Im Mittelpunkt der diesjährigen, dreitägigen Veranstaltung der Digital Dental Academy (DDA) und der Deutschen Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde (DGCZ) steht die Biomimetische Behandlung, das heißt die Nachahmung biologischer Strukturen durch ein defektorientiertes, klinisches Vorgehen und eine differenzierte Werkstoffauswahl. Stand bisher die Stabilität als Hauptmerkmal der zahnärztlichen Restauration im Vordergrund, wendet sich nun der Blick auf Prozesse und Materialien, die organische Vorbilder nachahmen. Unter dem Leitgedanken „der Natur auf der Spur“ sind differenzierte Betrachtungen und Handlungsschritte angezeigt, die auf den biomechanischen Vorgängen in der Mundhöhle aufbauen.
Der diesjährige Cerec Masterkurs – unter der Leitung von Dr. Bernd Reiss, 1. Vorsitzender der DGCZ – und von der DDA als Hybrid-Symposium vom 24. bis 26. Juni 2021 organisiert, fokussiert auf eine differenzierte Diagnostik, Therapieplanung, Materialauswahl und computergestützte Behandlung unter dem biomimetischen Aspekt. Zur Erfüllung dieses Auftrags werden chairside- und laborgestützte Lösungsmöglichkeiten für komplexe Fälle vorgetragen unter Berücksichtigung apparativer, organisatorischer und abrechnungstechnischer Kriterien.
Dazu erklärt Dr. Bernd Reiss: „Differenziert betrachten! Das ist der Leitgedanke des Cerec Masterkurses 2021. Der Ausgangspunkt für eine biomimetisch orientierte Diagnostik, Therapieplanung, Materialauswahl und das klinische Vorgehen zielt darauf, biomechanische Vorgänge in der Mundhöhle mit einem differenzierten Therapiekonzept zu verknüpfen. CAD/CAM-gestützte Verfahren bieten chairside einen Rahmen, der das Spektrum der Behandlung auch für komplexe Fälle erweitert und die Umsetzung in der Praxis erleichtert.“
Kompetenz aus Klinik und Praxis
Für die Teilnehmer steht ein Vortragsprogramm bereit, das am 24. Juni mit einem Workshop startet sowie am 25. und 26. Juni im Symposium einen interdisziplinären Themenkatalog bietet. Dafür stehen 38 Referenten bereit. Hier ein Auszug aus den vielseitigen Themenangebot:
• Profs. Florian Beuer, Jan Güth, Pascal Magne: Biomimetik – differenzierte Betrachtung einer Restauration
• Prof. Daniel Edelhoff: Komplexe Rehabilitationen mit CAD/CAM-Polymeren als Vor-behandlungsoption
• Prof. Albert Mehl et al.: CAD/CAM-Hardware differenziert beleuchtet
• Prof. Sven Reich, Dr. Bernd Reiss: Funktionstherapie durch Bisslageänderung
• Prof. Sven Reich, Dres. Bernd Reiss, Simon Rosenstiel: Dynamisches Digitales Modell zur Differenzierung in Diagnostik und Therapie
• Dres. Gertrud Fabel, Ariane Schmidt, Conrad Kühnöl: Differenzierte Integration in der Praxis
• Dres. Mona Patel, Lutz Ritter, Gerhard Werling: Fachübergreifende Differenzierung für Prothetik, KFO, Chirurgie
• Dres. Lutz Brausewetter, Leandro Passos, Günter Fritzsche: Differenzierte Lösungen für herausfordernde Lösungen
• Dres. Otmar Rauscher, Sven Holtorf, Michael Bauer-Frank: Differenzierte Lösungen komplexer Fälle.
Ausländische Referenten sind online zugeschaltet, wie Pascal Magne, Associate Professor of Esthetic Dentistry, University of Southern California, Los Angeles (USA). Das volle Vortragsprogramm finden Sie hier.
Die einzelnen Themenblöcke werden interaktiv und interdisziplinär von jeweils 3 bis 4 Experten in einem Panel aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dies öffnet den Blickwinkel, regt zur Diskussion an, erweitert das Spektrum und erleichtert die direkte Umsetzung in die Praxis.
Hybrid-Symposium heißt: Präsenz-Kurs und Livestream
Der Cerec Masterkurs findet in München statt. Als Präsenzveranstaltung mit Hygienekonzept ist eine beschränkte Teilnehmerzahl zugelassen (schnell anmelden lohnt sich). Damit bietet dieses Symposium für viele Besucher einen persönlichen Kollegenkontakt – ein hoher Wert in Anbetracht der zur Zeit weitgehend kontaktfreien, virtuellen Fortbildungsveranstaltungen.
Wesentliche Teile des Programms werden online übertragen für registrierte Kursbesucher, die am heimischen Bildschirm teilnehmen. Die Teilnehmer erhalten bis zu 22 Fortbildungspunkte (BZÄK). Anmeldungen beim Veranstalter Digital Dental Academy (DDA) unter www.dda.berlin oder www.dgcz.org, E-Mail: office@dda.berlin.
Die Deutsche Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde (DGCZ) ist eine Fachgesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Mit ca. 2.000 Mitgliedern ist die DGCZ eine der größten zahnärztlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Erklärtes Ziel ist, den computergestützten Verfahren einen angemessenen Platz in der wissenschaftlichen Zahnheilkunde zu sichern. Seit der Gründung im Jahr 1992 hat sich die computergestützte Zahnheilkunde als fester Bestandteil der Zahnmedizin etabliert.
International arbeitet die DGCZ mit der Society for Computerized Dentistry (ISCD) zusammen, die in vielen Ländern vertreten ist. Mit dem „International Journal of Computerized Dentistry“ verfügt die Organisation über ein zitierfähiges Fachmedium, das den Fortschritt der Digitalisierung in der Zahnmedizin durch erfahrene Autoren abbildet.
Das Titelbild zeigt die Bisslageänderung als computergestützte, funktionelle Simulation am digitalen Modell. Quelle: DGCZ