Seiten: 7-17, Sprache: DeutschGlasl, Bettina / Ludwig, Björn / Kinzinger, Gero / Wilmes, Benedict / Lisson, JörgEine aktuelle LiteraturübersichtDer Beitrag gibt einen Überblick über aktuell in der internationalen Literatur beschriebene Non-Compliance-Geräte zur Molarendistalisation im Oberkiefer, die Miniimplantate als skelettale Verankerungsstrategien zur Reduzierung ungewollter reaktiver Effekte nutzen. Meist wurden bereits bewährte Distalisierungsmodule wie der Distal Jet und der Keles Slider als Vertreter der Druckfeder-Systeme oder verschiedene Pendelfeder-Mechaniken zu neuen Geräten modifiziert. Die skelettale Verankerung lässt sich dabei als alleinige Abstützung des Gerätes oder zur Unterstützung der Verankerungswertigkeit einsetzen. Es werden wesentliche und fachlich interessante Innovationen der letzten Zeit unter Erläuterung ihrer Prinzipien sowie der jeweiligen Vor- und Nachteile detailliert vorgestellt.
Schlagwörter: Non-Compliance-Geräte, Molarendistalisation, skelettale Verankerung, Miniimplantate, Literaturübersicht
Seiten: 19-28, Sprache: DeutschNaim, Jamal N./Jost-Brinkmann, Paul-Georg/Engel, Sylvia/Müller-Hartwich, RalfEine retrospektive Bewertung mittels PAR-Index unter besonderer Beachtung der verwendeten BehandlungstechnikModelle und Behandlungsakten von 50 konsekutiv abgeschlossenen, mittels Lingualtechnik behandelten Patienten wurden retrospektiv ausgewertet. Dabei wurde der Einfluss folgender Faktoren untersucht: Dysgnathie nach der Angle-Klassifikation, Therapie mit/ohne Lückenschluss nach Extraktionen, frühen Zahnverlusten sowie bei Nichtanlagen, PAR-Index (Peer Assessment Rating Index) der Ausgangs- und Endsituation sowie verwendete linguale Behandlungstechnik. Insgesamt zeigte sich, dass die Behandlungsergebnisse sehr gut waren. Die angewandte Behandlungstechnik hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Ergebnisqualität. Genauso verhielt es sich mit den anderen untersuchten Faktoren. Nur zwischen der Angle-Klasse I und der Angle-Klasse II,1 war ein signifikanter Unterschied in der Behandlungsqualität zu verzeichnen. Die mittlere Behandlungsdauer aller Patienten betrug 24,6 Monate. Sie war von der Behandlungstechnik ebenso wenig beeinflusst wie durch die Faktoren PAR-Anfangswert, PAR-Endwert und Angle-Klasse. Ausschließlich der Faktor Lückenschluss hatte einen Einfluss, denn Behandlungen mit Extraktionen, nach frühem Zahnverlust oder bei Nichtanlagen dauerten signifikant länger. Zwischen dem PAR-Anfangs- und dem PAR-Endwert sowie der Behandlungsdauer bestand eine mittlere beziehungsweise gering positive Korrelation.
Schlagwörter: Lingualapparatur, PAR-Index, Behandlungsqualität, Bending Art System, Hiro-Technik
Seiten: 31-37, Sprache: DeutschNasef, Mohamed/Grabowski, Rosemarie/Stahl de Castrillon, FrankaDie Traumatisierung eines Frontzahnes bedingt häufig dessen Fraktur. Bei einem auf Knochenniveau oder geringfügig darüber frakturierten Frontzahn ist die forcierte Extrusion vor allem bei jungen Erwachsenen eine einfach anzuwendende Behandlungsmethode, um die prothetische Versorgung zu erleichtern beziehungsweise überhaupt zu ermöglichen. In dem Beitrag wird die forcierte Extrusion mittels skelettaler Verankerung anhand von drei Kasuistiken erläutert und die Verwendung von Minischrauben zur Verankerung der Extrusionsmechanik dargestellt.
Schlagwörter: Forcierte Zahnextrusion, Fraktur, Frontzahntrauma, Zahnerhalt, Fibrotomie
Seiten: 39-49, Sprache: DeutschMoeller, Sonja von/Lisson, Jörg/Binger, Thomas/Spitzer, WolfgangObwohl die interdisziplinären Therapiekonzepte bei Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten heute zu guten Ergebnissen führen, gibt es immer noch Betroffene, die in ihren Heimatländern nur chirurgisch versorgt wurden und nicht von koordinierten Behandlungskonzepten profitieren konnten. Der Beitrag beschreibt die Sekundärtherapie einer solchen Patientin mit doppelseitiger Lippen- und rechtsseitiger Kiefer-Gaumen-Spalte, die als Kleinkind in Kasachstan nur chirurgisch versorgt wurde. Als sich die Patientin in der Klinik für Kieferorthopädie vorstellte, litt sie unter einer ausgeprägten Mikro- und Retrognathie des Oberkiefers mit Hypoplasie des Mittelgesichtes, die nur kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgisch therapiert werden konnte. Der Behandlungsplan umfasste neben der kieferorthopädischen Therapie sowohl eine Distraktionsosteogenese im Oberkiefer als auch eine spätere Umstellungsosteotomie. An dem Patientenbericht wird deutlich, wie wichtig eine interdisziplinäre Betreuung von Lippen-Kiefer-Gaumen-Spaltpatienten von der Geburt bis zum Ende des Wachstums ist.
Schlagwörter: Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Dysgnathie, Distraktionsosteogenese, Mikrognathie, Retrognathie
Seiten: 51-63, Sprache: DeutschSabri, RoyZiel dieses Beitrags ist die Beschreibung der unterschiedlichen klinischen Situationen bei persistierenden unteren 2. Milchmolaren. Es werden Indikationen für den kieferorthopädischen Lückenschluss bei Nichtanlage der Prämolaren und alternativ die Lückenöffnung oder das Belassen der Milchmolaren aufgezeigt. Regelmäßige Kontrollen, Kompositaufbauten sowie Indikationen und der richtige Zeitpunkt für die Extraktion von reinkludierten und ankylosierten Milchmolaren mit und ohne bleibenden Nachfolger werden besprochen.
Schlagwörter: Lückenschluss, Nichtanlage, Infraokklusion, Ankylose, Extraktion, Einzelzahnimplantat