Seiten: 209-210, Sprache: DeutschMeyle, JörgSeiten: 215-235, Sprache: DeutschChávarry, Nilo Guliberto Martins / Vettore, Mario Vianna / Sansone, Carmelo / Sheiham, AubreyEine Meta-AnalyseZiel: Ziel dieser Studie war die Erstellung einer systematischen Literaturübersicht über den Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus (DM) und destruktiver Parodontalerkrankung.
Methoden: Die angewandten Methoden beinhalteten eine strategische Literaturrecherche, Ein- und Ausschlusskriterien zur Auswahl der Studien, Studieneigenschaften, Bewertung der Studienqualität und Meta-Analyse. Als Datenquellen wurden PubMed, EMBASE, SciELO und LILACS genutzt. Bei den ausgewählten Artikeln handelte es sich um Humanstudien, die untersuchten, ob Diabetes ein Risikofaktor für Parodontitis ist und ob dieser den Erfolg einer parodontalen Therapie beeinflusst. Erfasst wurden alle zwischen Januar 1980 und Juni 2007 veröffentlichten Artikel.
Ergebnisse: Von den 2440 identifizierten Studien erfüllten 49 Querschnittsstudien und acht longitudinale Studien die Einschlusskriterien. 27 der 49 in dieses Review einbezogenen Querschnittsstudien stellten eine Häufung parodontaler Erkrankungen bei Diabetikern im Vergleich zu diabetesfreien Personen fest. Das größere Progressionsrisiko der parodontalen Erkrankung war mit Typ-2-DM vergesellschaftet und eine Studie assoziierte den Erfolg der Parodontitistherapie mit DM. Die methodischen Schwächen der meisten Studien lagen in einer mangelnden Berücksichtigung von Confoundern, einer unzureichenden statistischen Analyse und in fehlender Information zur Stichprobengewinnung. Das Modell mit zufälligen Effekten zeigte zwischen Typ-2-Diabetikern und Nichtdiabetikern eine signifikante Assoziation mit dem klinischen Attachmentniveau (Mittelwertdifferenz = 1,00 [CI 95 % = 0,15 bis 1,84]) und der parodontalen Taschentiefe (Mittelwertdifferenz = 0,46 [CI 95 % = 0,01 bis 0,91]).
Schlussfolgerungen: Typ-2-DM kann als Risikofaktor für Parodontitis bezeichnet werden. Um die nachteiligen Auswirkungen von Typ-1-DM auf parodontale Erkrankungen belegen zu können sind weitere Studien notwendig.
Schlagwörter: Diabetes mellitus, Meta-Analyse, parodontale Erkrankungen, Parodontitis, systematische Literaturübersicht
Seiten: 237-248, Sprache: DeutschEwald, Nils / Gröger, Sabine / Meyle, JörgDiabetes mellitus stellt mit einer Prävalenz von 12 % in Deutschland eine der größten ökonomischen Herausforderungen dar. Es handelt sich um eine heterogene Gruppe metabolischer Störungen, die durch eine chronische Hyperglykämie charakterisiert sind. Je nach Ursache der gestörten Insulinsekretion oder -wirkung unterscheidet man 4 ätiopathogenetisch verschiedene Typen (Typ-1-Diabetesmellitus, Typ-2-Diabetes-mellitus, andere spezifische Diabetestypen und Gestationsdiabetes), denen jeweils eine spezifische Pathogenese zugrunde liegt. Der Typ-1-Diabetes-mellitus zeichnet sich durch eine fortschreitende Destruktion der insulinproduzierenden Betazellen des Pankreas aus, die immunologisch vermittelt oder sehr selten idiopathisch verursacht sein kann. Dem Typ-2-Diabetesmellitus, die weitaus häufigste Form, liegt ursächlich eine vererbte oder erworbene Insulinresistenz in Kombination mit einer Störung der Insulinsekretion zugrunde. Der Typ-3-Diabetes-mellitus umfasst eine sehr heterogene Gruppe von Erkrankungen, mit gestörter Glukosehomöstase. Der Gestationsdiabetes ist definiert als eine erstmals während der Schwangerschaft auftretende oder diagnostizierte Glukosetoleranzstörung. Die verschiedenen Möglichkeiten der Diagnostik von Diabetes mellitus basieren auf den Messungen von Plasmaglukose bzw. dem glykosylierten Hämoglobin HbA1c.
