SupplementPoster 895, Sprache: Deutsch, EnglischSchnabl, Christina Lucia / Kühn, Christian / Rustemeyer, JanEinleitung: Raumforderungen der Tränendrüse wie entzündliche und lymphoproliferative Prozesse als auch benigne und maligne Tumore können nicht ausreichend mittels Magnetresonanztomographie differenziert werden. Somit ist die Gewinnung entsprechender Gewebeproben unumgänglich, um eine ausreichende histopathologische Diagnose zur weiteren Therapieentscheidung zu stellen.
Falldarstellung: Drei Frauen im Alter zwischen 18 und 67 Jahren stellten sich mit klinischen Symptomen einer Raumforderung der Orbita in unserer Klinik vor. Die MRT-Diagnostik zeigte bei allen drei Fällen eine tumoröse Raumforderung in der Tränendrüse. Zur histologischen Diagnosesicherung erfolgte die Entfernung der Pars orbitalis der Tränendrüse durch eine superior-laterale Orbitotomie. Die histopathologische Begutachtung der Präparate ergab ein plemorphes Adenom, Dacryoadenitis und ein niedrig malignes Non-Hodgkin-Lymphom. Bei keiner der Patientinnen kam es im Verlauf zur Ausbildung einer "dry eye"-Problematik. Im Beobachtunszeitraum von einem Jahr waren die Patientinnen rezidivfrei.
Schlussfolgerung: Im Falle diagnostizierte tumoröser Raumforderungen der Tränendrüse im MRT ist eine histopathologische Diagnosesicherung unumgänglich. Die Teilresektion der Tränendrüse hat den Vorteil, dass genügend Material zur Untersuchung gewonnen werden kann.
Die Symptome des "trockenen Auges" sind selten und es wird ein zweiter Eingriff im Fall eines benigen Tumors vermieden. Weitere Studien mit höheren Patientenzahlen sind notwendig um dies zu bestätigen.
Schlagwörter: Tränendrüse, Orbitomie, MRT, Dacryoadenitis