EditorialSeiten: 3, Sprache: DeutschLudwig, BjörnSeiten: 7-15, Sprache: DeutschKrey, Karl-Friedrich / Darkazanly, Nawras / Kaduk, WolframBei operativer Verlagerung des UnterkiefersIn der orthognathen Chirurgie ist die Festlegung der Kieferrelation und der relativen operativen Verschiebungen der Kiefer ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Dies geschieht durch eine Modelloperation, als deren Ergebnis Splinte diese neuen Positionen definieren. Anhand eines Fallbeispiels einer Unterkieferverlagerung wird die virtuelle Konstruktion und Herstellung von 3-D-gedruckten OP-Splinten hier beschrieben. Nach der präoperativen Ausformung wurden Modelle in zentrischer Relation mittels 3-D-Scanner digitalisiert. In einer virtuellen Planung wurde die Verlagerung des Unterkiefers im Fernröntgenseitbild simuliert sowie an den virtuellen Modellen vorgenommen. Im ersten Schritt wurden ein Zentriksplint sowie später ein Zielsplint konstruiert. Diese wurden dreidimensional mit einem biokompatiblen Photopolymer ausgedruckt und konnten zur Positionierung in der OP verwendet werden. Mittels des Zentriksplints wurde eine Fixierung des proximalen gelenktragenden Abschnitts vorgenommen. Die Verlagerung erfolgte mit einer minimalinvasiven supraforaminalen Osteotomie.
Schlagwörter: CAD/CAM-Splinte, orthognathe Chirurgie, 3-D-Druck
Seiten: 17-28, Sprache: DeutschHiller, Doreen / Engel, Sylvia / Jost-Brinkmann, Paul-Georg / Fischer, SarahVor und nach TemperaturwechselbelastungDiese Studie untersucht die Wirkung von Wasserlagerung und Thermocycling auf die Elastizität und Dimensionsstabilität von Druckformfolien. Geprüft wurden sechs Druckformfolien. Bei fast allen Versuchsmaterialien war nach der Temperaturwechselbelastung eine signifikante Abnahme des Elastizitätsmoduls und der Abzugskraft im Vergleich zur trocken gelagerten Kontrollgruppe nachweisbar. Des Weiteren zeigten alle getesteten Druckformfolien Dimensionsveränderungen als Folge der verschiedenen Lagerungsbedingungen. Die Wasserlagerung bewirkte eine Umfangsvergrößerung und die anschließende Temperaturwechselbelastung eine Schrumpfung des Umfangs. Diese Studie verdeutlicht, dass die elastischen Eigenschaften und Dimension thermoplastischer Schienen durch Eindringen von Wasser in die Polymerstruktur des Materials sowie durch wechselnde Temperaturbedingungen stark beeinflusst werden.
Schlagwörter: Schienentherapie, Retentionsschienen, Elastizität, Dimensionsstabilität, Alterung
Seiten: 31-36, Sprache: DeutschPancherz, HansVorstellung einer neuen MethodeDie Bisstyp-Klassifikation ist eine erweiterte Angle-Klassifikation zur Beurteilung der sagittalen Okklusionsabweichungen im Molaren- und Frontzahnbereich. Das Verfahren wird seit mehr als 25 Jahren in der Poliklinik für Kieferorthopädie an der Universität in Gießen erfolgreich praktiziert. Zusätzlich zu der Beurteilung von drei Molarenokklusionen (Klasse I, Klasse II und Klasse III) umfasst der Bisstyp eine Bewertung des Overjets zu jeder Molarenklasse. Die Klasse I kann mit 5 verschiedenen Overjets kombiniert werden, die Klassen II und III mit je 3 Overjet-Bewertungen. Im Vergleich zur Angle-Methode ist die Bisstyp-Klassifikation präziser und detaillierter und ermöglicht somit eine verbesserte Verständigung zwischen Kieferorthopäden.
Schlagwörter: Okklusionsbewertung, Angle-Klassifikation, Bisstyp-Klassifikation, sagittale Molaren- und Frontzahnokklusion, Evaluation of occlusion, bite-type classification, Angle classification, sagittal molar, and incisor occlusion
Seiten: 39-44, Sprache: DeutschMüller, Lea Marey / Hülsmann, MichaelBei einem Dens invaginatus handelt es sich um eine Zahnfehlbildung, deren Ätiologie weitestgehend unbekannt ist. Dennoch ist er von großer klinischer Relevanz, da die Angaben zur Prävalenz zwischen 1,3 und 9,6 % schwanken. Am häufigsten ist der obere seitliche Schneidezahn betroffen. Unerkannt birgt der Dens invaginatus ein hohes Risiko für die Entwicklung einer Pulpanekrose, da die Invagination häufig in enger Lagebeziehung zur Pulpa steht und die Einziehungen Kariesprädilektionsstellen bilden. Insofern ist die Früherkennung, z. B. während einer kieferorthopädischen Diagnostik, entscheidend. Je nach Ausprägungsgrad stehen verschiedene Therapieoptionen von der präventiven Versiegelung bis hin zur chirurgischen Intervention zur Verfügung.
