in den letzen Jahren deutlich reduziert werden. Neben entzündlichen und degenerativen Erkrankungen umfasst das Indikationsspektrum vor allem Fehlbildungen sowie Trauma- und Tumorfolgen. Die Entscheidung zum Einsatz eines künstlichen Gelenks muss in die allgemeine Behandlungskaskade, mit sowohl konservativen als auch operativen Optionen, eingebettet sein und stellt das Mittel der letzen Wahl, nach Ausschöpfung aller anderen Möglichkeiten, dar. In einem weitgehend standardisierten Operationsablauf werden sowohl konfektionierte als auch individuell hergestellte Prothesen eingesetzt. Der prä- und postoperativ durchzuführenden Physiotherapie kommt eine Schlüsselstellung in der funktionellen Behandlung zu. Die in der Literatur berichteten Ergebnisse zeigen eine deutliche Verbesserung in den Bereichen Schmerzreduktion, Funktionalität und Lebensqualität, bei geringen Komplikationsraten. Somit stellt der alloplastische Kiefergelenkersatz heute eine sichere und zuverlässige Therapieform dar, die das Behandlungsspektrum, insbesondere in den Endstadien unterschiedlicher Gelenkerkrankungen, deutlich erweitert hat.
Schlagwörter: alloplastischer Kiefergelenkersatz, Endoprothetik, Gelenkresektion, Funktionsanalyse, konservative Therapiekaskade, biologische Rekonstruktion, CAD/CAM-Prothesen, Physiotherapie, Nervenschädigung