Seiten: 91-100, Sprache: DeutschMüller, Carsten/Mehnert, Juliane/Müller-Hartwich, Ralf/Finke, Christian/Jost-Brinkmann, Paul-GeorgEin PatientenberichtVorgestellt wird eine Patientin, bei der alle vier 1. Molaren nicht erhaltungswürdig waren und extrahiert wurden. Der Zahn 46 wurde hemiseziert und seine mesiale Wurzel zunächst belassen, um eine bestehende Mittellinienabweichung nach rechts nicht zu verschlechtern. Der Lückenschluss erfolgte mittels Multibracketapparatur. Die vorliegende Arbeit diskutiert die Vor- und Nachteile der Hemisektion zur Verankerungskontrolle und geht auf mögliche Alternativen ein.
Schlagwörter: Hemisektion, Molarenextraktion, Verankerungskontrolle
Seiten: 101-109, Sprache: DeutschTreml, Timm Gerry/Jost-Brinkmann, Paul-Georg/Müller-Hartwich, Ralf3. Molaren brechen in der Regel zwischen dem 17. und 24. Lebensjahr durch. Allerdings kann der Durchbruch auch nur teilweise erfolgen, wenn er nicht gar völlig ausbleibt. Bei pathologischen Veränderungen und Beschwerden ist das Entfernen 3. Molaren generell unstrittig. Kontroverse Auffassungen bestehen jedoch im Hinblick auf die Therapie nicht pathologisch veränderter, asymptomatischer impaktierter Weisheitszähne. Die vorliegende Übersichtsarbeit vergleicht die Richtlinien internationaler Fachgesellschaften zum Entfernen 3. Molaren und gibt somit Hilfestellungen für eigene Entscheidungen auf wissenschaftlicher Grundlage.
Schlagwörter: Weisheitszähne, 3. Molaren, Germektomie, Impaktion, Rezidive
Seiten: 111-118, Sprache: DeutschSander, Franz Martin/Beivers, Anja/Sander, Christian/Sander, Franz GünterDie vorliegende Arbeit untersucht in vitro das Korrosionsverhalten von 10 verschiedenen kieferorthopädischen Schrauben. Nachdem die Schrauben 7 Tage lang bei 37 °C in einer Lösung mit einem pH-Wert von 2,3 gelagert worden waren, zeigten die meisten von ihnen Korrosionserscheinungen. Das galt vornehmlich für Schrauben aus V2A-Stahl. Schrauben aus Titan sowie solche mit Titannitridbeschichtung korrodierten dagegen nicht. Mikrorisse im Kunststoff, in den die Schrauben eingebaut waren, hatten keinen nachweisbaren Einfluss auf das Korrosionsverhalten der Schrauben. Um Korrosionen zu vermeiden, müssen die betroffenen Patienten ausführlich instruiert werden, wie sie ihre Apparaturen zu pflegen haben.
Schlagwörter: Edelstahl, Neusilber, Titan, Korrosion, Schrauben, Titannitrid
Seiten: 119-122, Sprache: DeutschLey, Matthias/Landau, Helga/Müller-Hartwich, Ralf/Roth, JohannesBei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis wurde eine beschleunigte Zahnentwicklung nachgewiesen. Das war besonders dann der Fall, wenn langfristig Kortisonpräparate verabreicht worden waren. Stattdessen werden gegenwärtig Methotrexat, ein Immunsuppressivum, und nicht steroidale Antirheumatika eingesetzt. 63 Orthopantomogramme von betroffenen Kindern und Jugendlichen im Alter von 7,8 bis 17,6 Jahren aus der rheumatologischen Kiefergelenksprechstunde wurden ausgewertet, um zu untersuchen, ob die juvenile idiopathische Arthritis per se oder die früher übliche Langzeitbehandlung mit Kortison zu einer beschleunigten Zahnentwicklung führt. Zum Vergleich wurden die Normwerte von Zahnalterstudien aus Kanada, den Niederlanden und Freiburg herangezogen. Die Zahnentwicklungskurven der hier untersuchten Patientengruppe lagen zwischen den Zahnreifungskurven der oben genannten Studien. Die im Rahmen dieser Untersuchung gewonnenen Ergebnisse stützen die These, dass bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis, die mit Methotrexat und nicht steroidalen Antirheumatika behandelt werden, die Zahnentwicklung nicht beschleunigt abläuft.
