Seiten: 324-330, Sprache: Deutsch, EnglischOkeson, Jeffrey P.Kritischer Kommentar 1Die Entwicklung diagnostischer Kriterien dient zwei Hauptzwecken: der wissenschaftlichen Forschung und der klinischen Versorgung. Die ursprünglichen Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (RDC/TMD)1 lieferten einen ersten Rahmen, der sicherzustellen half, dass Forschungsarbeiten in vergleichbaren, genormten diagnostischen Gruppen durchgeführt wurden. Obwohl diese diagnostischen Kategorien relativ breit definiert waren, sorgten sie für eine gewisse Konsistenz bei der Untersuchung vergleichbarer diagnostischer Populationen. Allerdings boten die ursprünglichen RDC/TMD keine Hilfe bei der Behandlung. Die neueren Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (DC/TMD)2 unternehmen den Versuch, die wissenschaftlichen und klinischen Kriterien für die Untersuchung von CMD zu verfeinern. Da CMD-Symptome jedoch bei vielen Kopf- und Nackenbeschwerden häufige Befunde darstellen, sind strenge und vollständige Kriterien schwer zu entwickeln. Den Autoren Steenks, Türp und de Wijer3 ist für die Arbeit an ihrem Schwerpunktartikel zu danken, da sie mehrere Unzulänglichkeiten der neueren DC/TMD aufgezeigt und diskutiert haben. Ihr Schwerpunktartikel bietet eine kritische Bewertung der DC/TMD mit Erläuterungen zu den Vor- und Nachteilen der vorgeschlagenen Leitlinien. Steenks et al. bekunden ihre generelle Unterstützung, äußern aber auch gewisse Bedenken gegenüber den neuen Kriterien. Im Folgenden möchte ich einige ihrer Anmerkungen kommentieren.