Die drei Engel sind schon was Besonderes – mit viel Fleiß, Durchhaltevermögen aber vor allem mit einer starken Vision haben Melanie Diwisch, Viola Milde und Michaela Prins ein Fortbildungsformat ins Leben gerufen, das vor allem auf Qualität und Augenhöhe setzt. Im September feiern die Dental Angels bereits das erste Jubiläum, zum fünften Mal laden die Vollblutreferentinnen dann zum Dental Angels Event ein, diesmal nach Essen in die Zeche Zollverein. Im Interview mit Quintessence-News-Redakteurin Birgit Strunk geben sie weitere Einblicke in ihre Zusammenarbeit und ihren Event.

Wie haben Sie drei sich kennengelernt?

Michaela (Ela) Prins: Melanie und ich haben uns 2015 über Facebook kennengelernt. Viola kenne ich auch schon seit etwa acht Jahren, wir waren beide bei der Zahnärztekammer Niedersachsen als Referentin tätig.

Michaela Prins ist der Engel für Abrechnung, Praxismanagement und Teambuilding. Sie und ihr Team von dentastico Praxismanagement, Hannover, denken und fühlen sich in jedes Team ein und verbessern so die Performance der Praxis in relevanten Bereichen wie Abrechnung (auch Kieferorthopädie), Praxismanagement und Teambuilding bundesweit. Gelassenheit und Harmonie haben dabei, neben ihrem Fachwissen, höchste Priorität. Als Daisy-Trainerin ist sie jedes Jahr in ganz Deutschland mit der Mission Honoraroptimierung durch korrekte Abrechnung unterwegs.

Melanie (Melli) Diwisch:  Ich hatte zuerst Kontakt zu Viola, die ich als Referentin für eine meiner Fortbildungen gebucht hatte. Michaela kannte ich damals nur von ihren Facebook-Kommentaren, die mir sehr gut gefallen haben. Hier bewies sie großes Fachwissen. Außerdem war mir die Art und Weise, wie sie hier kommunizierte, sehr sympathisch. 2019 haben wir drei uns dann zu einem ersten persönlichen Treffen verabredet.

Täglicher Austausch – auch sonn- und feiertags

Viola Milde: Seit 2019 haben wir drei eine WhatsApp-Gruppe, in der wir uns jeden Tag austauschen – und damit meine ich jeden Tag, auch sonn- und feiertags. Wenn sich eine von uns mal nicht meldet, fragen wir schon nach, ob alles in Ordnung ist.

Das zeugt von einem wirklich engen Verhältnis.

Prins: Auf jeden Fall, wir sind uns auch sehr ähnlich. Wir haben alle drei während unserer beruflichen Laufbahn Erfahrungen gemacht, wie ein gemeinsames Arbeiten nicht sein sollte. Das war einer der Gründe, warum wir uns 2019 getroffen haben. Wir haben schnell beschlossen, dass wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen. Unter anderem hatten wir für 2020 unsere erste Dental-Angels-Veranstaltung geplant, die aber leider wegen Corona ausfallen musste.

Themen: über den Tellerrand der dentalen Welt mit Nutzen für die Praxis

Im Jahr 2021 fand Ihr erstes gemeinsames Dental-Angels-Event statt. Was ist das Besondere an dieser Veranstaltung?

Diwisch: Zuerst einmal sollen sich unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer rundum wohlfühlen. Darum freut es uns besonders, dass der Großteil der ersten Veranstaltung immer wieder dabei ist. Wir bieten zu 60 bis 70 Prozent Themen, die über den Tellerrand der dentalen Welt hinausgehen, also den Fokus zwar nicht auf die Zahnmedizin legen, aber trotzdem einen Nutzen für die Praxis haben. Und natürlich werden auch unsere Fachgebiete abgebildet.

Melanie Diwisch ist der Engel für die korrekte Abrechnung und Dokumentation. Sie hat 2009 MeDi-Zahn Praxismanagement, Engelskirchen, gegründet und referiert Deutschlandweit zu vielen Abrechnungsbereichen. MeDi-Zahn bietet qualitativ hochwertige Abrechnung in allen Fachbereichen der Zahnmedizin, einschließlich Kieferorthopädie und als eine der wenigen Dienstleister auch im MKG-/EBM-Bereich, approved by Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Als begeisterte Netzwerkerin ist sie in der Dentalwelt aktiv und freut sich auf jeden spannenden Kontakt.

Milde: Unsere Referenten behandeln zum Beispiel die Themen Mindset, Resilienz, Mimik/Gestik, Kommunikation, Teamführung – dieser Mix hat sich bewährt. Viele unserer Referenten bewegen sich außerhalb der Dentalbranche und werden hier nicht „von rechts nach links gereicht“. Das wird von unseren Teilnehmern sehr wertgeschätzt.

Wohlfühlatmosphäre wie in einem „Safespace“

Prins: Bei uns herrscht auch eine besondere Wohlfühlatmosphäre, wie in einem „Safespace“. Unsere Teilnehmer tauschen sich hier über Themen aus, über die sie in einer elitären Atmosphäre nie sprechen würden. Unser Netzwerk ist einfach anders: inniger und von Unterstützung geprägt.

Wie setzen sich die Teilnehmer zusammen?