Schlagwörter: Zahnalter, Zahnentwicklung, juvenile idiopathische Arthritis, Kortison, Methotrexat
Seiten: 123-131, Sprache: DeutschKater, Wolfgang/Rana, Majeed/Davids, Rolf/Maurer, PeterEin klinischer ErfahrungsberichtPiezochirurgie ist ein relativ neues ultraschallgestütztes Verfahren, das eine Alternative zu den konventionellen Schneidemethoden in der Chirurgie darstellt. Unter dem Produktnamen Piezosurgery bietet die Firma Mectron seit kurzem ein Gerät an, das auch für Osteotomien in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eingesetzt werden kann. In dem vorliegenden Übersichtsbeitrag wird anhand von ausgewählten Patienten die prinzipielle Eignung des Systems im Rahmen der Dysgnathiechirurgie dargestellt und bewertet. Insgesamt kommt diese Form der Osteotomie trotz eines erhöhten Zeitbedarfs selbst für ausgedehnte Knochenschnitte im Kiefer- und Gesichtsbereich in Frage. Das Verfahren ist besonders vorteilhaft, weil es empfindliche anatomisch benachbarte Strukturen schont.
Schlagwörter: Dysgnathiechirurgie, Osteotomie, Piezochirurgie, oszillierende Knochensäge, Distraktionsosteogenese
Seiten: 133-138, Sprache: DeutschMass, Eliyahu/Aharoni, Keren/Vardimon, Alexander D.Prävalenz, Schweregrad und beteiligtes WeichteilgewebeZiel: Untersuchung der Prävalenz und des Schweregrades labiozervikaler Grübchen an bleibenden oberen Schneidezähnen und deren Auswirkung auf die angrenzende Gingiva. Patienten und Methode: Die Probandengruppe umfasste 307 weibliche und 293 männliche jugendliche Patienten der Abteilung für Kieferorthopädie und Kinderzahnheilkunde mit einem Durchschnittsalter von 13,6 ± 2,0 Jahren. Im Rahmen einer klinischen Untersuchung wurden die oberen Schneidezähne visuell und mit einer Sonde auf das Vorhandensein labiozervikaler Grübchen untersucht. Die Grübchen wurden als gering, mäßig oder stark ausgeprägt eingestuft. Zudem wurde ihre gingivale Bedeckung als vollständig, teilweise oder unregelmäßig klassifiziert. Ergebnisse: Bei 27 (4,5 %) Probanden wurden labiozervikale Grübchen festgestellt. 24 (89,0 %) der Jugendlichen mit labiozervikalen Grübchen waren unilateral betroffen, während 3 (11,0 %) beidseitig Grübchen aufwiesen. Mittlere Schneidezähne waren 29-mal häufiger betroffen als seitliche. Es konnte keine Geschlechtsabhängigkeit festgestellt werden, und beide Seiten waren gleich häufig betroffen. An 22 Schneidezähnen wurden geringe, an 7 Inzisivi mäßige und an einem Schneidezahn starke labiozervikale Grübchen diagnostiziert. Bei mäßig ausgeprägten labiozervikale Grübchen konnte 5- bis 6-mal häufiger eine teilweise Bedeckung oder ein unregelmäßiger Verlauf der Gingiva festgestellt werden als bei gering ausgeprägten Grübchen. Die Sulkussondierungstiefe war bei Zähnen mit labiozervikalen Grübchen größer als bei Zähnen ohne Grübchen (1,6 ± 0,9 mm versus 1,2 ± 0,8 mm). Die meisten labiozervikalen Grübchen sind gering ausgeprägt und oftmals schwierig zu erkennen. Schlussfolgerungen: Erhöhte Sondierungstiefen und ein unregelmäßiger Gingivaverlauf sind prädisponierende Faktoren für parodontale Folgekrankheiten und erfordern eine besonders gute Mundhygiene.
Schlagwörter: Labiozervikale Grübchen, Zahnanomalie, Schmelzentwicklung, Gingivaverlauf, parodontaler Sulkus