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Landesversammlung 2024 wählt neuen Vorstand und diskutiert aktuelle politische Situation

Dr. Christian Deffner wurde einstimmig zum neuen Landesvorsitzende des FVDZ Bayern gewählt.

(c) FVDZ Bayern

Neue Gesichter im Vorstand, klare Positionen zu altbekannten und neuen Missständen – die Landesversammlung des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte Bayern stellte sich im April den aktuellen Herausforderungen für die Zahnärzteschaft.

Zunächst wurde Dr. Christian Deffner aus Lohr (Unterfranken) zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Dr. Jens Kober aus München, inzwischen Mitglied des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB), war für dieses Amt nicht wieder angetreten. Dr. Thomas Sommerer aus Marktredwitz (Oberfranken) und Dr. Romana Krapf aus Weißenhorn (Schwaben) ergänzen die Führungsspitze des FVDZ Bayern. Beide wurden wiedergewählt. Die Delegierten zeigten mit ihrem jeweils einstimmigen Votum, dass die neue Konstellation des Vorstands im Landesverband Bayern den uneingeschränkten Rückhalt der Landesversammlung besitzt, heißt es.

Zahnärztliche Niederlassung im Fokus

Deffner habe besonders die zahnärztliche Niederlassung im Fokus: eine von politischen und gesetzgeberischen Gängeleien freie Ausübung der Zahnheilkunde und damit Therapiefreiheit, die aus seiner Sicht nur Zahnärztinnen und Zahnärzte und Patientinnen und Patienten angeht, heißt es in der Meldung zur Wahl. Er sehe die Existenz der Niedergelassenen in eigener Praxis mehr bedroht als je zuvor. Insbesondere die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf den Weg gebrachte Klinikreform ziele auf die Neustrukturierung und damit Stärkung des stationären Sektors. „Das trifft früher oder später auch uns Zahnärzte“, so seine Sorge.

Die Zusammensetzung des Landesvorstands 2024 bis 2026 folge der Devise „Erfahrung trifft Zukunft“, alle Mitglieder wurden einstimmig gewählt: Dr. Andrea Albert (Eichstätt), Dr. Jürgen Welsch (Hofheim), Dr. Ingo Lang (Schwandorf) Dr. Fabian Fleischmann (Neutraubling), Dr. Jens Kober (München) und neu Nathalie Huber (Illertissen).

Mit Deffner an der Spitze wolle der FVDZ Bayern seine konstruktive Politik fortführen, die auf Dialog mit Politik, Staatsministerium und transparente Arbeit mit und in den zahnärztlichen Körperschaften setzt. „Wir brauchen einen starken Verband wie den FVDZ, um der Zahnarztpraxis in Bayern und auf Bundesebene die Unterstützung und den Rückhalt zu geben, den sie im Umgang mit den gesetzlichen Anforderungen und der wachsenden Bürokratie braucht“, so Deffner.

Eigene Resolution verabschiedet

Deutlich verjüngt diskutierte die Landesversammlung an zwei Tagen über die Themen, die den Zahnärztinnen und Zahnärzten in Bayern auf den Nägeln brennen. Die Resolution zeige den Frust der Delegierten über den Sparkurs der Regierung: „Die bestehenden Rahmenbedingungen für zahnärztliche Praxen – strikte Budgetierung, ausufernde Bürokratie, Fachkräftemangel, steigende betriebswirtschaftliche Kosten waren noch nie so schlecht wie heute.“ Als Folge der auf den stationären Gesundheitssektor fokussierten aktuellen Gesundheitspolitik kritisiert der FVDZ Bayern, dass im ambulanten Bereich ältere Kolleginnen und Kollegen bestärkt werden, ihre Praxen vorzeitig aufzugeben und junge Kollegen „aller notwendigen Anreize beraubt werden, eine Zahnarztpraxis zu übernehmen oder zu gründen“. Seine Forderung: Bundesregierung und Landesregierungen müssen dringend den ambulanten Sektor stärken und die Gesundheitspolitik zukunftsorientiert gestalten. „Zahnärztinnen und Zahnärzte brauchen Planungs- und Investitionssicherheit!“

Zahnärztemangel verschärft sich

Durch die Wiedereinführung von strikten Budgets, einem sich verschärfenden Personalmangel und einer auf dem Niveau von 1988 eingefrorenen privatzahnärztlichen Vergütung sei die Lage der Zahnarztpraxen extrem angespannt, heißt es in der Resolution weiter. „Der in vielen ländlichen Regionen ständig zunehmende Zahnärztemangel führt schon jetzt dazu, dass Patienten länger auf einen Termin warten müssen oder erst gar keinen Hauszahnarzt finden.“ Die Landesversammlung verweist auf eine Prognose der KZVB, wonach in den kommenden fünf Jahren 30 Prozent der Kolleginnen und Kollegen ohne Nachfolger in den Ruhestand gehen würden.

Bayerische Staatsregierung soll helfen

Auf diesen Zustandsbericht des FVDZ Bayern aufbauend fordert die Landesversammlung vom Bundesgesundheitsminister, die Sicherstellung der flächendeckenden zahnmedizinischen Versorgung durch die Gesetzgebung nicht weiter zu schädigen. Die bayerische Staatsregierung wird aufgefordert, dieser Gesetzgebung entgegenzuwirken. Des Weiteren fordert der FVDZ Bayern die Aufhebung der Budgetierung im zahnmedizinischen Bereich vom Lauterbach-Ministerium und endlich ein Regulierungsgesetz für Medizinische Versorgungszentren (MVZ) vorzulegen.

Geplante Plakataktion gegen verpflichtende Nutzung der ePA

An die bayerischen Zahnärztinnen und Zahnärzte richtet die Landesversammlung den Appell, die geplante Plakataktion (OPT OUT) zum Widerspruch gegen die verpflichtende Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) zu unterstützen, weil sie aus Sicht des FVDZ Bayern die Sicherheit der Gesundheitsdaten aller Versicherten gefährdet.

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