Milde: Bei uns nehmen zu etwa 60 Prozent Zahnärztinnen und Zahnärzte und zu etwa 40 Prozent fortgebildete beziehungsweise erfahrene Mitarbeitende teil, und bisher mehr Frauen als Männer. Übrigens haben drei Zahnärztinnen ihre „Feel-good-Manager“ dabei. Das sind ihre Ehemänner, die nur zur Abendveranstaltung zu uns stoßen und sich in unserer Community richtig wohl fühlen.

Viola Milde ist der Engel für rechtssichere Praxishygiene und Medizinprodukteaufbereitung. Als unabhängiger Hygienecoach ist sie bundesweit im Einsatz. In der Praxis unterstützt sie rechtssicher und mit dem richtigen Augenmaß zu Themen wie Medizinprodukte Betreiberverordnung (MPBetreibV), RKI-konforme Aufbereitung, Behördliche Begehung und infektionspräventive Maßnahmen. Als Inhaberin der VMH Hygieneberatung coacht sie persönlich und praxisnah und ist auch als Gastdozentin für mehrere Zahnärztekammern und Bildungsinstitute tätig.

Frau Diwisch und Frau Prins, Sie haben das gleiche Fachgebiet: die Abrechnung. Man könnte meinen, Sie sind Konkurrentinnen. Was hat Sie dazu bewegt, sich zusammenzutun?

Diwisch:  Es gibt Kolleginnen und Kollegen, mit denen das nicht ginge. Aber wir sehen uns nicht als Konkurrentinnen. Wenn ich eine Anfrage bekomme, aber keine Kapazität habe, empfehle ich Ela – und umgekehrt. Wir hatten auch schon den Fall, dass bei mir eine Mitarbeiterin ausgefallen ist und Ela Kapazitäten frei hatte. Da hat sie mir mal eben eine Mitarbeiterin für einige Wochen „ausgeliehen“. So etwas ist nicht selbstverständlich.
Prins: Wir haben uns auch schon vor den Dental Angels nicht als Konkurrentinnen gesehen. An unsere Facebook-Kommentaren, die wir gegenseitig gelesen haben, stellten wir schon fest, dass wir die gleichen Werte haben. Unsere Maxime ist die korrekte Abrechnung! Wenn wir beide angefragt werden, geben wir jeweils unser Angebot ab und die Kunden entscheiden. Wenn allerdings ein Bestandskunde der anderen anfragt, sind wir raus – aus Anstand, Respekt und Freundschaft.

„Wir helfen und unterstützen uns gegenseitig“

Ihr Slogan lautet „#freundschaftüberbusiness“. Was verstehen Sie darunter?

Diwisch: Unser Hashtag – das war übrigens Violas Idee – ist wirklich wörtlich zu nehmen. Neben unserem täglichen WhatsApp-Chat verbringen wir beispielsweise seit 2020 einmal im Jahr ein gemeinsames Workation-Wochenende (Kombination von Arbeit und Urlaub, Anm. d. Red.). Und neben Planungsrunden und kreativem Austausch haben wir natürlich auch verdammt viel Spaß dabei. Es gibt bei uns kein Konkurrenzdenken, wir helfen und unterstützen uns gegenseitig.
Prins: Unsere gemeinsamen Werte stehen wortwörtlich über allem und wir haben festgestellt, dass wir damit auch – und gerade im Business – sehr gut beraten sind. Wir sind Dienstleister, keine Frage, aber als Expertinnen, die Zugriff auf sensible Daten in den Praxen haben, sind nun mal Integrität und Gradlinigkeit das Maß der Dinge.

Sie sind auch in den sozialen Netzwerken aktiv. Ist eine von Ihnen hierbei die „treibende Kraft“?

Milde: Nein, um Social Media, überwiegend Instagramm, für die Dental Angels kümmert sich diejenige, die gerade Zeit hat. Als wir uns kennengelernt haben, haben wir fast ausschließlich auf Facebook-Posts beratend reagiert. Mittlerweile sind wir alle drei wesentlich aktiver geworden.

Gemeinsam eröffnen sich neue Gedankenräume

Sie drei sind alle selbstständige Unternehmerinnen. Warum haben Sie sich zu den Dental Angels zusammengeschlossen? Welche Vorteile haben Sie als Team?

Diwisch: Es macht einfach viel mehr Spaß, gemeinsam zu planen und zu organisieren, da betreten wir immer eine ganz eigene Welt.
Milde: Zu dritt sind viele Wege kürzer, der Aufwand teilt sich besser auf und die Synergieeffekte sind einfach sensationell.
Prins: Unser gemeinsamer Blickwinkel justiert sich durch die Individualität jeder einzelnen immer wieder neu – das eröffnet oft ganz neue Gedankenräume.

Ist es schwierig, Zeit für gemeinsame Termine zu finden? Schließlich haben Sie auch ein Privatleben.

Diwisch: Super schwierig – dadurch, dass in meiner eigenen Firma auch viele Fortbildungen laufen, ist mein Jahr schon zu Beginn quasi durchgeplant.
Prins: Durch mein TrainerInnen-Engagement bei der Daisy Akademie sind Frühjahr und Herbst bei mir jedes Jahr komplett voll – Lücken sind schwer zu finden.
Milde: Ja, super schwierig. Ich vergebe für meine Kammer- und Instituts-Schulungen gerade Termine für Mitte/Ende 2026 und für kurzfristig gewünschte Praxiscoachings müssen wir mit den Praxen gemeinsam immer „Lücken“ in meinem Kalender finden.

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