Quintessence International, 7/2024
DOI: 10.3290/j.qi.b5517911, PubMed-ID: 38934773Seiten: 518-529, Sprache: EnglischAhlers, M. Oliver / Roehl, Jakob C. / Jakstat, Holger A. / Kielbassa, Andrej M.Objectives: To evaluate the survival rate of minimally invasive semipermanent occlusal polymethyl methacrylate (PMMA) onlays/veneers in previous temporomandibular disorder (TMD) patients with severe tooth wear and with a loss of vertical dimension after up to 7 years. Method and materials: This case series was designed as a follow-up evaluation with consecutive patient recruitment. All patients bearing the indication for this kind of rehabilitation were treated by the same clinician using the same adhesive methodology. The study included 22 patients (3 men/19 women), with a mean ± SD age of 50.7 ± 11.6 years. Controls followed within the first 4 weeks (and subsequently as required). Failure criteria included damage by fracture, chipping, and retention loss. Survival rates were determined based on the Kaplan–Meier analysis. Results: 328 semipermanent occlusal/incisal veneers were included (142 maxillary/186 mandibular teeth). Almost 80% of the restorations were in place and in function when starting the follow-up treatment after 180 days; failures predominantly occurred within the first 3 to 6 months but proved reparable. Depending on the patients’ priorities, scheduled replacements followed successively, and more than 65% did not show repair or any renewal needs for more than 360 days. Conclusion: Within the limitations of this study the survival rates of occlusal veneers made of PMMA were sufficiently high to allow for consecutive treatment of the respective teeth by means of permanent restorations while preserving the restored vertical dimension. In patients with severe tooth wear and a TMD history, semipermanent restorative therapy with occlusal PMMA onlays/veneers would seem a noteworthy option.
Schlagwörter: attrition, case series, occlusal onlays, occlusal veneers, open bite, oral rehabilitation, polymethyl methacrylate, temporomandibular disorder (TMD), tooth wear, vertical dimension, wax-up
Team-Journal, 3/2020
Seiten: 136-147, Sprache: DeutschAhlers, M. Oliver / Jakstat, Holger A.Bringt die computergestützte Funktionsanalyse einen Vorteil und ist das praxisreif?Anders als Karies kann man Funktionsstörungen im Kauorgan bzw. craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) nicht sehen. Die Untersuchung erfordert daher spezielle funktionsanalytische Befunde, die in der Summe als Funktionsdiagnostik bezeichnet werden. Dabei bauen verschiedene funktionsanalytische Untersuchungen stufenweise aufeinander auf und ergeben in der Summe ein Gesamtbild in Form einer möglichst differenzierten Diagnose. Funktionsdiagnostik ist daher im Grunde eine medizinische Datenverarbeitung. Aufgrund der Vielzahl der Einzelinformationen drängt sich hierbei die Erfassung der Befunde mittels entsprechender Software geradezu auf – man muss sie nur kennen und nutzen. Dieser Beitrag erläutert hierfür den aktuellen Stand und beschreibt die einzelnen Untersuchungen sowie ihre Auswertung im Zusammenhang.
Journal of Craniomandibular Function, 2/2019
Seiten: 119-139, Sprache: Deutsch, EnglischBecker, Kai / Jakstat, Holger A. / Ahlers, M. OliverEine randomisierte kontrollierte StudieDie funktionsanalytischen Untersuchungen Klinische Funktionsanalyse und Manuelle Strukturanalyse münden in die Stellung qualifizierter Diagnosen. Bislang erfolgt dies durch gedankliche Zuordnung von Befunden zu Diagnosen. In dieser randomisierten kontrollierten experimentellen Diagnostikstudie wurde geprüft, ob die computer-assistierte Diagnostik bei craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) Qualitätsvorteile gegenüber der traditionellen Diagnosestellung bringt.
Probanden und Methode: 39 Hamburger Zahnmedizinstudenten im fünften Studienjahr (Probanden) erhielten eine gemeinsame Instruktion in die Diagnosestellung nach klinischer Funktionsanalyse und manueller Strukturanalyse. Studiengrundlage waren die anonymisierten Befunde von zehn, aus einem Schwerpunktzentrum konsekutiv rekrutierten Patienten. Die Probanden wurden in zwei Gruppen randomisiert aufgeteilt. Jeder Proband wertete anschließend im AB/BA-Design jeweils fünf Patientenfälle mit traditionellem Vorgehen und fünf Fälle computer-assistiert mit der Software CMDfact 4 (dentaConcept Verlag GmbH, Hamburg) aus. Die Diagnosen wurden mit Fall-Musterlösungen (Goldstandard) und untereinander verglichen.
