EditorialSeiten: 991, Sprache: DeutschGanß, Carolina / Lussi, AdrianZahnerhaltungSeiten: 997-1003, Sprache: DeutschGernhardt, Christian R.Die Bedeutung nicht kariesbedingter Zahnhartsubstanzdefekte (Erosionen, Abrasionen, Abfraktionen und Attritionen) hat in den letzten Jahren u. a. aufgrund von demographischen Entwicklungen sowie eines geänderten Ernährungs- und Mundhygieneverhaltens zugenommen. Viele dieser Läsionen lassen sich vor allem zu Beginn nur schwer diagnostizieren, da sie zunächst klein und meist flächig auftreten und anders als Karies kaum sichtbar sind. Erst in einer fortgeschrittenen Phase bilden sich deutlichere und sichtbare Defekte bis hin zum Verlust des Schmelzmantels und zur dann möglichen Dentinexposition. Die betroffenen Patienten selbst werden auf die Läsionen erst aufmerksam, wenn ihre Zähne wegen der dünneren Schmelzschicht Verfärbungen sowie Formveränderungen zeigen und ggf. Hypersensibilitäten auftreten. Die klinische Diagnostik ist ein wichtiger Aspekt, damit nicht kariesbedingte Zahnhartsubstanzverluste möglichst früh erkannt und dann geeignete präventive und therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden können. Differenzialdiagnostisch müssen die Defekte von anderen Zahnhartsubstanzdefekten, vor allem kariösen Läsionen oder Frakturen, unterschieden werden.
Schlagwörter: Nicht kariesbedingte Zahnhartsubstanzdefekte, Erosion, Abrasion, Attrition, Abfraktion
ZahnerhaltungSeiten: 1005-1010, Sprache: DeutschWiegand, Annette / Jaeggi, Thomas / Lussi, AdrianErfolge in der Karies- und Parodontalprophylaxe haben zu einer längeren Funktionszeit der Zähne geführt. Aufgrund der längeren Verweildauer der Zähne in der Mundhöhle sind geringe Abnutzungserscheinungen sicherlich als physiologischer Prozess zu verstehen, von welchem pathologische Zahnhartsubstanzverluste durch mechanische (Attrition/Abrasion) und/oder chemische Reize (Erosion) abgegrenzt werden müssen. Epidemiologische Studien zum Auftreten dentaler Erosionen zeigen stark schwankende Prävalenzdaten, wobei eine Vergleichbarkeit wegen unterschiedlicher Untersuchungsmethoden und -indizes schwierig ist. Systematische Übersichtsarbeiten haben allerdings herausgearbeitet, dass im Milchgebiss bis zu 80 % der Kinder und in der bleibenden Dentition bis zu 100 % der Kinder und Erwachsenen Zeichen von Erosionen aufweisen. Bei den meisten betroffenen Patienten liegen jedoch nur oberflächliche Defekte vor bzw. sind nur wenige Zähne betroffen. Schwere Erosionen bis in das Dentin, die möglicherweise eine therapeutische Intervention notwendig machen, finden sich bei 10 bis 20 % der Kinder im Milchgebiss und bei 10 % der Kinder in der bleibenden Dentition. Dentinerosionen im Erwachsenengebiss sind bei bis zu 40 % der Untersuchten zu beobachten. Bestimmte Patientengruppen (z. B. Personen mit Essstörungen bzw. einer Refluxerkrankung) haben ein höheres Erosionsrisiko und weisen deutlich höhere Prävalenzzahlen auf.
Schlagwörter: Erosion, Prävalenz, Inzidenz, Epidemiologie
ZahnerhaltungSeiten: 1013-1017, Sprache: DeutschKanzow, Philipp / Wegehaupt, Florian J. / Attin, Thomas / Wiegand, AnnetteDer Begriff der dentalen Erosion bezeichnet den säurebedingten Zahnhartsubstanzverlust, welcher ohne Mitbeteiligung von Mikroorganismen entsteht. In Abhängigkeit vom Ursprung der Säuren wird zwischen extrinsischen (meistens verursacht durch Säuren in Lebensmitteln) und intrinsischen (verursacht durch körpereigene Säure) Erosionen unterschieden. Das Auftreten und das Ausmaß der erosiven Defekte hängen von verschiedenen Parametern wie z. B. der Ernährung, dem Speichel, (Allgemein-)Erkrankungen und der mechanischen Belastung der Zähne durch Abrasion und Attrition ab. So steigern Ernährungsgewohnheiten mit häufiger Aufnahme saurer Speisen und Getränke, berufsbedingte oder im Rahmen der Freizeitausübung verstärkte Säureexpositionen sowie Medikamente und Erkrankungen, die sich auf die Speichelproduktion auswirken, das Risiko für erosive Zahnhartsubstanzdefekte. Durch eine gründliche Befundaufnahme und eine genaue Anamnese lassen sich die verschiedenen Risikofaktoren erkennen und Möglichkeiten zur Reduktion oder Beseitigung dieser Faktoren aufzeigen.
