Journal of Craniomandibular Function, 3/2024
Case ReportSeiten: 243-261, Sprache: Englisch, DeutschUrich, Julia / Schweiger, Josef / Pho Duc, Jean-Marc / Schubert, OliverEine Arthrose des Kiefergelenkes stellt eine degenerative Gelenkerkrankung dar. Diese führt zu morphologischen und funktionellen Veränderungen des Kiefergelenkes und kann klinisch mit Krepitation, Schmerzen und Funktionseinschränkungen einhergehen. Im folgenden Beitrag wird ein Patientenbeispiel mit diesem Krankheitsbild vorgestellt. Dabei wird zunächst die funktionsspezifische Diagnostikkaskade erläutert. Auf Grundlage dieser Untersuchungen konnte die Diagnose CMD mit den Komponenten einer Okklusopathie, Myopathie und Arthropathie gestellt werden. Es wurde zunächst ein konservativer Therapieansatz gewählt, welcher zur Beseitigung der Schmerzen führte. Bei der Nachkontrolle drei Monate später zeigte sich eine stark veränderte Okklusion mit einem einzigen statischen Okklusionskontakt, sodass weiterführende Maßnahmen indiziert waren. Im Vordergrund stand, die degenerativen Veränderungen am Kiefergelenk zu verlangsamen, die Entzündung des linken Kiefergelenkes zu beseitigen und die Wiederherstellung einer funktionellen Okklusion zu erreichen. Diese Behandlungsziele wurden erst durch den zusätzlichen Einsatz einer zahnfarbenen CAD/CAM-Okklusionsschiene erzielt. Dazu erfolgte eine digitale Übertragung der Kieferrelation von der Zentrikschiene auf die CAD/CAM-Okklusionsschiene. Das Patientenbeispiel soll exemplarisch eine kombiniert digital-konservative Herangehensweise bei komplexen CMD-Fällen zeigen.
Schlagwörter: Arthrose, Kiefergelenkerguss, funktionsspezifische Diagnostikkaskade, konservative Therapie, zahnfarbene vollanatomische CAD/CAM-Okklusionsschiene, digitale Übertragung der Kieferrelation
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 3/2024
GesellschaftSeiten: 216, Sprache: DeutschEdelhoff, Daniel / Beuer, Florian / Güth, Jan-Frederik / Schubert, Oliver / DGProNachruf der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e. V. (DGPro)QZ - Quintessenz Zahntechnik, 9/2023
InnovationSeiten: 808-817, Sprache: DeutschHorn, Max / Schweiger, Josef / Schröder, Timo / Langer, Lukas / Trimpl, Johannes / Erdelt, Kurt / Schubert, Oliver / Güth, Jan-Frederik / Seidel, ChristianBeschreibung der additiven Multimaterialfertigung mithilfe von Laser-StrahlschmelzenMithilfe der additiven Multimaterialfertigung können aus verschiedenen Legierungen bestehende Teile in digitalen Prozessketten gefertigt werden. In dem Beitrag wird die Anwendbarkeit der Fertigungstechnologie für die Dentalbranche anhand zweier Applikationen gezeigt und bewertet.
Schlagwörter: 3-D-Druck, additive Fertigung, Multimaterialfertigung, Doppelkronen, Implantate
The International Journal of Prosthodontics, 3/2023
DOI: 10.11607/ijp.7765, PubMed-ID: 36288491Seiten: 253-261, Sprache: EnglischEdelhoff, Daniel / Liebermann, Anja / Schubert, Oliver / Güth, Jan-FrederikPurpose: To analyze the clinical performance of two-wing–retained resin-bonded fixed dental prostheses (RBFDPs) after 5 years of clinical use with respect to technical and biologic complications, as well as survival and success rates.
Materials and Methods: RBFDPs were fabricated from 3Y-TZP zirconia layered by hand (Lava Frame veneered with Lava Ceram; 3M ESPE) or metal (Remanium Star, Dentaurum; layered with Reflex, Wieland). The primary endpoints were debonding and fracture. The secondary endpoints (marginal integrity, marginal discoloration, abrasion of antagonist dentition, patient satisfaction, Gingival Index, and side effects) were evaluated at baseline and after 5 years. Survival and success rates were calculated using the Kaplan- Meier method. Log-rank test was used to compare the survival and success rates of the different materials.
