Der Miller-Preis ist die höchste wissenschaftliche Auszeichnung, die von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) vergeben wird. In diesem Jahr konnten sich gleich zwei Preisträgerteams freuen, da auf dem ersten Deutschen Zahnärztetag in Präsenz seit 2019 die Auszeichnungen für 2022 und 2023 übergeben wurden.
Im festlichen Rahmen der Eröffnung des Kongresses in Hamburg am Abend des 15. Juni 2023 wurden zudem weitere Preise und Auszeichnungen verliehen. Der mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotierte Deutscher Millerpreis 2022 geht an ein Greifswalder Team: Leonie Andörfer, Dr. Birte Holtfreter, Dr. Maik Pietzner und Prof. Dr. Thomas Kocher. Sie wurden für ihre Arbeit „Salivary metabolites associated with a 5-year tooth loss identified in a population based setting“ (Open access) ausgezeichnet.
Vorträge der Preisträger im Hauptprogramm
Ebenfalls 10.000 Euro Preisgeld gehen mit dem Deutscher Millerpreis 2023 an die Heidelberger Forscherinnen Prof. (apl.) Dr. Cornelia Frese und PD Dr. Caroline Sekundo, die sich in ihrer Arbeit „Outlier longevity: what do we know about oral health in this population?“ mit der Altersgruppe der Hochbetagten und ihrer Mundgesundheit befasst haben.
Beide Preisträgerteams hatten zudem am Freitag im Hauptkongressprogramm „DGMKG meets DGZMK“ die Gelegenheit, ihre Arbeiten in Vorträgen dem breiten Publikum vorzustellen.
Der DZZ-Jahresbestpreis (Preisgeld 3.000 Euro) der DGZMK geht in diesem Jahr an die gleichberechtigten Erstautoren Stephan Brachmann und Dr. Knut Adam im Team mit Prof. Dr. Dr. Frank Tavassol und Prof. Dr. Ingmar Staufenbiel aus Hannover für ihre Arbeit „Manifestationsmuster von 343 Antiresorptiva-assoziierten Kiefernekrosen unter Berücksichtigung des ätiologischen Faktors – Konsequenzen für die zahnärztliche Praxis“.
Herausragendes Engagement für die DGZMK gewürdigt
Zudem zeichnete die DGZMK auf der Kongresseröffnung hervorragende Persönlichkeiten aus. Prof. Bärbel Kahl-Nieke, Past-Präsidentin der DGZMK und Kieferorthopädin, wurde für ihr hervorragendes Engagement als Präsidentin der DGZMK, die Weiterentwicklung des Formates Deutscher Zahnärztetag und die Stärkung der Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Standespolitik die Goldene Ehrennadel der DGZMK verliehen. Kahl-Nieke hatte in ihrer Amtszeit unter anderem das Leitbild „Zukunft der zahnärztlichen Berufsausübung“ mit erarbeitet.
Ebenfalls mit der Goldenen Ehrennadel der DGZMK geehrt wurde der langjährige Generalsekretär der Gesellschaft, Dr. Ulrich Gaa aus Schorndorf. Er erhielt die Auszeichnung für sein jahrelanges hervorragendes Engagement als Generalsekretär der DGZMK im Vorstand der DGZMK und seinen unermüdlichen Einsatz im Bereich der Fortbildung bei der Akademie Praxis und Wissenschaft und des Deutschen Zahnärztetages
Forensiker mit Ehrenmedaille geehrt
Die Ehrenmedaille der DGZMK ging nach Halle: Prof. Dr. Rüdiger Lessig wurde damit für seine hervorragenden Tätigkeiten und Leistungen auf dem Gebiet der forensischen Zahnheilkunde und der Begutachtung sowie Identifizierung unbekannter Verstorbener im In- und Ausland in zahlreichen Einsätzen und in dieser Hinsicht sein Engagement als Vorsitzender des Arbeitskreises für Odonto-Stomatologie gewürdigt.
Dreimal Dental Education Award, einmal Innovationspreis
Ebenfalls auf der Feierlichen Eröffnung wurden die Dental Education Awards 2023 der Kurt-Kaltenbach-Stiftung vergeben, die besondere Leistungen zur Verbesserung der Lehre in der Zahnmedizin würdigen. Das Preisgeld von 13.000 Euro wurde in diesem Jahr auf drei Projekte aufgeteilt, die jeweils 4.000 Euro erhielten. Die verbleibenden 1.000 Euro wurden für einen Sonderpreis eingesetzt, wie Prof. Dr. Rainer Biffar für die Jury des Preises erläuterte. Dr. Christian Diegritz und PD Dr. Marcel Reymus, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der LMU München, erhielten den Preis für ihre Arbeit „Entwicklung und Evaluation einer innovativen Applikation zur Lehre der Wurzelkanalanatomie“.
Grundlegende Arbeit zur neuen Approbationsordnung
Eine vielköpfige Gruppe der Universität Frankfurt (Main) wurde für eine im Zusammenhang mit der neuen Approbationsordnung Zahnmedizin für alle Universitäten sehr wichtige interdisziplinäre Arbeit ausgezeichnet: „Neue Fächer im ersten Abschnitt des Zahnmedizinstudiums: Interdisziplinär – lernzielbasiert – kompetenzorientiert.“ Beteiligt waren daran Dr. Maria Giraki, M.Sc., Dr. Amira Begic, Dr. Thorsten Blauhut, M.Sc., PD. Dr. Silvia Brandt, Dr. Sarah Bühling, Dr. Theresa de Sousa, Dr. Stefanie Görl, Dr. Stefan Heitkamp,, Dr. Karina Obreja, PD. Dr. Hari Petsos, Dr. Nicolas Plein, Dr. Babak Sayahpour, Dr. Tugba Zahn, Dr. Andreas Möltner, Stud. med. dent Paula Prisca Panthen Stud. med. dent Soheil Parsaee, ZA Deniz Uzun und Prof. Dr. Susanne Gerhardt-Szep, MME.
Blended Learning im Studium
Was leisten E-Learning-Module? Das untersuchten Katharina Maria Mücke, Dr. Justine Igelbrink, Caroline Busch, Prof. Dr. Dieter Drescher, Prof. Dr. Jürgen Becker und PD Dr. Kathrin Becker, Universitätsklinikum Düsseldorf, Poliklinik für Kieferorthopädie. In ihrer Arbeit „Is there any sustained effect of the COVID-19 pandemic? – A controlled trial comparing pre- and post-pandemic oral radiology courses enhanced with the e-learning modules“ konnten sie nachweisen, dass blended learning einen wichtigen Beitrag zur Wissensvermittlung im Studium leisten kann.
Augmented Reality im Aufwachskurs
Der gesondert ausgelobte Innovationspreis ging an Johannes Schrenker, Universitätsklinikum Würzburg Abteilung für zahnärztliche Prothetik, für sein Projekt „Ergänzung der neuen Approbationsordnung in Praktikum und Lehre durch die digitale Anwendung und augmentierte Realität“. Die Anwendung wird im Aufwachskurs eingesetzt und überblendet die ideale Ausarbeitung über die von den Studierenden erstellen Modelle – das erlaube eine bessere und einfachere Korrektur und Anleitung.
Ergänzt am 16.06.2023, 22 Uhr, um die Dental Education Awards, Bilder und Informationen zu den Vorträgen der Preisträger. -Red