Schlagwörter: Diabetes mellitus, Klassifikation, Pathogenese, Diagnostik
Seiten: 249-258, Sprache: DeutschGröger, Sabine / Meyle, JörgDiabetes mellitus ist ein relevante Erkrankung in unserer Bevölkerung. Der Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus und Parodontitis ist gut dokumentiert. Zudem ist Diabetes als ein Risikofaktor für Parodontitis identifiziert worden. Die Prävalenz des Typ 2 ist weltweit steigend. In einer Studie mit Daten von 2.923 Personen wurde nachgewiesen, dass ein großer Teil der Patienten, welche die Kriterien für ein Screening auf Diabetes erfüllten, in der Zeit davor einen Zahnarztbesuch absolviert hatten. Somit stellt der Zahnarztkontakt eine wichtige Gelegenheit für ein Screening auf Diabetes mellitus dar. Dafür stehen verschiedene Methoden und Instrumente zur Verfügung, die ohne großen Zeit- und Kostenaufwand in der Praxis durchführbar sind. Mittels eines Fragebogens können Patienten mit erhöhtem Risiko sehr einfach ermittelt werden. Weiterhin könnte der Blutzucker mit Geräten, wie sie zur Selbstkontrolle verwendet werden, im Kapillarblut gemessen werden. Patienten mit erhöhtem Risiko für Diabetes bzw. erhöhtem Blutzucker können dann zur weiteren Diagnostik und gegebenenfalls Therapie an den Internisten, Endokrinologen oder Hausarzt verwiesen werden.
Schlagwörter: Screening Diagnostik, Parodontitis, Diabetes mellitus
Seiten: 261-269, Sprache: DeutschGonzales, Jose R. / Alimardanov, Teymur / Gröger, Sabine / Meyle, JörgDiabetes mellitus und Parodontitis sind multifaktorielle Erkrankungen mit zahlreichen und komplexen Interaktionen von genetischen und immunologischen Faktoren sowie Umweltfaktoren. Durch die Heterogenität der Erkrankungen ist die Untersuchung der genetischen Zusammenhänge ausgesprochen vielschichtig. Dennoch sind in den letzten Jahren einige Marker in Assoziation mit beiden Erkrankungen identifiziert worden. Dieser Übersichtsartikel beschreibt die bislang identifizierten Gene und die wissenschaftlichen Erkenntnisse der genetischen Ursachen von Diabetes mellitus und Parodontitis.