Ergebnisse: Bei der Auswertung nach Cohens Kappa waren die Übereinstimmungen mit den Musterlösungen bei computer-assistierter Diagnostik (Median 0,692) signifikant höher (p 0,001) als ohne (0,553). Die Auswertung nach Fleiss' Kappa zeigte, dass auch die Konsistenz der Diagnosestellung zwischen den Probanden computer-assistiert (Mittelwert 0,497) signifikant (p 0,001) über den Werten für das traditionelle Verfahren lag (0,271). Auch die Anzahl falsch positiver und falsch negativer Diagnosen war bei der computer-assistierten Diagnostik signifikant geringer (p 0,001).
Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass Zahnärzte mit weniger Erfahrung und/oder ohne Spezialisierung in zahnärztlicher Funktionsdiagnostik bei computer-assistierter Diagnosestellung eine deutlich bessere und konsistentere Diagnosequalität erreichen. Es erscheint daher sinnvoll, Befunde weiterer Untersuchungen (Kondylenpositionsanalyse, Bewegungsanalyse) in die computer-assistierte Auswertung einzubeziehen.
Schlagwörter: computer-assistierte Diagnostik, craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), klinische Funktionsanalyse, manuelle Strukturanalyse, randomisierte kontrollierte Studie, Diagnoseschema, CMDfact
Journal of Craniomandibular Function, 1/2019
Seiten: 49-73, Sprache: Deutsch, EnglischAhlers, M. Oliver / Jakstat, Holger A.Stand der computergestützten Befunddatenverarbeitung und deren integrierter AuswertungIn der Funktionsdiagnostik erheben Zahnärzte im Rahmen funktionsanalytischer Einzeluntersuchungen zahlreiche Befunde und ordnen diese als möglichst differenzierte Diagnose zu einem Gesamtbild. Funktionsdiagnostik ist insofern im Kern eine medizinische Datenverarbeitung. Das Besondere ist hierbei, dass man die Funktionsstörung an sich nicht "sehen" kann, weshalb es spezieller Befunde sowie ihrer Auswertung bedarf, um die funktionelle Situation zu erfassen. Aufgrund der Vielzahl der hierbei entstehenden Einzelinformationen bietet es sich geradezu an, diese in digitale Informationsverarbeitungssysteme zu überführen. Neben der digitalen Fertigung zahnärztlicher Restaurationen entsteht hier ein Bereich der Zahnheilkunde, der erheblich von der Digitalisierung profitiert. Dieser Beitrag zeigt den aktuellen Stand auf und beschreibt die Umsetzung für die einzelnen Untersuchungen und die dadurch erlangten Optionen.
Schlagwörter: CMD, TMD, Klinische Funktionsanalyse, Manuelle Strukturanalyse, Tests auf orthopädische Co-Faktoren, Tests auf psychosomatische Co-Faktoren, Zentrikregistrate, Kondylenpositionsanalyse, Artikulatorprogrammierung, Funktionelle Bewegungsanalyse
International Journal of Computerized Dentistry, 4/2018
PubMed-ID: 30539170Seiten: 281-294, Sprache: Deutsch, EnglischBecker, Kai / Jakstat, Holger A. / Ahlers, M. OliverDie funktionsanalytischen Untersuchungen "Klinische Funktionsanalyse" und "Manuelle Strukturanalyse" münden in der Stellung qualifizierter Diagnosen. Bislang erfolgt dies durch gedankliche Zuordnung von Befunden zu Diagnosen. In dieser randomisierten kontrollierten experimentellen Diagnostikstudie wurde geprüft, ob die computer-assistierte Diagnostik bei kraniomandibulärer Dysfunktion (CMD) Qualitätsvorteile gegenüber der traditionellen Diagnosestellung bringt.
