Poster 2284, Sprache: Englisch, DeutschIgelbrink, Sebastian / Beiglböck, Fabian / Kronseder, Katharina / Kleinheinz, JohannesDie erfolgreiche Rekonstruktion von Unter- und Oberkieferdefekten mittels freiem Knochenblock setzt eine passgenaue Präformierung des Interponats voraus. Dem Problem der schlechten Passform von Beckenkammtransplantaten mit unästhetischen Ergebnissen, mangelnder Fixierungszone und Überdimensionierung mit entsprechend großem Defekt der Donor-Site wird mit der Konstruktion einer individuellen Bohrschablone für die Entnahme eines ideal geformten Knochenfragments für die Defektsituation begegnet.
Mit der Segmentierungssoftware Mimics (Materialise, Leuven, Belgien) wird das DVT des Patienten ausgewertet und bearbeitet. Die Region of Interest wird in ein dreidimensionales Modell umgewandelt. Im Bereich des Knochendefekts erfolgt schichtweise die Konstruktion eines ideal angepassten dreidimensionaler Körper. Der Umriss des Interponats dient der Konstruktion einer Schablone. Die äußeren Maße des Umrisses werden extendiert, um Platz für das Anlegen einer Fräse zu schaffen.
Durch Verwendung der 3D-Visualisierung radiologischer Datensätze und geeigneter Software werden patientenspezifische Lösungen zur Rekonstruktion von Unter- und Oberkieferdefekten am Rechner simulier- und realisierbar. Die virtuelle Planung kann zeitnah in-House und kostengünstig am eigenen Drucker produziert werden. Substanzdefekte nach Traumata, Fehlbildungen oder Tumoren können damit sicher und effektiv mittels individualisierter Schablonen rekonstruiert, die Operationsdauer verkürzt und die Morbiditätsrate im Vergleich zur freien Beckenkammentnahme signifikant vermindert werden.
Schlagwörter: Innovation, 3D Druck, in-house workflow, Kieferrekonstruktion, Cutting Guide