Seiten: 9-22, Sprache: DeutschFranke, Melanie / Schulze, Hendrik / Westermann, WolfgangDie vorliegende Falldokumentation beschreibt eine systematische Parodontitistherapie über den Zeitraum von 1977 bis 2012. Die durchgeführte Therapie beinhaltete die nicht-chirurgische, antiinfektiöse Therapie, die Eingliederung einer Extensionsbrücke im Oberkiefer, die Implantatinsertion im Unterkiefer zum Ersatz nicht erhaltungswürdiger Pfeilerzähne 15 Jahre nach Therapiebeginn sowie die regelmäßige parodontale Erhaltungstherapie. Ein erfolgreicher Zahnerhalt fraglicher Zähne über 35Jahre sowie ein Erhalt der Implantate über 20 Jahre konnten detailliert dokumentiert werden. Interessant ist die durchgeführte Behandlung insbesondere unter dem Aspekt, dass vor 37 Jahren die Datenlage in Bezug auf langfristigen Zahnerhalt fraglicher Zähne noch wenig validiert war. Des Weiteren kann ein Vergleich zwischen Zahnerhalt und Implantaterfolg angestellt werden: Während an den Zähnen des Oberkiefers innerhalb von 33 Jahren parodontaler Erhaltungstherapie nur minimaler Attachmentverlust verzeichnet werden konnte, trat an den Implantaten im Unterkiefer im Verlauf von 20 Jahren deutlicher Knochenabbau auf. Folglich sollte die Indikationsstellung zur Zahnextraktion im parodontal komprimittierten Gebiss zum Ersatz der Zähne durch implantatgetragenen Zahnersatz sorgfältig getroffen werden.
Schlagwörter: chronische Parodontitis, parodontale Erhaltungstherapie, unterstützende Parodontitistherapie, Implantat, festsitzender Zahnersatz, Periimplantitis
Seiten: 25-30, Sprache: DeutschEger, Thomas / Weyer, Jochen / Thierbach, ReneUnbehandelte fortgeschrittene Parodontalerkrankungen sind eine Hauptursache zahnärztlicher Notfälle und Behandlungssitzungen während militärischer Auslandseinsätze. Parodontitis ist der häufigste Grund für behandlungsbedürftigen Zahnverlust in der Altersgruppe zwischen 45 und 65Jahren in Deutschland. Ziel der Studie war es den Effekt einer postgraduierten curricularen parodontologischen Fortbildung mit 148 Continuing-Education (CE)-Stunden bei Zahnärzten der Bundeswehr auf die daran anschließende parodontale Therapie und Prävention darzustellen. 45,3 % der freiwillig teilnehmenden 64 Militärzahnärzte beendeten das curriculare Programm erfolgreich innerhalb von fünf Jahren. Die Absolventen verdreifachten im zwei- bis dreijährigen Fortbildungszeitraum die jährliche Anzahl an systematischen Parodontaltherapien. Die den Teilnehmern bekannten Behandlungsdefizite im Bereich der Parodontologie konnten reduziert werden.
Schlagwörter: Parodontitis, Curriculum Parodontologie, nicht-chirurgische Parodontaltherapie, unterstützende Parodontitistherapie
Seiten: 33-40, Sprache: DeutschLorenz, Katrin / Kittel, Sven / Matauschek, Sebastian / Hoffmann, ThomasEine Studie aus der PraxisZielsetzung: Die Wirksamkeit des Ultraschallgerätes PerioScan mit integrierter Detektionsfunktion zur Diagnostik und Therapie subgingivalen Zahnsteins sollte im Rahmen der initialen Parodontitistherapie unter Praxisbedingungen geprüft werden.
Studiendesign: Eine klinische Sechs-Monats-Studie zur Therapie chronischer Parodontitis mit PerioScan mit und ohne Einsatz der Detektionsfunktion im Parallelgruppendesign wurde designed.
Ergebnisse: 40 Patienten im Alter von 53,1 ± 10,2 Jahren nahmen teil. In beiden Gruppen kam es zur Reduktion der Sondierungstiefen, des Plaque- und Gingiva-Indexes sowie der Sondierungsblutung und zu Attachmentgewinn. Rezessionen nahmen zu. Gruppenunterschiede waren nicht signifikant. Die Gruppen unterschieden sich nicht bezüglich parodontopathogener Keime. Das subjektive Empfinden von Wundschmerz und Temperatur nach der Behandlung war unter Einsatz der Detektionsfunktion signifikant geringer.
