0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1556 Aufrufe

DFG-Projekt IXDent: BAM, SyncLab und Charité Berlin forschen gemeinsam zur Dauerfestigkeit von Zahnersatz

(c) Sturm und Bitter 2020

Im Rahmen des DFG-Projekts IXdent untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) gemeinsam mit der Forschungsgruppe SyncLab (TU Berlin und Helmholtz-Zentrum Berlin) und der Charité Berlin Schädigungsmechanismen von Zähnen mit Zahnersatz. Ziel des Projekts ist es, Veränderungen frühzeitig zu erkennen, um die Dauerfestigkeit zu verbessern.

Verbund als „dentale Interzone“

Bei der Behandlung von kariesgeschädigten Zähnen werden Materialien wie Keramik, Kunststoff oder Metalle als Zahnersatz eingesetzt, um eine dauerhafte Haltbarkeit zu erreichen. Das gesunde Zahngewebe und der Zahnersatz werden dabei durch eine Zwischenschicht verbunden. Diese „dentale Interzone“ degradiert meist im Laufe der Zeit und macht weitere Behandlungen notwendig. Bislang gibt es kaum Daten zur Alterung und den Schadensmechanismen in diesem Bereich der Zähne.

Zerstörungsfreie Prüfung auf Poren und Risse

Die BAM setzt für die Erforschung der Schädigungsmechanismen Röntgen-Refraktions-Techniken ein. Sie erlauben eine zerstörungsfreie Prüfung und Quantifizierung innerer Defekte in Materialien, wie beispielsweise von Poren und Rissen. In der Projektbeschreibung der DFG heißt es dazu: „Die Verfolgung der Degradation ist eine Herausforderung, da sie sich in ihren Hauptbestandteilen (leichte Elemente dominieren im natürlichen Zahngewebe, während schwere Elemente für Füllungen typisch sind), Dichte und Struktur unterscheiden.

Ziel dieses Projekts ist es, eine multimodale quantitative Bildgebungsmethode zu entwickeln, die an dentale Interzonen angepasst ist, indem Synchrotron-Röntgenrefraktion (SXRR) und Tomographie (SXRRCT) sowie Mikro-Röntgen-CT-Bildgebung (µXCT) mit Mikro-Röntgenfluoreszenz (µXRF) in zwei und drei Dimensionen gekoppelt werden. Diese Entwicklung umfasst die Anpassung der verschiedenen Verfahren an die Untersuchungsgegenstände, die Kopplung (Registrierung) der multidimensionellen Daten sowie die quantitative Auswertung und Fehlerbetrachtung, um die Methodik in ein analytisches Werkzeug zu überführen. Zukünftig soll diese Methode auch in der Zahnforschung eingesetzt werden, um frühzeitig Alterungsprozesse und Veränderungen an Zähnen sichtbar zu machen.“

Gleichzeitig untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Forschungsgruppe SyncLab die Grenzflächen zwischen Füllung und Dentin mittels Röntgenfluoreszenz. Der Ansatz soll Aufschluss geben über die chemische Stabilität von Füllungen und klären, inwieweit Komponenten des Füllmaterials mit der Zeit in das Dentin des Zahns diffundieren. Durch die Kombination dieser Untersuchungsmethoden hoffen die Forschenden, Schädigungsmechanismen besser zu verstehen, um dann zielgerichtet nachhaltige Behandlungsmethoden zur Zahnerhaltung (zum Beispiel im Falle einer Zahnrestauration) zu entwickeln. Informationen zur Projektbeschreibung der DFG gibt es hier.

Das Titelbild zeigt die Micro-CT-Aufnahme eines endodontisch behandelten Zahns, der mit einem adhäsiv befestigten Stift und einer Krone versorgt und einer simulierten Kaubelastung unterzogen wurde. Der Zahn zeigt nach Kaubelastung einen durchgängigen Riss sowie eine Lösung des Stifts aus der Stiftbettkavität.
Quelle: BAM Zahnmedizin Interdisziplinär Restaurative Zahnheilkunde Materialien

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
27. Nov. 2024

Die Zukunft der Aligner-Kieferorthopädie auf Rhodos diskutieren

Erleben Sie den 6. Kongress der European Aligner Society (EAS) in historischer Umgebung
26. Nov. 2024

Neue S3-Leitlinie „Intensivmedizin nach Polytrauma“

Jeder vierte Schwerstverletzte erleidet eine Gesichtsverletzung – MKG-Chirurgen in Primärversorgung gefragt
25. Nov. 2024

Mikrochirurgischer Zugangslappen mit intraoperativer Behandlung einer Wurzelresorption in der Oberkieferfront

Fallbeispiele aus dem neuen Buch von Dr. Otto Zuhr und Prof. Dr. Marc Hürzeler „Entscheidungsfindung im Spannungsfeld von Parodontologie und Implantattherapie“ (Teil 1)
22. Nov. 2024

Prof. Gerhard Schmalz ist Brandenburgs erster Zahnmedizin-Professor

Aus Leipzig an die MHB Theodor Fontane gewechselt – der Region schon länger verbunden
22. Nov. 2024

Neuer Name, bewährte Qualität

Coltene: Roeko Flexi Dam wird Teil der HySolate-Produktfamilie – künftig auch in Grün erhältlich
21. Nov. 2024

Der Beginn der „stillen Revolution“ in der Zahnheilkunde

Das Cerec-System: Von der Inlay-Maschine zur Netzwerk-Instanz (1) – Prof. em. Dr. Dr. Werner Mörmann skizzierte Status und Zukunft
19. Nov. 2024

Neuartige Kariostatika für langfristigen Zahnerhalt

Millerpreis für herausragende Forschung in der Zahnmedizin geht nach Regensburg
15. Nov. 2024

Mehr als Füllungen und Kronen: künftige Entwicklungen in der Zahnmedizin

Antrittsvorlesung von Prof. Falk Schwendicke an der LMU München handelte von aufsuchender Versorgung, KI und Prävention