Schlagwörter: Erosion, säurebedingter Zahnhartsubstanzverlust, intrinsische Säuren, extrinsische Säuren, Ernährung, Refluxerkrankung
ZahnerhaltungSeiten: 1019-1028, Sprache: DeutschCvikl, Barbara / Lussi, AdrianDer Beitrag geht insbesondere auf die Identifizierung von Personen mit einem erhöhten Risiko für dentale Erosionen und die individuelle Risikoabklärung ein. Die Bedeutung der personenbezogenen Risikoabklärung liegt darin, dass bereits ein irreversibles Stadium erreicht ist, sobald die Diagnose eines erosiven Ereignisses klinisch gestellt wird. Da bislang keine geeigneten diagnostischen Maßnahmen zur Früherkennung existieren, ergibt sich die Notwendigkeit einer Risikoabklärung bei jedem Patienten, der zur zahnärztlichen Routinekontrolle kommt. In dem Artikel werden außerdem der Einfluss des Speichels auf die Entstehung bzw. Vermeidung von dentalen Erosionen und das zum Teil sehr kontrovers diskutierte Thema der durch Speichel erreichten Remineralisation nach einem erosiven Geschehen behandelt.
Schlagwörter: Dentale Erosion, erosiver Zahnhartsubstanzverlust, Speichel, Remineralisation, Risikofaktoren
ZahnerhaltungSeiten: 1031-1042, Sprache: DeutschSchlüter, Nadine / Lussi, Adrian / Ganß, CarolinaKausale Ansätze sowie symptomatische Strategien mit Fluoriden und neuen AgenzienErosionen stellen nach Karies die zweithäufigste Form der Zahnhartsubstanzerkrankungen dar. Besonders in Risikogruppen kann diese Erkrankung gehäuft vorkommen und ein ganz erhebliches Ausmaß annehmen. Dazu zählen Personen, die einen hohen Konsum an Sport- und Erfrischungsgetränken aufweisen, die wie Vegetarier bzw. Rohköstler spezielle Ernährungsformen bevorzugen oder bei denen regelmäßig Mageninhalt durch Reflux oder Erbrechen in die Mundhöhle gelangt. Geeignete Behandlungsansätze haben für diese Risikogruppen eine große Relevanz. In den letzten Jahren sind zahlreiche Präparate mit der Indikation Erosionen auf den Markt gekommen, so dass es mitunter schwer ist, den Überblick zu behalten und zu beurteilen, was bei Erosionen wirklich hilft. Der Beitrag gibt einen Überblick über zweckmäßige Prophylaxe- und Therapiestrategien bei Erosionen. Zudem werden die neuen Produkte kritisch hinterfragt.
Schlagwörter: Erosionsprophylaxe, Erosionsdefekt, säureinduzierter Zahnhartsubstanzverlust, Fluorid, Chitosan, Zinn, BEWE-Index
ZahnerhaltungSeiten: 1043-1049, Sprache: DeutschGanß, Carolina / Lussi, Adrian / Schlüter, NadineDie klinische Erfahrung zeigt, dass die restaurative Versorgung aktiver erosiver Läsionen oft von Misserfolgen geprägt ist. Auch unter besten Bedingungen durchgeführte zahnfarbene Versorgungen weisen häufig bereits nach kurzer Zeit Randverfärbungen oder marginale Imperfektionen auf bzw. gehen teilweise oder ganz verloren. Die Ursachen dafür sind nicht gut untersucht, aber es kann vermutet werden, dass der Verbund zu erodiertem Dentin aufgrund seiner speziellen histologischen Struktur oder wegen der Aktivierung von dentineigenen Enzymen nur eingeschränkt gelingt. Bislang ist unklar, welche Adhäsivsysteme für erodiertes Dentin am besten geeignet sind und inwieweit die zur symptomatischen Therapie empfohlenen häufigen Fluoridapplikationen den adhäsiven Verbund beeinflussen. Zumindest für das Adhäsivsystem Clearfil SE Bond zeigen erste Studien jedoch, dass die Vorbehandlung mit fluorid- und zinnhaltigen Lösungen die Haftung möglicherweise sogar verbessert. In jedem Fall sollten Erosionen vor der Versorgung mit adhäsiv verankerten Restaurationen durch geeignete kausale und/oder symptomatische Maßnahmen arretiert werden.