Schlagwörter: Dens invaginatus, Dens in dente, dentale Fehlbildung, Oehlers-Klassifikation, Diagnostik, Prävention
Seiten: 45-51, Sprache: DeutschSchwindling, Franz-PeterTeil 4: Steuerung der ZahnbewegungIn diesem Beitrag geht es um die praktische Umsetzung der Steuerung der Zahnbewegung. Hierzu wurden die Grundlagen in der Ausgabe 4/17 der KIEFERORTHOPÄDIE gelegt: Durch eine geschickte Kombination der orthodontischen Medikamente Kraft und Moment gelingt es, Federn zu bauen, die keine Wünsche in Bezug auf die Zahnbewegung offen lassen und den Bereich von Kronenkippung bis Wurzelbewegung abdecken. Zudem wird der Begriff des M/F-Quotienten am klinischen Beispiel erläutert.
Schlagwörter: Zahnbewegungsteuerung, M/F-Quotient, Kronenkippung, Wurzelbewegung, Lückenschluss, unkontrolliertes Kippen, kontrolliertes Kippen, Translation, Versetzungsmoment, Friktion, Gleitmechanik, Aktivierungsmoment, Führungsbogen, TMA-T-Feder, V-Biegung
RepetitoriumSeiten: 53-64, Sprache: DeutschMarending Soltermann, MonikaDer Bedarf nach kieferorthopädischen Zahnkorrekturen hat in den letzten Jahrzehnten besonders bei Erwachsenen stetig zugenommen. Mit zunehmendem Umfang der zahnärztlichen Vorgeschichte steigt die Nachfrage nach interdisziplinärer Beurteilung und Therapie. Bei den zu therapierenden Zähnen spielt die Einschätzung des Pulpazustands inklusive der periapikalen Gewebe sowie die Beurteilung von allfällig schon bestehenden Wurzelkanalbehandlungen und Restaurationen eine nicht unerhebliche Rolle. Die Pulpa ist ein hochdifferenziertes, immunkompetentes Gewebe mit sehr gutem Heilungspotenzial und beachtlichen adaptiven Fähigkeiten. Aufgrund der Größe und der hartgewebigen Schale sind hier aber biologische Grenzen gesetzt. Mikrobielle, mechanische, traumatische und chemische Reize können die Vitalität der Pulpa gefährden. Ohne Therapie führt eine Pulpanekrose früher oder später immer zu einer Infektion des gesamten Wurzelkanalsystems. Die Diagnostik in der Endodontologie zielt daher auf die Einschätzung der Pulpavitalität und deren Prognose ab. Dieser Beitrag geht auf das Ziel endodontischer Therapien sowie die Diagnostik und deren Schwierigkeiten ein. Es sollen die Beziehungen zwischen orthodontischer und endodontischer Therapie beleuchtet und die häufigsten klinischen Schnittpunkte/Situationen aufgezeigt werden.
Schlagwörter: Pulpadiagnostik, Pulpasensibilität, Obliterationen, apikale Parodontitis, kieferorthopädische Bewegungen
Kieferorthopädische "Perlen"Seiten: 65-73, Sprache: DeutschKinzinger, Gero / Hesse, Eva / Heller, FrankMethodik und BehandlungsbeispieleVerlagerte Eckzähne des Oberkiefers müssen rechtzeitig kieferorthopädisch eingeordnet werden, um eine Retention zu vermeiden. Sollte es nach frühzeitiger Extraktion der Milcheckzähne nicht zum Spontandurchbruch kommen, wie es häufig bei Patienten mit schmaler Apertura piriformis oder Gingivahyperplasien vorkommt, ist eine kombiniert kieferchirurgisch-orthodontische Vorgehensweise notwendig. Die gesteuerte Kraftapplikation ermöglicht einen Durchbruch der Eckzähne durch die Mundschleimhaut und anschließend die Einordnung in den Zahnbogen. Nachfolgend wird beschrieben, wie durch die Kombination einer modifizierten Zugkette und einer Oberkieferplattenapparatur initial solange selektiv Kräfte auf verlagerte Eckzähne appliziert werden können, bis infolge des Durchbruchs der klinischen Krone durch die Mundschleimhaut keine Gefahr mehr für laterale Wurzelresorptionen an den seitlichen Schneidezähnen besteht.
