QZ - Quintessenz Zahntechnik, 03/1996

Schon lange bestehen der Wunsch und auch die Forderung, bei der Prothetik die Erkenntnisse der Schichttechnik sowie die der Okklusionslehre zu berücksichtigen.Durch die Entwicklung des IPS-Empress-Verfahrens hat man ein Material in der Hand, das viele Vorteile bei der Anfertigung von Keramikarbeiten für Teil- und Totalprothesen bietet.Die individuelle Schichtung der Frontzähne ermöglicht ein ästhetisches Aussehen; die Funktion wird durch eine individuelle Formgebung (okklusal, labial, palatinal) verbessert; es entsteht somit ein besserer Gesamteindruck. Die Natürlichkeit des Werkstoffs (leuzitverstärktes Keramikmaterial) ergibt kosmetisch bessere Ergebnisse. Außerdem ist die Wiedergabe eines individuellen Okklusionskonzepts möglich. Schlagwörter: Totalprothetik, individuell gefertigte Empress-Zähne, Frontzähne mit Schichttechnik, Molaren mit Maltechnik

Die prothetische Behandlung alter Menschen kann sich aus allgemeinmedizinischen Gründen schwierig gestalten, da eine in vielen Fällen zwingend notwendige Multimedikation eine erhebliche Mundtrockenheit verursachen kann, die vor allem im Zusammenhang mit Zahnersatz als besonders belästigend empfunden wird. Diese Schwierigkeit sollte bei der Planung von kombiniert festsitzend/herausnehmbarem Ersatz im Oberkiefer in der Weise berücksichtigt werden, daß der Gaumen möglichst unbedeckt bleibt. Schlagwörter: Gerontoprothetik, Hybridprothetik, Mundtrockenheit, Multimorbidität

Viele Patienten können sich nur schwer vorstellen, welche technischen Möglichkeiten es gibt, um einer neuen prothetischen Versorgung ein natürliches Aussehen zu verleihen. Daher ist es hilfreich, mit informativem Anschauungsmaterial (Abb. 1) die ästhetischen Bedürfnisse in die richtigen Bahnen zu lenken und zu zeigen, wie die Natur annähernd imitiert werden kann. Insbesondere bei festsitzenden Suprastrukturen für Implantate muß oft ein erheblicher Verlust im Bereich des Parodonts ausgeglichen werden. Eine Grundvoraussetzung für den keramischen Aufbau von verlorengegangenem Weichgewebe ist analog zum Farbindikator beim Zahnersatz ein Zahnfleisch-Farbmuster. Schlagwörter: ästhetische Prothetik, keramische Zahnfleischmasse, künstliche Gingiva

Der vorliegende Artikel zeigt den Stand der modernen Titangußtechnologie in Anlehnung an das Biotan-Titangußsystem. Unter Berücksichtigung der metallspezifischen Eigenschaften, Konstruktionsmerkmale und materialgerechter Verarbeitung wird ein systematischer Weg zur titankeramischen Verblendung beschrieben Schlagwörter: Titanguß, Werkstoffeigenschaft, Verarbeitung, titankeramische Verblendtechnik

Bisher wurden abstoßende Magnete und superelastische Nickel-Titan-Federn (Jig-Jones) zur Distalisierung der oberen Molaren angewandt. Obwohl beide Techniken unterschiedliche klinische Indikationen aufweisen, zeigt die Biomechanik der Bewegung einige Nachteile. Auf die sagittale Ebene bezogen wird hauptsächlich eine Kippbewegung des Zahnes bewirkt. Horizontal gesehen werden durch diese Techniken vor allem palatinale Drehungen der Zahnkronen verursacht.Die Magnete werden von den Patienten nicht besonders gut toleriert, während die Federn eine ausreichende Bequemlichkeit für den Patienten aufweisen.Zu Beginn der Behandlung ist eine Mitarbeit des Patienten nicht unbedingt erforderlich, sie wird jedoch in der Distalisierungsphase der Frontzahngruppe zur Pflicht, um keinen Rückfall zu erleben.In diesem Beitrag wird eine neue Technik zur Distalisierung vorgestellt, die folgende Vorteile aufweist: optimale Ästhetik, guter Komfort, körperhafte Zahnbewegung, Stabilität der Ergebnisse. Schlagwörter: Distaljet, Distalisation, Magnete, Nickel-Titan-Federn (Jig-Jones)