Schlagwörter: Erosion, adhäsiver Verbund, Dentin, Schmelz, Demineralisation
ZahnerhaltungSeiten: 1051-1054, Sprache: DeutschWegehaupt, Florian J. / Kanzow, Philipp / Wiegand, Annette / Attin, ThomasZiel des Beitrags ist es, einen Überblick über die aktuelle Studienlage zur Verwendung von Oberflächenversieglern und Dentinadhäsiven zum Schutz vor erosivem Zahnhartsubstanzverlust zu geben. Hierzu werden die vorhandenen In-vitro-, In-situ- und In-vivo-Studien kurz vorgestellt und die wichtigsten Resultate referiert. Des Weiteren wird auf Untersuchungsergebnisse zur vereinfachten Anwendung eines Oberflächenversieglers und zum "Re-Sealing" eingegangen. Alle vorliegenden Studien zeigen, dass kompositbasierte Versiegler und Dentinadhäsive Schutz vor erosivem Zahnhartsubstanzverlust bieten können. Die einzige verfügbare In-vivo-Studie macht deutlich, dass ein Schutz durch Versiegelung bis zu 6 Monate anhalten kann.
Schlagwörter: Oberflächenversiegler, Versiegelung, Dentinadhäsiv, Erosionsschutz, Zahnhartsubstanzverlust
ZahnerhaltungSeiten: 1055-1069, Sprache: DeutschAttin, Thomas / Bosch, Gabriel / Wegehaupt, Florian J. / Mehl, Albert / Wiegand, Annette / Blunck, UweDer Übersichtsbeitrag stellt den Einsatz direkter und indirekter Kompositrestaurationen zur Rekonstruktion erosiv stark veränderter Gebisssituationen dar. Es wird zudem eine Einschätzung der für diese Indikation zur Verfügung stehenden Kompositmaterialien vermittelt.
Schlagwörter: Komposit, Erosion, Zahnhartsubstanzverlust, Adhäsivtechnik, CAD/CAM, Bisshebung
ZahnerhaltungSeiten: 1071-1080, Sprache: DeutschGernhardt, Christian R.Im Zusammenhang mit erosiven Veränderungen und anderen nicht kariesbedingten Zahnhartsubstanzdefekten ist das Phänomen Dentinhypersensibilität in der zahnärztlichen Praxis ein häufig anzutreffendes und auch zunehmendes Problem unserer Patienten. Epidemiologischen Studien zufolge sind durchschnittlich etwa 20 bis 35 % der Gesamtbevölkerung davon betroffen. Die Kenntnis der Problematik und gängiger Therapieverfahren ist essenziell, um die durchaus unangenehme Schmerzsymptomatik lindern zu können. Eine adäquate Therapie bedeutet für Patienten, die an Dentinhypersensibilität leiden, nicht selten einen deutlichen Zugewinn an Lebensqualität. Im ersten Teil des Beitrags wird ein kurzer Überblick über die Definition der Dentinhypersensibilität sowie epidemiologische und ätiologische Aspekte gegeben. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den verfügbaren noninvasiven und invasiven Behandlungsoptionen, die heute bei der Diagnose Dentinhypersensibilität zur Verfügung stehen.
Schlagwörter: Dentinhypersensibilität, Dentinüberempfindlichkeit, hypersensible Zahnhälse, Desensitizer, Zahnhartsubstanzdefekte
Bildgebende VerfahrenSeiten: 1083, Sprache: DeutschSchulze, DirkKomplexes Odontom im UnterkieferZahnheilkunde allgemeinSeiten: 1085-1086, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroPraxismanagementSeiten: 1089-1090, Sprache: DeutschWinzen, Olaf / Edler, NikolausAbrechnung der GOZ-Gebührennummer 2197PraxismanagementSeiten: 1091-1092, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoHeilbehandlungen dürfen nur von einem Zahnarzt oder unter zahnärztlicher Anleitung erbracht werdenPraxismanagementSeiten: 1093-1095, Sprache: DeutschGottwald, NicoÜberkronung der Frontzähne ohne Indikation: 6.000 EUR SchmerzensgeldPraxismanagementSeiten: 1097, Sprache: DeutschWissing, PeterAbzug von Schuldzinsen nach Verkauf eines Mietobjekts