Schlagwörter: Verlagerung, "ugly duckling", Jones-Syndrom, modifizierte Zugkette, Wurzelresorption
Die zertifizierte PatientenpräsentationSeiten: 75-81, Sprache: DeutschKopp, Stefan / Adjami, FredericAm Beginn des neuen Jahres reflektieren wir Altes und planen Neues. Wir haben 2017 neben aller Wissenschaft und dem Weiterentwickeln unserer Ideen viel über Berufspolitik und das Weiterführen unseres Fachs im Kanon der ZahnMEDIZIN gesprochen - meist mit vollem Verständnis füreinander, aber manchmal auch mit eher weniger Verständnis füreinander. Der Dialog ist vielschichtig im Gange. Solange wir uns noch über Mehr-, Zusatz- und außervertragliche Leistungen untereinander abstimmen und die Qualität unserer Berufung auf einem dokumentiert hohen Niveau halten, schreitet die positive Entwicklung mit großen Schritten voran - und dies nicht nur im Hinblick auf das momentan allseits bemühte "Digitale Zeitalter in der Zahnmedizin". Nicht zuletzt sind die hier vorliegende Ausgabe unserer KIEFERORTHOPÄDIE sowie andere Veröffentlichungen ein Beweis dafür.
Gerade hier in der Klinik finden die vielen neuen Ideen und Vorstellungen unserer Facharztkandidaten im Rahmen der täglichen mehrstündigen, persönlichen engen Auseinandersetzung am Tisch, Scanner und Computer sowie am Patienten, eine aktuelle Basis und können immer öfter zum Wohle unserer Patienten umgesetzt werden. Glücklicherweise bedarf es in unserem "Handwerk" neben exzellenter Diagnostik und Therapieplanung eben auch der klinischen Umsetzung am Patienten. Mit feuchten Fingern im Mund und am Bracket. Unser Nachwuchs - die neue Generation der Kieferorthopäden - entwickelt sich.
Es ist eine riesige Freude und tiefe Befriedigung wenn wir uns mit den Fachzahnarztkandidaten aus Frankfurt, Gießen und Marburg regelmäßig im Rahmen der "Curriculären Weiterbildung Kieferorthopädie der Landeszahnärztekammer Hessen" - für Frankfurt übrigens auch NEBEOP-zertifiziert - treffen. Der fachliche Gedankenaustausch auf hohem Niveau und mit persönlicher Wertschätzung ist stets auch für uns als Lehrerteam eine Bereicherung. Ein Ergebnis dieser Arbeit finden Sie auf den nächsten Seiten. Wieder einer der Fälle, die wir im Rahmen der Fachzahnarztausbildung und dann im Fachgespräch erarbeitet haben.
Viel Spaß und Freude beim Studium - und einen maximal guten Erkenntnisgewinn dazu. Ich würde mich über zahlreiche Rückmeldungen zur Patientenpräsentation freuen. Es entwickelt sich. Wir werden aktiv dabei sein. Sie hoffentlich auch.
Ihr
Prof. Dr. Stefan Kopp
ZeitschriftenreferateSeiten: 83-91, Sprache: DeutschMiethke, Rainer-Reginald / Hourfar, JanWährend die bisherigen Referate stets ein roter Faden verband, ist das diesmal nicht der Fall. Nicht nur behandeln die einzelnen Besprechungen sehr unterschiedliche Themen, sondern Sie, die Leser der KIEFERORTHOPÄDIE, werden darüber hinaus mit zwei Autoren konfrontiert.
Es ist ausgesprochen erfreulich, dass Herr Kollege Hourfar wieder einen Beitrag beisteuert. Entsprechend unserer Verabredung, zwischen dem Schriftleiter, Herrn Dr. Björn Ludwig, und dem Unterzeichnetem, hat sich dieser vom Thema Minischrauben ferngehalten, da er nur Themen erörtern möchte, von denen er mindestens ein wenig versteht.
In einem weiteren Artikelreferat wird das Thema Internet betrachtet, das alle Kieferorthopäden und sonstige Mitmenschen mehr oder weniger tagtäglich beschäftigt oder beschäftigen sollte.
Der dritte referierte Artikel hat schließlich ein Unthema zum Inhalt, geht es doch dort um inakzeptable Behandlungsergebnisse, die möglicherweise vielen Kieferorthopäden unbekannt sind.
Aber lesen Sie selbst, verehrte Leser der KIEFERORTHOPÄDIE. Heißt es doch mit Fug und Recht: Bild dir deine Meinung.
Ihr,
Prof. em. Dr. Rainer-Reginald Miethke
Die differenzialdiagnostisch interessante KasuistikSeiten: 93-94, Sprache: DeutschBinger, Thomas / Ludwig, Björn / Reiter, JenniferBuchbesprechungSeiten: 95-97, Sprache: DeutschRhein, Sabine / Freudenberg, Andrea