Results: The mean observation time was 6 years and 10 months. The estimated cumulative success rate after 5 years was 88.9% ± 10% for metal-supported and 33% ± 16% for all-ceramic two-wing RBFDPs. After conversion into one-wing RBFDPs, the survival rate was 100% in both groups. Debonding of one of the two wings was the major complication. One zirconia framework fracture occurred. Metal-based twowing RBFDPs showed a significantly higher success rate, but lower esthetic evaluation.
Conclusion: Due to a reduction in technical complication rate and less invasiveness, one-wing RBFDPs should be preferred over two-wing RBFDPs whenever possible.
International Journal of Computerized Dentistry, 2/2023
ScienceDOI: 10.3290/j.ijcd.b3762733, PubMed-ID: 36607264Seiten: 149-158, Sprache: Englisch, DeutschSchubert, Oliver / Graf, Tobias / Schweiger, Josef / Güth, Jan-Frederik / Sciuk, Thomas / Erdelt, Kurt-JürgenTransluzenz in Abhängigkeit von der MaterialdickeZiel: Die Herstellung ästhetische ansprechender monolithischer Restaurationen mittels CAM-Technik ist mit gewissen Herausforderungen verbunden. Eine Materialeigenschaft, die unbedingt berücksichtigt werden sollte, ist die Transluzenz. Frühere Studien konnten für verschiedene Vollkeramiken eine Korrelation zwischen der Transluzenz und der Materialdicke zeigen. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Zusammenhang zwischen der Dicke und der Transluzenz für moderne hybridkeramische und Kunststoffmaterialien zu untersuchen und eine Abhängigkeit zueinander zu bestimmen.
Material und Methode: Untersucht wurden Proben aus zwei Resin-Nanokeramiken (Cerasmart, Lava Ultimate) und einem polymerinfiltrierten Keramiknetzwerk (Vita Enamic) sowie aus einem PMMA-Material (Telio CAD) als Repräsentanten dieser Materialklassen. Aus jedem Material wurden jeweils 12 Proben (n = 12) in fünf verschiedenen Dicken (0,4 mm, 0,7 mm, 1,0 mm, 1,3 mm, 1,6 mm, N = 240) hergestellt. Die Transluzenz wurde mit einem Spektralfotometer gemessen. Anschließend wurde mithilfe einer Spezialsoftware die gesamte Lichttransmission jeder Probe berechnet. Schließlich wurden verschiedene Regressionskurven durch die Ergebnisse gelegt und der Determinationskoeffizient (R²) bestimmt.
Ergebnisse: Logarithmische Regressionskurven lieferten die beste R²-Annäherung (Cerasmart: R2 = 0,994, Vita Enamic: R2 = 0,978, Lava Ultimate: R2 = 0,997, Telio CAD: R2 = 0,997) an die für die Lichttransmission gemessenen Werte.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass die Transluzenz kunststoffbasierter Materialien mathematisch abgeschätzt werden kann. Für Cerasmart, Lava Ultimate, Vita Enamic, and Telio CAD besteht ein logarithmischer Zusammenhang zwischen der Materialdicke und der Transluzenz. Nach Bestimmung des materialspezifischen Koeffizienten für diese logarithmische Funktion, lässt sich daher die Transluzenz für jede gegebene Materialdicke berechnen.
Schlagwörter: Hybridkeramik, PMMA, kunststoffinfiltriertes Keramiknetzwerk, Resin-Nanokeramik, Transluzenz, Transluzenzberechnung, mathematische Analyse, CAD/CAM, digitaler Workflow
Implantologie, 1/2023
Seiten: 63-76, Sprache: DeutschGraf, Tobias / Schubert, Oliver / Erdelt, Kurt / Kraus, Veronika / Edelhoff, Daniel / Stimmelmayr, MichaelEine retrospektive klinische Untersuchung von implantatgetragenen Restaurationen in zahnlosen Kiefern nach bis zu 10 JahrenImplantatgetragener Zahnersatz bei zahnlosen Patienten kann herausnehmbar − mit unterschiedlichsten Verankerungselementen − oder festsitzend gestaltet werden. Art und Umfang der langfristig zu erwartenden Komplikationen beeinflussen entscheidend die Therapieform. Um diese abzuschätzen, wurden 14 implantatgetragene festsitzende Versorgungen (FZE) mit 50 herausnehmbaren (HZE) über einen Nachbeobachtungszeitraum von bis zu 10 Jahren nachuntersucht. Es wurden technische (Implantat und Abutment betreffend), biologische (Knochen und Weichgewebe betreffend) und prothetische (Suprakonstruktion betreffend) Komplikationen dokumentiert sowie mittels deskriptiver Statistik und Breslow-Tests statistisch ausgewertet (p < 0,05). Von den 328 gesetzten Implantaten mussten zwei Implantate nach 3,9 und 5,8 Jahren entfernt werden. Alle Suprakonstruktionen waren bis zur Nachuntersuchung in situ. Die durchschnittliche Komplikationsrate betrug 0,24 pro Restauration und Jahr für FZEs bzw. 0,37 für HZEs. Beim Vergleich von FZE und HZE zeigten sich über 10 Jahre keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Auftretens biologischer und prothetischer Komplikationen. Insgesamt traten prothetische Komplikationen etwa vier- bis fünfmal häufiger auf als biologische.
