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Beate Gatermann: „Wir müssen uns aus den Zwängen, in denen wir uns seit 40 Jahre befinden, befreien“

Zwei engagierte Mitglieder des DDHV

(c) DDHV

Der Deutsche Diplom Dental Hygienikerinnen Verband e. V. (DDHV) wurde im Jahr 1989 als erster Verband in der Dentalhygiene in Deutschland von sieben engagierten Diplom Dental Hygienikerinnen gegründet. 1990 wurde er als erster deutschlandweiter Verband beim Registergericht in München eingetragen und hat heute 235 Mitglieder. „Die Titulierung Deutscher Verband war damals extrem schwierig zu erreichen“, so Beate Gatermann, RDH, DDHV-Vorsitzende, die den Verband nachstehend in einem Kurzinterview vorstellt.

Mit welchem Ziel wurde der Verband gegründet?

Beate Gatermann: Der Verband wurde mit dem Ziel gegründet, gemeinsam als ein Berufsbild anerkannt zu werden. Das haben wir trotz einer im Alleingang glorreich gewonnenen Petition im Bundestag bis heute nicht geschafft (das wird nur von 6,7 Prozent aller Petitionen erreicht). Die Umsetzung wurde von der Bundeszahnärztekammer ausgebremst.

„Wir wollen konsequent einen klinikbasierten Studiengang“

Welche Ziele verfolgt der Verband derzeit?

Gatermann: Eine Berufsanerkennung in der Dental Hygiene mit allen Merkmalen eines Berufsbildes, das uns über Brüssel und schon aus Menschlichkeit vielen Frauen gegenüber zusteht. Zudem setzen wir uns für einen international anerkannten Studiengang ein, der demnächst laufen soll. Wir wollen konsequent einen klinikbasierten Studiengang. Ohne diesen sind wir international nicht kompatibel. Schlussendlich sind wir ein manueller Beruf und keine Schreibtischtäter.

Welche aktuellen Herausforderungen beschäftigen den Verband besonders? Und welche Forderungen oder Lösungsvorschläge gibt es dazu?

Gatermann: Die größten Herausforderungen auf diesem Weg für den DDHV ist das Durchhaltevermögen und genügend finanzielle Mittel aufzutreiben für unseren letzten Weg: ein Berufsbild in Deutschland durchzusetzen. Dafür brauchen wir den Bildungslevel der Länder, in denen unser Berufsbild anerkannt ist. Das Zahnmedizinstudium läuft auch nicht über on-the-job. Wir müssen uns aus den Zwängen, in denen wir uns seit 40 Jahre befinden, befreien. Und diese Möglichkeit offeriert nur ein klinikbasierter Studiengang.

Mitglieder benötigen klinischen Abschluss

Wer kann Mitglied im DDHV werden?

Gatermann: Jede Diplom Dental Hygienikerin mit einem klinischen Abschluss. Alle bislang in Deutschland fortgebildeten Dentalhygienikerinnen müssen über einen klinikbasierten Studiengang einen internationalen Abschluss erlangen und sollten die Möglichkeit haben, ihr bislang Erreichtes anerkannt zu bekommen.

Welche Vorteile bietet eine Mitgliedschaft?

Gatermann: Der Vorteil ist, dass mehrere Schultern auch mehr tragen können. Unsere Mitglieder haben die Aufgabe, die hoch gesteckten Ziele ausdauernd moralisch mitzutragen. Und darin ist der DDHV ja Weltmeister.

„Gemeinsam ist man stärker“ – Wie sieht es mit der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden aus?

Gatermann: Wir haben unsere Fühler ausgestreckt und Kontakt zu Verbänden aufgenommen, die Interesse an einer Zusammenarbeit haben. Allerdings sind wir weit davon entfernt, dies über Streitgespräche laufen zu lassen, da unsere Ziele ganz klar sind und der DDHV mittlerweile erwachsen geworden ist.

Quelle: DDHV Prävention und Prophylaxe Team

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