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Quintessenz Verlags-GmbH
Zeitschriftenbeiträge dieses Autors
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 5/2022
Mitteilungen der GesellschaftSeiten: 330-331, Sprache: DeutschDeinzer, Renate
Psychischer Stress wird immer wieder als möglicher Risikofaktor parodontaler Erkrankungen diskutiert. Sowohl Humanuntersuchungen als auch Tierexperimente deuten darauf hin, dass psychische Belastungen die Integrität des Parodontiums beeinträchtigen können. Allerdings ist es methodisch nicht unproblematisch, solche Zusammenhänge beim Menschen im kontrollierten prospektiven Design zu untersuchen. Einfacher ist es, Auswirkungen psychischer Belastungen auf Gingivitiden zu analysieren. Die chronische Gingivitis gilt dabei als Vorläufer der Parodontitis. Ein Verständnis psychischer Wirkungen auf Gingivitiden kann so auch Hinweise auf mögliche Wirkungen auf das Parodontium insgesamt liefern. Stresswirkungen können über verschiedene Wege vermittelt sein. Hierzu gehören ein verändertes Mundhygieneverhalten, eine vermehrte Exposition gegenüber exogenen Noxen, wie z. B. Nikotin, und eine veränderte Immunregulation des Wirts. Der vorliegende Artikel fasst Ergebnisse eigener und fremder Studien zu diesen unterschiedlichen Vermittlungswegen zusammen. Es zeigt sich, dass psychische Belastungen tatsächlich auf allen drei genannten Ebenen Wirkung hinterlassen. Hervorzuheben sind dabei insbesondere die deutlichen Auswirkungen auf immunologischer Ebene. Bei der Analyse dieser Wirkungen zeigt sich allerdings auch die Komplexität des Geschehens, sind doch die Stresswirkungen bei chronischer und experimenteller Gingivitis nicht unmittelbar miteinander vergleichbar. Auch wenn sich allgemein die Hinweise verdichten, dass psychischer Stress Einfluss auf die parodontale Integrität nehmen kann, bedarf es weiterer umfassender Forschung, um die Mechanismen dieser Einflussnahme genauer zu verstehen und daraus ggf. auch klinische Konsequenzen abzuleiten.
Schlagwörter: Gingivitis, Stress, Psychologie, Interleukine, Mundhygiene
Bei der Flut wissenschaftlicher Veröffentlichungen ist es gerade für den Praktiker nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. Gleichzeitig verlangen aber der eigene Anspruch wie auch der der Patienten, dass die Behandlung auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgt. Umso wichtiger ist es, über objektive Auswahlkriterien zu verfügen, die es ermöglichen, schnell zu entscheiden, welche Artikel stärkere Beachtung verdienen und welche möglicherweise gar nicht beachtet werden müssen. Ein zentrales Kriterium ist hierbei die Aussagekraft eines Artikels und damit die methodische Qualität der zugrunde liegenden Studien. Dabei gilt es letztlich, vier Qualitätskriterien zu beachten: die Variablenvalidität, die interne und die externe Validität sowie die Validität der statistischen Hypothesenprüfung. Im vorliegenden Artikel wird erläutert, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt und woran sich erkennen lässt, in welchem Maße sie erfüllt sind.
Schlagwörter: Qualität wissenschaftlicher Studien, Variablenvalidität, interne Validität, externe Validität, statistische Hypothesenprüfung, Aussagekraft
In jüngster Zeit wird wieder vermehrt diskutiert, ob Streß als Risikofaktor für die Entstehung bzw. Progredienz der marginalen Parodontitis zu werten sei. Klinische Beobachtungen legen diesen Zusammenhang nahe. Wie aber steht es mit wissenschaftlichen Belegen für diese Hypothese, und wie könnten die Zusammenhänge zwischen Streß und Parodontitis mediiert sein? Diesen Fragen wendet sich der vorliegende Beitrag zu, in dem wir auch neueste Ergebnisse unserer Arbeitsgruppe zu diesem Thema zusammenfassen.
Schlagwörter: Marginale Parodontitis, Streß, Immunparameter, Parodontitisrisiko