Mehrwandige Kieferkammdefekte sind oft schwer und meist nur in mehreren Schritten rekonstruierbar. Mit Knochenersatzmaterial und Eigenknochen bestückte individuelle Titangitter können hierbei zur präimplantologischen Augmentation verwendet werden. Postoperative Dehiszenzen galten in der Vergangenheit nach Behandlungen mittels Titangittern durch den zumeist auftretenden Verlust des augmentierten Volumens als Misserfolg. Auch bei den individuell hergestellten Yxoss-Titangittern (Fa. ReOss, Filderstadt, Deutschland) treten postoperativ mitunter Dehiszenzen auf. Wir stellen zwei mittels Yxoss-Titangittern behandelte Patienten mit postoperativer Dehiszenz sowie den weiteren implantologischen und prothetischen Behandlungsverlauf vor. Bei beiden Patienten zeigte sich im postoperativen Verlauf eine Dehiszenz. Postoperative Dehiszenzen treten bei Augmentationen mittels Yxoss-Titangittern gelegentlich auf, scheinen jedoch – wie vom Hersteller und anderen Autoren berichtet – häufig nicht mit einer klinischen Konsequenz verbunden zu sein. Bei den hier vorgestellten Patienten, die mittels Yxoss-Titangittern behandelt wurden und bei denen eine postoperative Dehiszenz auftrat, stellten sich trotz Dehiszenz keine nachteiligen Konsequenzen für die nachfolgende Behandlung ein. Allerdings musste bei einem Patienten die Therapieplanung bezüglich der Implantatposition angepasst werden.
Manuskripteingang: 15.05.2020, Annahme: 05.10.2020
Schlagwörter: Dehiszenz, mehrwandige Alveolarfortsatzdefekte, patientenindividuelle Titangitter, präimplantologische Augmentation