SupplementPoster 818, Sprache: Deutsch, EnglischKretschmer, Frank-Hendric Peter / Eggerath, Jobst Werner / Moll, Christine / Draenert, Guy Florian / Heymann, Paul / Neff, AndreasDenosumab ist ein neuartiger antiresorptiver Wirkstoff, der zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose und ossärer Metastasen bei malignen Grunderkrankungen eingesetzt wird. Die Indikation gleicht den Bisphosphonaten, wobei die Effektivität der beiden Substanzgruppen vergleichbar ist. Bisphosphonate können Osteonekrosen der Kieferknochen auslösen. Es sind sowohl Fälle bei Patienten mit malignen Grunderkrankungen als auch bei der Osteoporosetherapie beschrieben worden. Denosumab kann ebenfalls Osteonekrosen der Kiefer auslösen. Das klinische Bild der Nekrose ist identisch. Bisher sind jedoch lediglich Fälle von Denosumab-related Osteonekrosen der Kiefer bei Patienten mit malignen Grunderkrankungen beschrieben. Der vorliegende Report beschreibt den Fall einer Patientin, die auf Denosumab aufgrund von gastrointestinalen Unverträglichkeiten gegenüber Bisphosphonaten umgestellt wurde. Nach einem dento-alveolären Eingriff kam es im Bereich der Unterkieferfront zu einer Osteonekrose. Es ist anzunehmen, dass die Inhibition von Osteoklasten und das artifizielle dentoalveoläre Trauma die Osteochemonekrose bei der Patientin ausgelöst haben.
Der hier beschriebene Fall ist - nach unserem Kenntnisstand - der erste in der Literatur beschriebene Patientenfall einer Denosumab-assoziierten Kieferosteonekrose unter laufender Therapie aufgrund einer Osteoporose und ohne das Vorliegen einer malignen Grunderkrankung.
Die Autoren empfehlen eine Zahnsanierung entsprechend der Empfehlung der AWMF und AAOMS sowohl vor Beginn einer Bisphosphonat-Therapie als auch vor Beginn einer Therapie mit Denosumab unabhängig von der Indikation oder der vorliegenden Grunderkrankung.
Schlagwörter: Denosumab, Bisphosphonate-related Osteonecrosis of the jaw, Denosumab-related osteonecrosis of the jaw, Osteoporose, Osteochemonekrose, BRONJ, ONJ