Probanden und Methode: 39 Hamburger Zahnmedizinstudenten im fünften Studienjahr (Probanden) erhielten eine gemeinsame Instruktion in die Diagnosestellung nach klinischer Funktionsanalyse und manueller Strukturanalyse. Studiengrundlage waren die anonymisierten Befunde von zehn aus einem Schwerpunktzentrum konsekutiv rekrutierten Patienten. Die Probanden wurden in zwei Gruppen randomisiert aufgeteilt. Jeder Proband wertete anschließend im AB/BA-Design jeweils fünf Patientenfälle mit traditionellem Vorgehen und fünf Fälle computerassistiert mit der Software CMDfact 4 aus. Die Diagnosen wurden anschließend mit Fall-Muster-Lösungen (Goldstandard) und untereinander verglichen.
Ergebnisse: Bei der Auswertung nach Cohens Kappa waren die Übereinstimmungen mit den Musterlösungen bei computerassistierter Diagnostik (Median 0,692) signifikant höher (p 0,001) als ohne (0,553). Die Auswertung nach Fleiss' Kappa zeigte, dass auch die Konsistenz der Diagnosestellung zwischen den Probanden computerassistiert (Mittelwert 0,497) signifikant (p 0,001) über den Werten für das traditionelle Verfahren lag (0,271). Auch die Anzahl falsch-positiver und falsch-negativer Diagnosen war bei der computerassistierten Diagnostik signifikant geringer (p 0,001).
Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass Zahnärzte mit weniger Erfahrung und/oder ohne Spezialisierung in zahnärztlicher Funktionsdiagnostik bei computerassistierter Diagnosestellung eine deutlich bessere und konsistentere Diagnosequalität erreichen. Es erscheint daher sinnvoll, Befunde weiterer Untersuchungen (Kondylenpositionsanalyse, Bewegungsanalyse) in die computerassistierte Auswertung einzubeziehen.
Schlagwörter: computerassistierte Diagnostik, kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), klinische Funktionsanalyse, manuelle Strukturanalyse, randomisierte kontrollierte Studie, Diagnoseschema, CMDfact
Team-Journal, 6/2015
Seiten: 339-345, Sprache: DeutschAhlers, M. Oliver / Jakstat, Holger A.International Journal of Computerized Dentistry, 3/2015
PubMed-ID: 26389133Seiten: 201-223, Sprache: Englisch, DeutschAhlers, M. Oliver / Bernhardt, Olaf / Jakstat, Holger A. / Kordaß, Bernd / Türp, Jens C. / Schindler, Hans-Jürgen / Hugger, AlfonsFür die physiologische Anpassung indirekter zahnärztlicher Restaurationen ist die Aufzeichnung von Bewegungen des Unterkiefers eine seit Langem etablierte Methode. Die Erfassung der kondylären Bewegungen am Patienten ist dabei die Grundlage für die patientengetreue Programmierung individueller teil- oder volljustierbarer Artikulatoren. Die aus der Aufzeichnung resultierenden Einstelldaten sind grundsätzlich sowohl in klassischen mechanischen als auch in elektronischen virtuellen Artikulatoren verwendbar. Zudem wurden kondyläre Bewegungsaufzeichnungen des Unterkiefers schon länger eingesetzt, um bei Patienten mit Funktionsstörungen des Kauorgans aus den aufgezeichneten Bewegungsverläufen auf die morphologische Situation im Kiefergelenkbereich rückschließen zu können. Die jüngste klinische Nutzungsmöglichkeit von Aufzeichnungsdaten zur Bewegungsanalyse besteht im diagnostischen und behandlungsbegleitenden Funktionsmonitoring der Patienten. Bereits publiziert wurden Kriterien für die Auswertung solcher Aufzeichnungen. Bislang fehlte allerdings ein standardisiertes und praxistaugliches Protokoll zur Befundung und Auswertung derartiger Bewegungen. Die multizentrische Autorengruppe verfolgt mit diesem Beitrag das Ziel, ein entsprechendes Protokoll mitsamt den zugehörigen Dokumentationsvorgaben vorzustellen, um damit die Voraussetzung für zukünftige standardisierte computergestützte Auswertungsstrategien zu bieten.
Schlagwörter: Diagnostik, Kieferrelationsbestimmung, Condylus mandibulae, Bewegungsumfang, Referenzwerte, Kiefergelenk
Quintessenz Zahnmedizin, 12/2015
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1399-1409, Sprache: DeutschAhlers, M. Oliver / Jakstat, Holger A.Kraniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) gehören zu den häufigeren Erkrankungen in der Zahnheilkunde. Sie kommen in allen Zahnarztpraxen vor, so dass es hilfreich ist, betroffene Patienten mit einfachen Mitteln erfassen zu können. Die erste Stufe der Diagnostik besteht in der Identifikation entsprechend auffälliger Patienten mittels eines CMD-Screenings. Die Autoren haben hierfür ausgehend von Vorschlägen Krogh-Poulsons den CMD-Kurzbefund entwickelt und wissenschaftlich untersucht. Der Beitrag schildert die Grundlagen und das praktische Vorgehen bei dieser Untersuchung.