Manuskripteingang: 08.01.2023, Annahme: 02.02.2023
Originalpublikation: Graf et al. „Up to 10-Year Incidence of Complications in Fixed vs Removable Implant-Supported Restorations for Edentulous Arches.“ (Int J Prosthodont 2022;35:269−277).
Schlagwörter: dentale Implantate, festsitzender Zahnersatz, herausnehmbarer Zahnersatz, implantatgetragener Zahnersatz, Komplikationen, Komplikationsrate, Locatoren, Stege, Teleskope, zahnloser Kiefer
The International Journal of Prosthodontics, 4/2022
DOI: 10.11607/ijp.7563Seiten: 545-552, Sprache: EnglischSchubert, Oliver / Gaissmaier, Michael / Graf, Tobias / Schweiger, Josef / Güth, Jan-FrederikPurpose: To evaluate the shear bond strength (SBS) of different digital veneering techniques for zirconia and to critically discuss its suitability for application in single-implant prosthetics.
Materials and methods: A total of 112 square-shaped zirconia specimens were provided with four different veneering materials (n = 28 per group): a glass-ceramic (group GLA), a feldspathic ceramic (group FEL), a polymer-infiltrated ceramic network (group PIC), and a resin nanoceramic (group RNC). Discs in group GLA were sintered onto the core material, whereas all other specimens were adhesively connected. In each group, 14 specimens (GLA0, FEL0, PIC0, RNC0) were subjected to SBS testing before thermocycling, and the other 14 (GLA1, FEL1, PIC1, RNC1) were tested after thermocycling (10,000 cycles). Data were analyzed by applying SPSS software (P < .05). The surfaces and fracture patterns of the specimens were examined using scanning electron microscopy (SEM).
Results: Mean SBS values ranged from 14.09 ± 3.87 MPa (RNC1) to 40.82 ± 4.91 MPa (GLA0). Group GLA presented higher values than all other groups (P < .001). Groups FEL, PIC, and RNC showed no statistically significant differences between them. SBS decreased after thermocycling, but no significant impact was found. Every group exhibited a characteristic failure mode.
Conclusion: All digital veneering techniques sufficed to present clinically acceptable SBS values and might be viable alternatives in implant prosthetics. However, some have yet to demonstrate their long-term clinical suitability. At present, lithium disilicate-veneered zirconia abutments and monolithic lithium disilicate hybrid abutment crowns seem to present a proven and reliable restorative option.
The International Journal of Prosthodontics, 4/2022
DOI: 10.11607/ijp.7322Seiten: 509-511, Sprache: EnglischGüth, Jan-Frederik / Schweiger, Josef / Graf, Tobias / Stimmelmayr, Michael / Schubert, Oliver / Erdelt, KurtPurpose: To assess whether material choice for the prosthetic component of an implant restoration influences the failure mode in case of occlusal overload in monolithic restorations fabricated from high-strength ceramics on titanium implants.
Materials and Methods: Within this pilot study, finite element analysis (FEA) was conducted to simulate stress and deformation of implant-supported crowns fabricated from lithium disilicate (LiS2) and zirconia (3Y-TZP). Additionally, an in vitro load-to-failure test was conducted using two specimens per group to evaluate the failure mode and to confirm the findings from the FEA. Results/
Conclusion: FEA revealed stress areas at the palatal cervical areas of the crowns. In the load-to-failure test, both LiS2 hybrid abutment crowns fractured (410 N and 510 N) before plastic deformation of the metal implant components could be detected. The 3Y-TZP monolithic hybrid abutment crowns did not fracture until the tests were interrupted at 646-N and 690-N occlusal force, when plastic deformation of the metal implant components was visually observed.