Die Bruchfestigkeit von Kunststoff-Vollverblendungen von Kronengerüsten für einen oberen Eckzahn aus einer Co-Cr-Legierung wurde unter verschiedenen Bedingungen geprüft. Als statische Festigkeit ergaben sich je nach Kunststoff-Verblendsystem Werte zwischen 700 und 900N. Als Zeitfestigkeit nach 500000 Lastzyklen wurde bei Raumtemperatur (21°C) mit 300N ein um 60 % geringerer Wert ermittelt. Um den Einfluß einer gleichzeitigen thermischen Wechselbelastung zu prüfen, wurde eine Temperaturwechselanlage gebaut, die es ermöglichte, zahnkronenförmige Prüfkörper Temperaturwechseln zwischen 5°C und 55°C auszusetzen, während diese in einer Prüfmaschine durch eine mechanische Dauerbelastung beansprucht wurden. Die gleichzeitige thermische Belastung der Prüfkörper bewirkte einen weiteren 40%igen Festigkeitsverlust von 300 auf 180 N, wobei speziell die Erwärmung auf 55 °C den größten Effekt verursachte. Besonders der Kunststoff-Metall-Verbund wurde dabei geschwächt, und es kam zu Adhäsionsbrüchen. Schlagwörter: Bruchfestigkeit, Kunststoff-Vollverblendung, thermische Wechselbelastung, mechanische Dauerwechselbelastung, dynamische Festigkeitsprüfung

Bei der Anwendung der technischen Vorrichtungen für die elektronische Datenverarbeitung (EDV) sind generell gültige sicherheitstechnische, ergonomische und arbeitsmedizinische Erkenntnisse zu beachten, um damit Gesundheitsgefährdungen zu vermeiden und die Arbeitsqualität zu gewährleisten. Berufsgenossenschaften (BG) und Normungsgremien (DIN, EN, ISO) sind bestrebt, sachgerechte Anleitungen zu konzipieren und für die verschiedenen Bereiche der Arbeitswelt nutzbar zu machen, aber auch die Gesetzgeber auf europäischer und nationaler Ebene greifen in das Geschehen ein.Der Autor, der sich seit über 30 Jahren mit den Bereichen Ergonomie" und Arbeitssicherheit" befaßt, hat die vorliegenden Regelwerke analysiert und die wesentlichen Gesichtspunkte in diesem Beitrag erläutert.In einer nächsten QZ-Ausgaben ist ein weiterer Beitrag über ergonomische Aspekte im Dentallabor vorgesehen. Schlagwörter: Ergonomie, Arbeitssicherheit, elektronische Datenverarbeitung, Bildschirmarbeitsplätze

Noch bis in den Oktober 1995 hinein hat sich der Bundesgesundheitsminister vehement gegen Pläne der F.D.P. zu Regel-/Wahlleistung und Festzuschuß gewandt, sich also in Übereinstimmung befunden mit der SPD, die ein solches System als Zwei-Klassen-Medizin ablehnt. Bis Ende November herrschte dann Funkstille, und dann kam die Wende: Am 29. November 1995 erschien die berufspolitische Führung der Zahnärzte im Gesundheitsministerium, und der in Lahnstein im Oktober 1992 von CDU/CSU und SPD beerdigte Festzuschuß zu Zahnersatz und Zahnkronen wurde wieder zum Leben erweckt. Er findet sich nunmehr in den Eckpunkten der Koalitionsarbeitsgruppe vom 18. Dezember 1995. Danach sollen Festzuschüsse die geltenden prozentualen Zuschüsse ersetzen. "Die Beträge für Festzuschüsse sollen auf der Basis des heutigen zahnmedizinischen Niveaus für Kronen, Totalprothesen bzw. bei anderen Versorgungsformen je fehlenden Zahn festgelegt werden. Die Abrechnung der prothetischen Leistungen soll auf dem Wege der direkten Kostenerstattung zwischen Vertragszahnarzt und Versichertem auf Basis der Gebührenordnung für Zahnärzte erfolgen." Schlagwörter: GKVWG, Festzuschuss