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), Basisdiagnostik, Screening, Spezifität, Sensitivität
Quintessenz Zahnmedizin, 12/2015
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1411-1423, Sprache: DeutschAhlers, M. Oliver / Jakstat, Holger A.Funktionsdiagnostische Maßnahmen erfolgen heute stufenweise. Bei begründetem Verdacht auf das Vorliegen einer kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) bildet die klinische Funktionsanalyse das Fundament der Diagnostik-Kaskade. Wesentliche Bestandteile dieser Untersuchung sind seit Jahrzehnten bekannt. Neu ist das Niveau der zugrunde liegenden Evidenz, und ebenfalls neu ist das Konzept, die klinische Funktionsanalyse so auszuwerten, dass auf ihrer Grundlage bereits eine Diagnose gestellt werden kann. Seit den 1990er Jahren wird die klinische Funktionsanalyse fakultativ durch Zusatzuntersuchungen ergänzt, darunter Tests hinsichtlich der Beteiligung psychosomatischer und orthopädischer Einflüsse sowie die manuelle Strukturanalyse. Die Prinzipien der Auswertung wurden mittlerweile in computergestützte Systeme überführt, welche helfen, die individuellen Befunde dazu passenden Diagnosen zuzuordnen. Die gleichen Daten lassen sich zudem für neue Patientenberatungssysteme und in evidenzbasierten Expertensystemen zur Therapieplanung einsetzen. Absehbar ist daher, dass die Bedeutung der klinischen Funktionsanalyse eher noch zunehmen wird, weil softwaregestützte Diagnoseinstrumente in der Praxis die Auswertung der Befunde erleichtern. Sie ermöglichen es so, den Behandler in die gleiche Situation einer kollegialen Abstimmung zu versetzen, wie sie theoretisch an spezialisierten Zentren gegeben ist. Der Beitrag stellt das Ziel der Untersuchung, ihre aktuelle Durchführung und Auswertung sowie ihre Konsequenzen vor und gibt einen Ausblick auf künftige Entwicklungen.
Schlagwörter: Klinische Funktionsanalyse, Funktionsstatus, Diagnostik-Kaskade, computergestützte Befunderhebung, computergestützte Befundauswertung kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
Quintessenz Zahnmedizin, 12/2015
Zahnheilkunde allgemeinSeiten: 1455-1469, Sprache: DeutschHugger, Alfons / Bernhardt, Olaf / Jakstat, Holger A. / Kordaß, Bernd / Türp, Jens C. / Schindler, Hans J. / Ahlers, M. OliverIn der restaurativen Zahnmedizin sind die Aufzeichnung und Auswertung von Unterkieferbewegungen seit Langem eingeführt. Sie bilden die Grundlage für die patientengetreue Einstellung oder "Programmierung" individueller teil- oder volljustierbarer Artikulatoren in der Absicht, eine physiologische Adaptation auf zahnärztliche Restaurationen zu erreichen und diese möglichst optimal auf das individuelle Kausystem auszurichten. Die aus der Aufzeichnung resultierenden Einstelldaten sind grundsätzlich sowohl in klassischen mechanischen als auch in elektronischen virtuellen Artikulatoren verwendbar. Kondyläre Bewegungsaufzeichnungen werden außerdem dafür eingesetzt, bei Patienten mit Funktionsstörungen des Kauorgans aus den aufgezeichneten Bewegungsverläufen auf mögliche morphologische Veränderungen im Kiefergelenkbereich zu schließen. Darüber hinaus kann der klinische Nutzen von Bewegungsaufzeichnungen im diagnostischen und behandlungsbegleitenden Funktionsmonitoring der Patienten bestehen. Hierzu sind Kriterien für die Auswertung von Bewegungsaufzeichnungen sowie ein standardisiertes und praxistaugliches Protokoll zur Befundung und Auswertung publiziert worden.
Schlagwörter: Instrumentelle Bewegungsanalyse, Funktionsdiagnostik, kondyläre Bewegungsaufzeichnung, Artikulatorprogrammierung, Funktionsmonitoring