The International Journal of Prosthodontics, 3/2022
DOI: 10.11607/ijp.7650Seiten: 269-277, Sprache: EnglischGraf, Tobias / Kraus, Veronika / Schubert, Oliver / Erdelt, Kurt / Edelhof, Daniel / Stimmelmayr, MichaelPurpose: To retrospectively compare the incidence of biologic and prosthetic complications in implantsupported fixed dental prostheses (FDP) and removable dental prostheses (RDP) in edentulous patients after up to 10 years.
Materials and Methods: A total of 13 patients (mean age: 58.8 years, women = 9, men = 4) who had received 14 implant-supported FDPs and a total of 43 patients (mean age: 64.4 years, 22 women, 21 men) who were provided with 50 implant-supported RDPs were included in the study. The RDPs were fixed using locator attachments, ball heads, bars, or double-crowns. Technical, biologic, and prosthetic complications were assessed over a 73.3-month (± 37.7) follow-up period, and the collected data covered the period between 2000 and 2016. Using Kaplan-Meier curve and Breslow tests, the data were statistically analyzed. The level of peri-implant bone margins was determined at least every 2 years.
Results: Of the 328 implants placed, 2 had to be removed during the follow-up period. All implant superstructures were still in situ at the end of the observation period. The mean overall complication rate was 0.24 per restoration per year for FDPs and 0.37 per year for RDPs. Reasonable therapeutic interventions allowed for preserving and reestablishing the integrity of all implants and full operability of all superstructures. Prosthetic complications occurred about four to five times more frequently than biologic ones; however, according to Breslow test, the distribution of biologic and prosthetic complications was not significantly different (P > .05) when comparing FDPs and RDPs over 10 years.
Conclusion: Implant-supported FDPs were not significantly more prone to complications than implant-supported RDPs over time. Prosthetic intervention was required more often than biologic interventions in both approaches.
International Journal of Computerized Dentistry, 2/2022
ScienceDOI: 10.3290/j.ijcd.b2588131, PubMed-ID: 35060369Seiten: 151-159, Sprache: Englisch, DeutschSchubert, Oliver / Edelhoff, Daniel / Erdelt, Kurt-Jürgen / Nold, Ephraim / Güth, Jan-FrederikZiel: Die subtraktive Fertigung digital konstruierter Totalprothesen mittels „Frästechnik“ ist unter den computergestützten Herstellungstechniken diejenige der Wahl. Aber auch geeignete additive Fertigungsverfahren könnten in dieser Indikation sinnvoll zum Einsatz kommen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Genauigkeit der Innenflächenadaptation von Totalprothesenbasen zu untersuchen, die mit subtraktiven, additiven und konventionellen Fertigungstechniken hergestellt worden waren.
Material und Methode: Von einem digital konstruierten und gefrästen unbezahnten Oberkiefermodell wurden 12 Duplikatmodelle aus Gips hergestellt und gescannt. Hierauf wurden virtuell 12 Prothesenbasen konstruiert. Anschließend wurden physische Totalprothesenbasen (n = 12 je Technik) unter Verwendung verschiedener digitaler Verfahren sowie der konventionellen Fertigungsmethode hergestellt: (1) CNC-Fräsen, (2) „Material Jetting“, (3) selektives Lasersintern, (4) „Digital Light Processing“ und (5) konventionelle Injektionstechnik. Die konventionell gefertigte Gruppe diente als Kontrolle. Die Innenflächen der Prothesenbasen wurden digitalisiert und mit den Oberflächendaten der Modelle unter Verwendung eines Best-Fit-Algorithmus überlagert. Durch Auswertung der Abweichungen wurde anschließend die Genauigkeit der Oberflächenadaptation bestimmt. Für die statistische Analyse kam die Software SPSS zum Einsatz (p < 0,05).
Ergebnisse: Das Fräsen der Prothesenbasen führte zu einer signifikant besseren Oberflächenadaptation als alle anderen Verfahren (p < 0,001). Die übrigen in dieser Studie untersuchten Fertigungsmethoden, einschließlich der konventionellen Injektionstechnik zeigten insgesamt untereinander keine relevanten Unterschiede.
Schlussfolgerung: Gemessen an der Genauigkeit der Oberflächenadaptation lieferten alle untersuchten Verfahren adäquate Totalprothesenbasen. Die gefrästen Prothesenbasen erreichten die besten Ergebnisse.
Schlagwörter: 3-D-Druck, additive Fertigung, CAD/CAM, digitale Totalprothese, Digital Light Processing, Prothesenpassung, Material Jetting, Fräsen, PolyJet-Technik, selektives Lasersintern