Schlussfolgerung: Das PerioScan-Gerät kann effektiv bei der konservativen Parodontitistherapie eingesetzt werden. Die Detektionsfunktion bringt jedoch außer subjektiv geringerer posttherapeutischer Empfindlichkeit bezüglich Wundschmerz und Temperatur keine Behandlungsvorteile.
Schlagwörter: chronische Parodontitis, Initialtherapie, Ultraschallscaler, klinische Studie
Seiten: 41-49, Sprache: DeutschHeiß-Kisielewsky, Irene / Sandbichler, Lukas / Kapferer-Seebacher, InesErgebnisse einer randomisierten kontrollierten Cross-over-StudieDie Interdentalraumreinigung ist ein essenzieller Bestandteil der häuslichen Prophylaxe, denn Zahnbürsten ermöglichen nur eine Biofilmreduktion von ca. 60 % und das vor allem an den Glattflächen. Allerdings verwenden lediglich 14 % der Bevölkerung regelmäßig Zahnseide, sodass es anwenderfreundlichere Alternativen braucht. In dieser randomisierten, kontrollierten, einfach verblindeten Studie wurde die Effektivität der Plaquereduktion des Sonicare AirFloss mit einer ungewachsten Zahnseide (Oral B) bei 22 ZahnmedizinstudentInnen im Cross-over-Design nach einer definierten Plaqueakkumulationsphase verglichen. Ebenfalls wurde die Anwenderfreundlichkeit mittels Fragebogen evaluiert. Beide Testprodukte erreichten eine signifikante Reduktion der Ausgangsplaquewerte, der Sonicare AirFloss erreichte jedoch an allen Zahnoberflächen eine statistisch signifikant geringere Plaquereduktion als das Vergleichsprodukt, die ungewachste Zahnseide (p 0,0001). Obwohl die ZahnmedizinstudentInnen geübt waren in der Verwendung der Zahnseide, bevorzugten 59 % den Sonicare AirFloss aufgrund der einfachen Handhabung. Er stellt somit eine Alternative, wenn mit der Zahnseide aufgrund der Compliance oder der Geschicklichkeit keine ausreichende Plaquereduktion erreicht wird.
Schlagwörter: Biofilm, Interdentalraumhygiene, häusliche Prohylaxe, Zahnseide
Seiten: 51-57, Sprache: DeutschSculean, Anton / Stähli, Alexandra / Arweiler, Nicole / Cosgarea, RalucaDie vorhersagbare Deckung multipler benachbarter Rezessionen stellt noch immer eine besondere Herausforderung für den Kliniker dar. Neueste Studien lieferten den Hinweis, dass der modifizierte koronal verschobene Tunnel (MKVT) eine klinisch relevante Option zur Deckung multipler Miller- Klasse-I-, -II- und -III-Rezessionen darstellen kann. Das Ziel dieser Arbeit war es, die MKVT-Technik in der Therapie von multiplen, benachbarten Miller-Klasse-I- und -II-Rezessionen darzustellen und die Ergebnisse von vier klinischen Fällen zu präsentieren. Ein Jahr nach der Therapie, zeigten alle Rezessionen eine komplette (=100 %ige) Deckung. Es kam weder zu einer Narbenbildung noch zu erhöhten Sondierungstiefen. Es kann festgehalten werden, dass der MKVT eine klinisch relevante Alternative zur Therapie von multiplen benachbarten Miller-Klasse-I- und -II-Rezessionen darstellt. Weitere Studien mit höheren Patientenzahlen und längere Beobachtungszeiten sind jedoch notwendig, um die Vorhersagbarkeit der Technik und die Stabilität der Ergebnisse zu untersuchen.
Schlagwörter: multiple Gingivarezession, Rezessionsdeckung, Bindegewebstransplantat, Tunneltechnik
Seiten: 59-75, Sprache: DeutschGathen, Johannes von derIm Zuge der Behandlung einer lokalisiert schweren chronischen Parodontitis mit fortgeschrittenen Attachmentverlusten im Seitenzahnbereich ist vor allem ein Stopp der Progression mit guter Reinigungsmöglichkeit gewünscht. Mit Hilfe von chirurgischen resektiven Techniken kann dieses Ziel erreicht werden. Die systematische Parodontitistherapie einer generalisiert moderaten, lokalisiert schweren chronischen Parodontitis wird anhand des Fallberichts eines 53 Jahre alten Patienten mit anschließender resektiver Therapie beschrieben.
Schlagwörter: resektive Parodontalchirurgie, schwere chronische Parodontitis, parodontale Therapie/Chirurgie