Seiten: 259-265, Sprache: DeutschPräger, Thomas/Brochhagen, Hans-Georg/Müller-Hartwich, RalfFragestellung: Wie geeignet sind die Knochendimensionen im Alveolarfortsatz des Unterkiefers, um Kortikalisschrauben zu verankern? Material und Methode: In Denta-CTs von 51 vollbezahnten erwachsenen Patienten (Durchschnittsalter 24,0 ± 8,1 Jahre) wurden der interradikuläre Abstand, die Kortikalisstärke und die Alveolarfortsatzbreite gemessen. Ergebnisse: Grundsätzlich nahmen alle drei Messparameter von anterior nach posterior zu. Der interradikuläre Abstand betrug im Frontzahngebiet nahe der Schmelz-Zement-Grenze weniger als 1,0 mm, im Molarenbereich dagegen mehr als 4,0 mm. Die Messung der Kortikalisstärke ergab 0,7 mm anterior und 2,9 mm posterior, die der Alveolarfortsatzbreite 4,5 mm im Frontzahngebiet und 15,1 mm bei den Molaren. Schlussfolgerung: Der geringe interradikuläre Abstand zwischen den Frontzähnen stellt eine relative Kontraindikation für eine Schraubenplatzierung dar. Im Seitenzahnbereich lassen dagegen die Interradikularräume, die Kortikalisstärke und die Alveolarfortsatzbreite eine Insertion von Verankerungsschrauben relativ problemlos zu.
Schlagwörter: Computertomographie, Knochenangebot, kortikale Verankerungsschrauben
Seiten: 267-271, Sprache: DeutschLudwig, Björn/Glasl, Bettina/Kappel, Falk/Kopp, StefanDer Wunsch nach einem ansprechenden Lächeln ist für viele Patienten das entscheidende Motiv, ihre Zahnstellung korrigieren zu lassen. Da die Neigung zu einem Rezidiv nicht sicher einzuschätzen ist und die Qualität einer kieferorthopädischen Behandlung oftmals an der Frontzahnstellung beurteilt wird, sollte jeder Therapieerfolg dauerhaft stabilisiert werden. Die Retention kann herausfordernder sein als die eigentliche Therapie. Der hier vorgestellte Retainer wird im Modellgussverfahren hergestellt und liegt den Lingualflächen der Frontzähne exakt an. Durch seine grazile, girlandenförmige Form werden die einbezogenen Zähne körperlich gefasst, und trotzdem ist eine gute Hygienefähigkeit gewährleistet. Da dieser Retainer konstruktionsbedingt sehr flach ist, bietet er wenig Angriffsfläche für abscherende Hebelkräfte, was sich positiv auf die Verlustrate auswirken könnte.
Schlagwörter: Festsitzende Retention, Frontzahnretainer, Laborfertigung, Modellguss, Titan
Seiten: 273-276, Sprache: DeutschRadlanski, Ralf J.Das Insertbracket bietet eine Möglichkeit, Verankerung bei Patienten zu schaffen, die mit Brücken versorgt sind und sich einer kieferorthopädischen Multibandbehandlung unterziehen wollen. Bisher wurden 18 erwachsene Patienten mit derartigen Insertbrackets behandelt; einige von ihnen werden in dem Beitrag vorgestellt. Bei keinem Patienten kam es zu einem Funktionsfehler oder zu einem Verlust des Insertbrackets während der Behandlung.
Schlagwörter: Brückenversorgung, kieferorthopädische Verankerung, Insertbracket
Seiten: 277-282, Sprache: DeutschGeim, Frauke/Müller, Bernd/Dibbets, JosZiel: In dieser Studie sollte gemessen werden, wie viel Zahnhartsubstanz an den Approximalflächen während einer kieferorthopädischen Behandlung einschließlich Retention verloren geht. Material und Methode: An je zwei Modellpaaren von 285 Patienten wurden die mesiodistalen Kronenbreiten der bleibenden Schneidezähne und der Prämolaren mittels einer elektronischen Schieblehre gemessen sowie die Anfangs- mit den Endbreiten verglichen. Die zeitliche Differenz zwischen den einzelnen Modellpaaren betrug im Mittel 4 Jahre. Ergebnis: Der t-Test zeigte für die untersuchten Zähne einen signifikanten mesiodistalen Breitenunterschied, der in der Größenordnung von 0,01 mm bis 0,04 mm pro Jahr lag. Die Attrition war im Ober- und Unterkiefer etwa gleich groß. Die Prämolaren erfuhren eine stärkere approximale Abnutzung als die Schneidezähne.
