Seiten: 325-336, Sprache: DeutschFathi, Hywa / Müller-Hartwich, Ralf / Hägewald, Stefan / Jost-Brinkmann, Paul-GeorgAngesichts verschiedener Therapiemöglichkeiten bei transpositionierten Zähnen müssen die Alternativen in ihren Möglichkeiten und Risiken und nicht zuletzt auch in ihrem ökonomischen Aufwand abgewogen werden. Vor dem Hintergrund biomechanischer Prinzipien und parodontalchirurgischer Aspekte veranschaulicht dieser Patientenbericht eine erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Parodontologen und Kieferorthopäden bei einer Patientin mit Transposition des Eckzahnes und des 1. Prämolaren im 1. Quadranten. Bedingt durch einen iatrogen hervorgerufenen Verlust von Knochen und Attachment durch einen ersten Behandlungsversuch alio loco mussten der endgültigen kieferorthopädischen Korrektur zunächst parodontalchirurgische Maßnahmen vorangestellt werden.
Schlagwörter: Transposition, biomechanische Prinzipien, Guided-tissue-Regeneration, parodontale Regeneration, freies Bindegewebetransplantat
Seiten: 339-344, Sprache: DeutschGänßler, Petra / Spitzer, Wolfgang / Lisson, JörgDas Auftreten einer Ankylose während einer kieferorthopädischen Behandlung ist eine schwerwiegende Komplikation, da Zahnbewegungen nicht mehr wie ursprünglich geplant durchgeführt werden können. Mithilfe eines Einzelzahn- bzw. Segmentdistraktors kann unter Umständen ein ankylosierter Zahn zusammen mit dem umgebenden Alveolarabschnitt über eine deutliche vertikale Distanz mit einem ästhetisch ansprechenden Schleimhautverlauf in die Zahnreihe eingestellt werden. Anhand von zwei ausgewählten Patientenbeispielen soll die Segmentdistraktion als alternatives Therapiekonzept bei Einzelzahnankylose vorgestellt werden.
Schlagwörter: Ankylose, Einzelzahnsegmentdistraktion, Distraktor, floating bone concept, Distraktionsosteogenese
Seiten: 345-347, Sprache: DeutschReichert, Christoph / Götz, Werner / Denzel, Uta / Bacher, Oliver / Wolf, Michael / Jäger, AndreasKnochenersatzmaterialien werden vielfach in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde verwendet. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass der Kieferorthopäde im Laufe seiner Tätigkeit mit einem entsprechend vorbehandelten Patientengut konfrontiert sein wird. Es werden Fälle illustriert, bei denen die Therapie einen unvorhergesehenen Verlauf nahm und über eine Beeinflussung durch Knochenersatzmaterial spekuliert werden kann. Das Ziel der Arbeit ist es, für diese Thematik zu sensibilisieren
Schlagwörter: Kieferorthopädische Zahnbewegung, Knochenersatzmaterial, Histologie
Seiten: 355-359, Sprache: DeutschDavids, Rolf / Pak, Bergen / Kater, WolfgangAufgrund der unterschiedlichen Epithelien und Gewebestrukturen in der Kopf- und Gesichtsregion können sich vielfältige Neubildungen entwickeln. Diese Neu- oder Fehlbildungen zeigen häufig eine begleitende klinische Situation (z. B. Schwellung, Schmerzen, Sensibilitätsausfälle), die auf den ersten Blick keine schlüssige Diagnose erlauben. Eine weiterführende dreidimensionale Diagnostik liefert meistens einen Hinweis auf den Läsionsursprung. Zusätzlich treten radiologische Zufallsbefunde mitunter in allen Altersklassen auf und können zum Teil beachtliche Ausmaße, ohne oder mit geringer begleitender klinischer Symptomatik, annehmen. Dieser Beitrag gibt einen Überblick und zeigt eine Auswahl an interessanten dreidimensionalen Befunden.
Schlagwörter: DVT-Diagnostik, CT-Diagnostik, 3-D-Planung, SimPlant, radiologischer Zufallsbefund
Die zertifizierte PatientenpräsentationSeiten: 361-374, Sprache: DeutschSilli, Silvia M. / Pseiner, Bernhard C."Ein Hauptziel des EBO ist es, bei den Kolleginnen und Kollegen den Ehrgeiz zu wecken, sich durch die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit fachlich verbessern zu wollen. Eine durch nichts zu ersetzende Erfahrung!", so Frank Weiland, Pastpräsident des European Board of Orthodontists.
