Zum Weltdrogentag am 26. Juni weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen auf die Folgen des Konsums von Cannabis hin. Der Grund für die erhöhte Gefährdung der Jüngeren: In der Übergangsphase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter finden im Gehirn wichtige Reifungs- und Umbauprozesse statt, die durch den Konsum von Cannabis massiv beeinträchtigt werden können – so kann es vermehrt zu Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Depressionen und Psychosen kommen.
Strukturierte Suchtprävention an den Schulen
Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert: „Allen muss klar sein: Drogen und andere psychoaktive Stoffe gehören nicht in die Hände von Kindern oder Jugendlichen! Das gilt für Cannabis, aber natürlich auch für Alkohol, Tabak und E-Zigaretten. Gerade für Jüngere ist das alles massiv gesundheitsschädlich. Wir müssen mehr tun, damit Jugendliche gar nicht erst zu Cannabis, Alkohol und Co. greifen. Es geht nicht ums Verteufeln. Aber wir müssen raus aus der Tabuzone und endlich offen und ehrlich mit ihnen darüber reden, was Drogen und Sucht bedeuten und ob man sie wirklich für sein Glück braucht. Und dafür brauchen wir dringend mehr gezielte und passgenaue Maßnahmen der Prävention, aber auch mehr Gesundheits- und Risikokompetenz. Ich weiß, wie viel wir heute den Schulen abverlangen, aber ohne strukturierte Suchtprävention und eine konsequente Vermittlung in Hilfe, wenn Probleme auftreten, geht es nun mal nicht.“
Je früher, umso riskanter
Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): „BZgA-Studiendaten belegen, dass neun Prozent der Jugendlichen bundesweit schon einmal Cannabis ausprobiert haben. Bei jungen Erwachsenen hat bereits die Hälfte der Befragten Erfahrung mit dem Konsum von Cannabis. Die Zahlen sind besorgniserregend, denn je früher Cannabis konsumiert wird, desto riskanter. Deshalb sensibilisieren wir mit unseren Präventionsangeboten gezielt junge Menschen für die Folgen des Cannabiskonsums. Dabei setzen wir auf altersgerechte und lebensweltbezogene Aufklärungs- und Kommunikationsangebote in Schulen, online und in sozialen Netzwerken. Mit unseren Informationsangeboten unterstützen wir zudem Eltern und Lehrkräfte. Darüber hinaus bietet die BZgA kostenfreie Beratungsangebote.“
Vom Online-Selbsttest bis zum Beratungstelefon
Jugendliche, Lehrkräfte und Eltern informiert die BZgA zu den mit dem Konsum von Cannabis verbundenen Risiken auf www.cannabispraevention.de. Das BZgA-Internetportal www.drugcom.de bietet aktuelle und wissenschaftlich fundierte Informationen der Cannabisprävention für junge Menschen sowie für Fachkräfte und schon drogenaffine junge Menschen. Mit einem Online-Selbsttest „Cannabis-Check“ kann der eigene Umgang überprüft werden. Das Online-Verhaltensänderungsprogramm „Quit the shit“ unterstützt individuell und persönlich bei der Konsumreduzierung. Es kann kostenfrei und anonym genutzt werden und hat in verschiedenen Studien seine Wirksamkeit bestätigt. Das Beratungstelefon der BZgA zur Suchtvorbeugung bietet persönliche Beratung und informiert über Hilfs- und Beratungsangebote vor Ort. Es ist erreichbar unter 0221 89 20 31 von Montag bis Donnerstag von 10 bis 22 Uhr und von Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
BZgA-Informationsangebote der Cannabisprävention:
- Online-Portal für Jugendliche, Fach- und Lehrkräfte sowie Eltern
- Online-Portal für junge Erwachsene, Fach- und Lehrkräfte sowie Eltern:
- Individualisiertes Verhaltensänderungsprogramm „Quit the Shit“
Social Media Informationen für Jugendliche und junge Erwachsene:
- www.instagram.com/cannabispraevention.de/
- www.youtube.com/channel/UC3HKTiEt5MebQKd0wxx4o1Q
- www.twitter.com/drugcom_de
Kostenlose BZgA-Materialien: https://shop.bzga.de/