Mehr Platz für die Digitalisierung in der Zahnmedizin – Merz Dental hat in Lütjenburg seinen Standort erweitert. Eine Produktionshalle und eine zusätzliche Lagerhalle für insgesamt vier Millionen Euro sind in nur acht Monaten Bauzeit entstanden.
Gebaut wurde, um die Digitalisierung in der Zahnheilkunde mit weiteren Komponenten auszubauen. So wurde unter anderem Raum für das neue Geschäftsfeld „Digital Dentistry“ geschaffen, welches erstmalig auf der Internationalen Dental-Schau (IDS) 2019 vorgestellt wurde.
Komplettes Angebot für den digitalen Workflow
Durch Bündelung von internem und externen Know-how und Partnerschaften mit anderen Firmen und Institutionen stellt das Unternehmen einen Workflow für Praxen und Labore samt aller erforderlichen Materialien für die digitale Fertigung zur Verfügung: Digitale Abformung mit Intra- oder extraoralen Scannern, Einbindung „virtual reality“ über Software, Fräsgeräte und 3D-Drucker und natürlich CAD/CAM-Materialien: PMMA-Kunststoffe, Hochleistungspolymere wie PEEK und keramische Werkstoffe inklusive Zirkonoxide für die subtraktive/fräsbare Fertigung und 3D-Druck-Materialien für Modelle, Aufbissschienen, Bohrschablonen sowie weitere Indikationen.
Klares Bekenntnis zum Standort Ostholstein
Zur Einweihung der beiden Hallen mit einer Gesamtfläche von 3.000 Quadratmetern kamen Noriyuki Negoro, Präsident der Firma Shofu, zu der Merz Dental gehört, Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz, die Bundestagsabgeordnete Melanie Bernstein, Landrätin Stephanie Ladwig und Lütjenburgs Bürgermeister Dirk Sohn. Rund 200 Gäste erlebten am 24. April 2019 einen Festakt zur Standorterweiterung und damit ein klares Bekenntnis zur Produktionserweiterung in der Region Ostholstein.
„Touch the past – create the future! Mit mehr als 180 Mitarbeitern forscht, entwickelt und produziert Merz Dental seit mehr als 80 Jahren am Standort und das soll auch so bleiben“, so begann Geschäftsführer Friedhelm Klingenburg. Noriyuki Negoro betonte in seiner Eröffnungsrede, dass Merz Dental nun der modernste Standort für Kunststoffzähne in Deutschland und weltweit die wichtigste Produktionsstätte von Shofu sei. Die innovative Produktionstechnologie in Lütjenburg wird fokussiert auf „Produktion 4.0“. Damit werde international ein Zeichen in der „global dentistry“ gesetzt.
Innovationsführer auf dem „platten Land“
Davon ist auch Dr. Bernd Buchholz, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, überzeugt. „Heute ist ein wunderbarer Tag, denn die Standorterweiterung ist etwas Besonderes. Schließlich ist der Standort Lütjenburg nicht typisch für Hightech und auch als Logistikstandort nicht besonders attraktiv.“ Die Bundestagsabgeordnete Melanie Bernstein sprach von Leidenschaft und Freude für die Forschung und bezeichnete Merz Dental als Innovationsführer auf dem „platten Land“. Und auch Landrätin Stephanie Ladwig betonte, dass das von der „Wirtschaftswoche“ als wertvoller Arbeitgeber ausgezeichnete Unternehmen mit seiner Innovationsbereitschaft auch in die Richtung Digitalisierung „den richtigen Riecher für Erfolg hat.“
Lütjenburgs Bürgermeister Dirk Sohn äußerte sich stolz, „Standortgeber für ein so großes weltweit agierendes Unternehmen in unserer beschaulichen Stadt zu sein.“ Und zeigte dies symbolisch mit dem Geschenk des Stadtwappens und der Flagge des Landes Schleswig-Holstein an die japanischen Gäste und Geschäftsführer Klingenburg.
Im Anschluss bedankte sich Klingenburg bei den Gästen, Politikern, Kunden und vor allem bei den Mitarbeitern. Diese seien die Säule des Unternehmens. Im angrenzenden Showroom wurden den Gästen Produkte und Lösungen der „digital dentistry“ präsentiert. Zukünftig nutzt das Unternehmen diesen neuen Raum für Besucher aus aller Welt zur Darstellung des gelebten „digital workflows“ in Zahnarztpraxen und Laboren.
Claudia Gabbert, Hamburg