Seiten: 345-352, Sprache: Deutsch, EnglischSchierz, Oliver / Reißmann, Daniel Ralph / Rauch, AngelikaEinheitliche Untersuchungskriterien nach internationalem StandardZur Diagnostik craniomandibulärer Dysfunktionen (CMD) finden im deutschsprachigen Raum, aber auch international viele meinungsbasierte Befunderhebungssysteme Anwendung. Um wissenschaftlich forschungsgruppenübergreifend arbeiten zu können, wurden 1992 die "Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (RDC/TMD)" entwickelt und veröffentlicht. Dieser mittlerweile international etablierte Standard zur CMD-Diagnostik wurde 2014 auf dem Fundament einer kritischen Bewertung der umfangreichen Studienlage und der Ergebnisse aus Validierungsstudien von einem internationalen Wissenschaftsteam grundlegend überarbeitet. Die daraus hervorgegangenen "Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (DC/TMD)" eignen sich aufgrund einfacher und standardisierter Untersuchungstechniken sowie einer validierten Diagnosestellung besonders für den Einsatz in der täglichen Praxis. Dadurch können die Befunde und Diagnosen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen erhoben bzw. gebildet und Behandlungen evidenzbasiert durchgeführt werden. In dem vorliegenden Beitrag werden die Vor- aber auch die bekannten Nachteile der DC/TMD diskutiert. Zusammenfassend lässt sich schlussfolgern, dass dieses Untersuchungsprotokoll alle Voraussetzungen besitzt, einen deutschlandweit einheitlichen Befunderhebungsstandard zu bilden. Herausragend sind die Möglichkeit der validen und automatisierbaren Generierung von Diagnosen und die Inklusion von CMD-assoziiertem Kopfschmerz.
Schlagwörter: Diagnostische Kriterien, DC/TMD, Klinische Befunde