Oralchirurgie / Orale MedizinSprache: DeutschMaurer, Peter/Goldbecher, Christine/Eckert, Alexander W./Schubert, JohannesZiel der vorliegenden Studie war es, die klinischen Erfahrungen mit dem stabilisierten Eigenblutkoagulum nach Schulte aus den letzten 10 Jahren zu erfassen. Bei 175 stationär behandelten Patienten mit ausgedehnten Zysten erfolgte nach Zystektomie (n = 187) eine Defektauffüllung durch das "Schulte-Koagulum". Die Ausdehnung der jeweiligen Zyste wurde im Orthopantomogramm vermessen und anhand einer Prüfkörperaufnahme kalibriert. Postoperative Infektionsraten sowie Nervenfunktionsstörungen wurden retrospektiv analysiert, und die Reossifikation wurde röntgenologisch beurteilt. In lediglich 5 Fällen kam es zu einer schwerwiegenden, in 11 Fällen zu einer blanden postoperativen Infektion. Nervenfunktionsstörungen und pathologische Frakturen traten bei keinem Patienten auf. Röntgenologisch ließen sich in 159 Fällen regelrechte Reossifikationen beobachten. Das stabilisierte Venenblutkoagulum nach Schulte stellt auch in Zeiten des aggressiv propagierten Einsatzes von Knochenersatzmaterialien eine risikoarme, einfach realisierbare und nicht zuletzt kostengünstige Methode zur enoralen autologen Knochendefektdeckung dar und ist für uns Mittel der Wahl zur Therapie dreiwandiger Knochendefekte.
Schlagwörter: Knochendefekte, knöcherne Regeneration, Zysten, Eigenblutkoagulum nach Schulte
ZahnerhaltungSprache: DeutschLopes, Guilherme Carpena/de Souza Ferreira, Reinaldo/Baratieri, Luiz Narciso/Vieira, Luiz Clóvis Cardoso/Monteiro jr., SylvioDirekte adhäsive Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich können mittlerweile dank Verbesserungen bei den restaurativen Materialien und adhäsiven Techniken realisiert werden. Dabei sind die richtige Auswahl und Applikation der Materialien von entscheidender Bedeutung für den klinischen Erfolg. Zwei restaurative Techniken werden detailliert beschrieben; bei der einen wird ein niedrigviskoses Komposit schichtweise verwendet, und bei der anderen kommt ein kondensierbares Komposit im Ganzen ("Bulk") zum Einsatz. Die erstgenannte Technik bietet eine größere Sicherheit, da sie traditionell angewendet wird und ihre lange klinische Lebensdauer daher bereits nachgewiesen wurde. Die letztgenannte Technik hat den Vorteil, schneller und einfacher durchführbar zu sein. Jedoch können mit beiden Techniken Restaurationen hergestellt werden, die Zahnsubstanz täuschend echt nachbilden und alle Vorteile adhäsiver Verfahren bieten.
Schlagwörter: Adhäsivtechnik, Bulktechnik, kondensierbares Komposit, fließfähiges Komposit, Seitenzahnrestauration, sukzessive Restauration
ProthetikSprache: DeutschBlatz, Markus B./Sadan, Avishai/Kern, MatthiasRestaurationen aus Silikatkeramik kommen in Form von Veneers, Inlays, Onlays, Teilkronen und auch Einzelzahnkronen vermehrt zum Einsatz. Das adhäsive Zementieren solcher Versorgungen hat neben einer besseren Retention viele Vorteile, insbesondere die Erhöhung der Bruchfestigkeit von Restauration und Pfeilerzahn. Für die klinisch erfolgreiche Anwendung geklebter Keramikrestauration sind das Verständnis adhäsiver Techniken und die Kenntnis entsprechender Materialien und Bearbeitungsvorgänge grundlegend. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Grenzschicht zwischen Keramik und Kompositkleber genauer zu beschreiben und eine Übersicht über die Literatur zu diesem Thema zu geben. Auf Basis der vorhandenen wissenschaftlichen Untersuchungen wurden Empfehlungen für die adäquate Vorbehandlung silikatkeramischer Restaurationen im Labor bzw. deren entsprechende Verarbeitung und Zementierung in der Praxis erarbeitet. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Flusssäureätzung und Silanisieren die favorisierten Methoden für einen vorhersagbaren und dauerhaften adhäsiven Verbund zwischen Kompositkleber und Silikatkeramikrestauration darstellen.
Schlagwörter: Silikatkeramik, adhäsives Zementieren, Kompositzemente, Oberflächenbehandlung, Silan-Haftvermittler
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschThalheim, Andrea/Piffkó, József/Conlé, Klaus/Wiechmann, DirkBei einer erwachsenen Patientin wurde aufgrund von ausgeprägten Zahnfehlstellungen und einer deutlichen mandibulären Retrognathie eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung unter Verwendung einer lingualen Multibandapparatur durchgeführt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde dann noch durch eine prothetische Versorgung vervollständigt.