Schlagwörter: Diabetes mellitus, Parodontitis, genetische Faktoren, Risikofaktoren, genetische Polymorphismen
Seiten: 271-290, Sprache: DeutschHerrmann, Jens M. / Sonnenschein, SarahDie Parodontitistherapie bei Patienten mit Diabetes mellitus (DM) erfordert aufgrund bidirektionaler Zusammenhänge zwischen beiden Erkrankungen und möglicher Risiken eine enge Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten, Allgemeinmedizinern und Patienten. Dem Zahnarzt muss neben dem Typ, der Einstellung, der Erkrankungsdauer und den Folgeerkrankungen auch stets die aktuelle Medikation des Patienten bekannt sein. Wie belastbar ein Diabetiker ist und ob begleitende Maßnahmen ergriffen werden müssen, soll individuell und in Absprache mit dem behandelnden Arzt getroffen werden. Die Therapieform (quadrantenweises SRP, einzeitiges SRP, "Full Mouth Disinfection" [FMD]), insbesondere vor dem Hintergrund einer adjuvanten Antibiotikagabe bei "Full Mouth Decontamination" (FMD+Ab), hängt von einem zahnärztlich-/ärztlichen Behandlungsplan ab und wird von anamnestischen Informationen mitbestimmt. Patienten mit einer guten glykämischen Langzeiteinstellung können in der Regel wie systemisch gesunde Parodontitispatienten behandelt werden. Ein nicht kontrollierter Diabetes mellitus sollte vor Beginn einer Parodontitistherapie eingestellt werden. Nach der antiinfektiösen Therapie ist eine engmaschige Reinfektionsprävention empfehlenswert. Des Weiteren sollte bei Behandlung von Diabetespatienten in der zahnärztlichen Praxis jederzeit die Möglichkeit bestehen, den Blutzucker zu bestimmen, um so auf Akutereignisse wie Hypo- oder Hyperglykämie schnellstmöglich reagieren zu können. Lange Warte- und Behandlungszeiten sind zu vermeiden. Anhand von zwei Fallbeispielen wird dargestellt, wie sich interdisziplinäre Zusammenarbeit und konsequente Therapie auf Parodontitis und Diabetes mellitus auswirkten.
Schlagwörter: Diabetes mellitus, Behandlungsplanung, antiinfektiöse und chirurgische Parodontitistherapie
Seiten: 293-302, Sprache: DeutschMahfoud, Ghayath / Sonnenschein, Sarah / Gonzales, José Roberto / Meyle, JörgParodontitis stellt eine häufige Komplikation bei Diabetes mellitus (DM) dar, wobei es einen bidirektionalen Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen zu geben scheint. Meta-Analysen klinischer Behandlungsstudien deuten auf einen positiven Effekt der Parodontitistherapie auf die glykämische Einstellung von Patienten mit Diabetes hin. Die Unterstützende Parodontitistherapie (UPT) ist ein wichtiger Bestandteil der parodontalen Behandlung nach Abschluss der aktiven antiinfektiösen Therapie. Die UPT ist dabei nicht nur für die Aufrechterhaltung des erzielten Therapieerfolgs notwendig, sondern ermöglicht auch eine frühe Intervention im Falle eines Rezidivs. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Bedeutung der UPT bei Diabetikern und geht insbesondere darauf ein, welchen Gesichtspunkten besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte.
Schlagwörter: Diabetes mellitus, unterstützende Parodontitistherapie (UPT), Parodontitis, Risiko
Seiten: 303-313, Sprache: DeutschSonnenschein, SarahEin FallberichtDurch die bidirektionalen Zusammenhänge zwischen Parodontitis und Diabetes mellitus können ausgeprägte orale Symptome hervorgerufen werden, die auch zu einem reduzierten Allgemeinzustand betroffener Patienten beitragen können. Dieser Fallbericht zeigt auf, wie durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen betreuendem Arzt und Zahnarzt nicht nur eine erhebliche Verbesserung der oralen Symptomatik, sondern auch der metabolischen Kontrolle erreicht werden kann.
Schlagwörter: Chronische Parodontitis, Diabetes mellitus
Seiten: 315-322, Sprache: DeutschEickholz, Peter / Dannewitz, Bettina / Kim, Ti-SunSystemische Antibiotika in der parodontalen TherapieSeiten: 323, Sprache: DeutschDeschner, JamesSeiten: 325-328, Sprache: DeutschJepsen, Søren / Meyle, JörgSeiten: 329-330, Sprache: DeutschSeiten: 333-336, Sprache: DeutschEger, Thomas20. Symposium Parodontologie und 18. Frühjahrstagung der NAgPSeiten: 337-340, Sprache: DeutschSonnenschein, Sarah7. Kongress der European Federation of Periodontology 2012Seiten: 341-346, Sprache: DeutschRüdiger, StefanZusammenfassungen von interessanten parodontologischen Artikeln aus internationalen Zeitschriften