Bis vor zwei Jahren gab es nur einen Weg zur Erlangung der EBO-Mitgliedschaft: Antritt frühestens fünf Jahre nach Abschluss der kieferorthopädischen Ausbildung, Präsentation von acht Fällen inklusive Retentionsunterlagen und Ablegen der mündlichen Prüfung. Frank Weiland hat 2011 zusätzlich zu diesem klassischen Weg die Möglichkeit zur Erlangung einer provisorischen Mitgliedschaft für frisch graduierte Kieferorthopädinnen und Kieferorthopäden geschaffen. In seinem Vorwort zur 4. Ausgabe des EBO-Handbuches (siehe http://www.eoseurope.org/ebo/EBOBOOK20134thVERSION-web.pdf) begründet er diese Entscheidung wie folgt: "The development of the European Board of Orthodontists is a work-in-progress. Discussions very clearly showed the amount of interest in Board certification among postgraduates and newly graduated orthodontists. The European Board of Orthodontists wishes to welcome this up-and-coming generation of colleagues by enabling them join the EBO. In addition to the normal pathway leading to full membership a new route towards "provisional membership" followed by full membership is now introduced. It is hoped that these changes are well accepted and numerous colleagues find the rewarding way towards Board-certification."
Es ist mir eine ganz besondere Freude, Ihnen bereits in diesem Heft einen zertifizierten Fall eines im Juni 2013 in Reykjavik "frisch gebackenen" provisorischen EBO-Mitglieds präsentieren zu dürfen.
DDr. Silvia M. Silli
Mitglied des Austrian Board of Orthodontists
Member of the European Board of Orthodontist
Seiten: 379-389, Sprache: DeutschYezdani, A. ArifBeschleunigte kieferorthopädische Behandlung durch Dekortikation des Alveolarkamms mit Augmentation: Ein FallbeispielDieses Fallbeispiel dient zur weiteren Illustration der Tatsache, dass eine selektive Dekortikation des Alveolarknochens in Verbindung mit einer Augmentation des parodontalen Alveolarknochens mit einem Knochenersatzmaterial unzweifelhaft und wirksam eine rasche kieferorthopädische Zahnbewegung herbeiführt. Eine 29-jährige Patientin stellte sich mit einer Klasse-I-Dysgnathie und einer gesteigerten bialveolären Protrusion mit Lückenbildung in der Ober- und Unterkieferfront vor. Sie stimmte einer selektiven Dekortikation des Alveolarknochens in Verbindung mit einer Augmentation des parodontalen Alveolarknochens mit einem Knochenersatzmaterial bereitwillig zu, als ihr der Vorschlag unterbreitet wurde, dass sich ihre Dysgnathie in einem Drittel der Behandlungsdauer von konventionellen kieferorthopädischen Verfahren korrigieren ließe. Vor dem chirurgischen Eingriff wurde eine vorprogrammierte Edgewise-Apparatur eingesetzt (Roth-System, Bracketslot 0,022 x 0,028). Eine Woche später wurden im Ober- und Unterkiefer labial und lingual Mukoperiostlappen gebildet. Es wurde eine selektive Dekortikation des Alveolarknochens durchgeführt, anschließend erfolgte eine parodontale Augmentation mit einem Knochenersatzmaterial. Beginnend eine Woche postoperativ wurden alle zwei Wochen kieferorthopädische Justierungen vorgenommen. Die gesamte kieferorthopädische Behandlung dauerte von der Be- bis zur Entbänderung sieben Monate. Die schnelle kieferorthopädische Zahnbewegung war auf das "regional acceleratory phenomenon" zurückzuführen, das durch die selektive alveoläre Dekortikation ausgelöst wurde. Die nachfolgende Augmentation des Parodonts mit einem Knochenersatzmaterial diente zur Sanierung der Knochendehiszenzen, verbesserte das Knochenvolumen und sorgte für eine deutliche Verbesserung des Weichgewebeprofils der Patientin.
Schlagwörter: alveoläre Dekortikation, parodontal-alveoläre Augmentation, vorprogrammierte Edgewise-Apparatur, schnelle kieferorthopädische Behandlung