Schlagwörter: Lingualbehandlung, Angle-Klasse-II-Dysgnathie, interdisziplinäre Zusammenarbeit, präprothetische Kieferorthopädie
InnovationenSprache: DeutschHeurich, Thorsten/Brief, Jakob/Wörtche, Rene/Marmulla, Rüdiger/Hassfeld, StefanBei aufwändigen implantatgestützten Versorgungen gewinnt die computerunterstützte Implantatpositionierung zunehmend an Bedeutung. Dies ermöglicht einerseits eine Implantation nach optimalen prothetischen Gesichtspunkten, andererseits die Schonung bedeutsamer anatomischer Nachbarstrukturen wie des Nervus alveolaris inferior. Eine Technik zur präimplantologischen Diagnostik sowie zur Implantatplanung und -positionierung bietet das in unserer Abteilung klinisch erprobte System implant3D. Es ermöglicht die Planung der Implantatpositionen in zwei- und dreidimensionaler Darstellung des Patientenkiefers. Als Planungsgrundlage ist eine dreidimensionale Bildgebung durch eine Computertomographie oder eine digitale Volumentomographie notwendig. Die Umsetzung der virtuell geplanten Implantatposition auf den Patienten erfolgt mittels computerunterstützt hergestellter Bohrschablonen. Das seit 1 Jahr klinisch in unserer Abteilung eingesetzte System implant3D stellt eine praxisreife Technik zur Implantatplanung und -positionierung dar.
Schlagwörter: Implantologie, computergestützte Implantatplanung, dreidimensionale Bildgebung, Bohrschablone
PraxismanagementSprache: DeutschWill, Christoph/Heinzelmann, Wilhelm/Pawlak, UlrichDie zahnärztliche Implantologie ist seit langem wissenschaftlich anerkannt und in der Praxis ein gut eingeführtes chirurgisch-prothetisches Standardverfahren. Gemäß der berufsrechtlichen Verpflichtung zur Fortbildung sollte neben den hergebrachten prothetischen Methoden zumindest das theoretische Wissen um diese Therapiemöglichkeit und ihr gesamtes Umfeld wie Indikation, Kontraindikation, unterschiedliche Systeme und die Erfolgsaussichten sowie die Anforderungen an den speziellen Zahnersatz zahnärztliches Allgemeingut sein. Ebenso besteht eine uneingeschränkte Verpflichtung, Patienten über die jeweiligen alternativen, wissenschaftlich anerkannten und minder-, gleich- oder höherwertigen Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären. Verstöße gegen diese Verpflichtungen, auch als Behandlungsfehler im Sinne einer Unterlassung, begründen je nach Sachlage im Einzelfall möglicherweise eine weit reichende ärztliche Haftung.
Schlagwörter: Aufklärung, Arzthaftung, Fortbildungsverpflichtung, Implantologie, implantologische Alternative
PraxismanagementSprache: DeutschHerdach, Frank/Große-Sender, StephanDie lückenlose Versorgung von Patienten mit lebensbedrohlichen Störungen der Vitalfunktionen vom Notfallort Zahnarztpraxis bis zur endgültigen Behandlung in einem geeigneten Krankenhaus ist die Voraussetzung für eine "Restitutio ad integrum". Das Konzept der Rettungskette veranschaulicht, dass für eine qualitativ hochwertige präklinische Notfallmedizin das Zusammenwirken der Kettenglieder unumgänglich ist. Die Effizienz des gesamten Systems hängt in entscheidender Weise davon ab, dass jeder Bereich auf die Leistungsfähigkeit des nächsten abgestimmt ist und keine Versorgungslücke, kein Riss der Kette entsteht. Diese Übersicht soll einen Einblick in Struktur und Arbeitsweise des Rettungsdienstes in Deutschland geben und hat das Ziel, dem zahnärztlichen Praxisteam Schwachstellen seines Bereiches in der lückenlosen Versorgung von Notfallpatienten aufzuzeigen und sie zu verbessern.
Schlagwörter: Präklinische Notfallmedizin, Rettungskette, Notruf, Rettungswagen, Notarzt
Zahnheilkunde allgemeinSprache: DeutschCarlsson, Gunnar E./Clark, Glenn T./Feinmann, Charlotte/Madland, Geir/Greene, Charles S.In der "Quintessenz" 8/2002 wurde der Beitrag Greene "Ätiologie temporomandibulärer Störungen - Auswirkungen auf die Behandlung" veröffentlicht. An dieser Stelle werden nun drei kritische Kommentare zu diesem Beitrag und die Antwort des Autors auf diese Kommentare abgedruckt. Die Originalfassungen sind in der Zeitschrift Journal of Orofacial Pain 15, 106-116 (2001) erschienen.
Schlagwörter: Temporomandibuläre Dysfunktionen, orofaziale Schmerzen, Ätiologie, Pathophysiologie