Schlagwörter: Attrition, mesiodistale Zahnbreite, approximaler Zahnhartsubstanzverlust
Seiten: 283-287, Sprache: DeutschBader, Annike/Anderson, Iain/Wehrbein, HeinerEinleitung: Die vorliegende Arbeit vergleicht die mesiodistalen Zahn- und die Zahnbogenbreiten von Patienten mit beziehungsweise ohne Anlage der 3. Molaren. Gleichzeitig wurde analysiert, ob es geschlechtsabhängige Unterschiede zwischen beiden Gruppen gibt, ob eine Abhängigkeit von der Angle-Klassifizierung oder ein Zusammenhang mit der Nichtanlage anderer Zähne existiert. Patienten und Methode: Anhand von Panoramaschichtaufnahmen wurden 28 Patienten (mittleres Alter 15,4 Jahre) ermittelt, bei denen kein Weisheitszahn angelegt war. Ihnen wurden 35 Patienten (mittleres Alter 13,6 Jahre) mit Anlage aller Weisheitszähne gegenübergestellt. An den Modellen dieser Patienten wurden mit einer Schieblehre die mesiodistalen Zahnbreiten aller vorhandenen bleibenden Zähne sowie mit einem Zirkel nach Korkhaus die vorderen und hinteren Zahnbogenbreiten bestimmt. Darüber hinaus wurden die Bisslagen erfasst. An den Röntgenaufnahmen wurde ferner die Unterzahl weiterer Zähne registriert. Sämtliche Befunde wurden auf Geschlechtsabhängigkeit geprüft. Ergebnisse: Weibliche Individuen mit Nichtanlage der Weisheitszähne haben signifikant schmalere obere linke seitliche Schneidezähne, ansonsten gibt es keine Unterschiede in der Zahn- und Zahnbogenbreite. Kein Geschlecht ist bevorzugt von einer Unterzahl der 3. Molaren betroffen. Zwischen einer Aplasie der 3. Molaren sowie der Angle-Klasse und einer Nichtanlage anderer Zähne besteht kein signifikanter Zusammenhang.
Schlagwörter: Zahnbreite, Nichtanlage, 3. Molaren, Hypodontie, Mikrodontie
KongressberichtSeiten: 291-304, Sprache: DeutschLey, Matthias/Gebhardt, Petra/Zain, Natalie/Schulze, Henrik/Naim, Jamal/Farkas, Zsuzsánna18. Symposion "Praktische Kieferorthopädie" - Teil 2Am 31. März und 1. April 2006 fand in Berlin das 18. Symposion "Praktische Kieferorthopädie" unter dem Titel "Spektrum Kieferorthopädie" statt. Umrahmt wurde das Symposion von einem Vor- und einem Nachkongresskursus. Auch in diesem Jahr war vieles neu: Neu war der Veranstaltungsort - das Ludwig Erhard Haus im Zentrum Berlins. Dieses großzügige Gebäude bot wesentlich mehr Ausstellern als bisher eine Gelegenheit, den vielen Kieferorthopäden ihre aktuellen Produkte vorzustellen. Dies war aber vermutlich nicht der Grund, dass die diesjährige Fortbildungsveranstaltung noch mehr Teilnehmer zu verzeichnen hatte als die des vergangenen Jahres. Der große Zuspruch war vermutlich dem Programm geschuldet, das sich tatsächlich über das gesamte Spektrum der Kieferorthopädie erstreckte. Einzelnes hier zu erwähnen erscheint nicht sinnvoll, gibt doch der vorliegende Kongressbericht darüber Auskunft. Gut besucht waren auch der Vorkongresskursus zum Thema "Selbstligierende Brackets" und der Nachkongresskursus, der sich mit allen Aspekten beschäftigte, wie man sich durch NiTi-Drähte das Leben in der täglichen Praxis wesentlich erleichtern kann. Dieser Kongressbericht lässt die Teilnehmer noch einmal rekapitulieren, was sie gehört haben, und er ermutigt möglicherweise andere, am nächsten Symposion "Praktische Kieferorthopädie" teilzunehmen. Diese Tagung wird am 20. und 21. April 2007 stattfinden und hat das spannende Thema: "Gut, besser, am besten - selbstligierende Bracketsysteme im Vergleich".