SupplementPoster 762, Sprache: Deutsch, EnglischSchlabe, Jürgen / Thiele, Oliver / Struckmann, Victoria / Koilos, Leila / Hernekamp, Jan-Frederik / Kremer, Thomas / Kneser, Ulrich / Mischkowski, Robert AndreasDas Polytrauma ist die gleichzeitig entstandene Verletzung mehrer Körperregionen, bei der eine einzige oder die Kombination mehrerer Verletzungen als lebensbedrohlich einzustufen ist. Mittelgesichts- und Unterkieferverletzungen werden bei fast 20% der polytraumatisierten Patienten beschrieben. In die Halsweicheteile eingesprengte Fremdkörper können erhebliche Verletzungen verursachen. Das posttraumatische Ödem kann die Sicherstellung der Atemwege kann gerade bei Verbrennungsverletzungen mit Inhalationstrauma erheblich erschweren.
Kasuistik: Bei Löscharbeiten in einer Firma waren mehrere Flüssiggastanks explodiert. Dabei wurden 8 Feuerwehrmänner von der Explosionswelle erfasst. Ein 19jähriger Feuerwehrmann wurde luftgebunden in die BG-Unfallklinik Ludwigshafen mit schwerer Gesichtsverbrennung eingeliefert. Ein Metallsplitter war perforierend durch den Unterkiefer in die Halsweichteile eingedrungen. Gleichzeitig entstand eine schwere Gesichtsverbrennung mit Inhalationstrauma. Die operative Versorgung wurde gemeinsam von Plastischen Chirurgen und MKG-Chirurgen durchgeführt. Der Metallkörper hatte einen umschriebenen, dem Geschoss entsprechenden knöchernen Defekt in den Unterkiefer geschlagen Es zeigte sich keine Verletzung von Trachea oder großen Halsgefäßen.
Wir beschreiben die erfolgreiche interdisziplinäre Versorgung von komplexen Verletzungsmustern bei Großschadensereignissen (MASCAL) anhand dieses ausgewählten Fallbeispiels.
Schlagwörter: Gesichtsverbrennung, Schnapnellverletzung, Explosionsverletzung MASCAL