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Hohe Energie- und Materialpreise, steigende Inflation – Verband medizinischer Fachberufe e.V. unterstützt Forderungen des VDZI

(c) Microgen/Shutterstock.com

Die Zahntechnik-Branche schlägt angesichts steigender Energie- und Materialpreise und der Inflation Alarm. Auf der Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) am 24. März 2022 in Leipzig haben die Delegierten einstimmig zwei Resolutionen verabschiedet. Der Verband medizinischer Fachberufe e.V., der als Berufsverband und Gewerkschaft neben Medizinischen, Tiermedizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten auch die Interessen der angestellten Zahntechnikerinnen und Zahntechniker vertritt, unterstützt diese Forderungen.

Der Appell der Zahntechniker an die Politik: Aussetzung der Preisbindung an die durchschnittliche Veränderungsrate der beitragspflichtigen Einnahmen aller Mitglieder der Krankenkassen (Paragraf 71 Abs. 3 SGB V) sowie Maßnahmen zur Entlastung der Ausbildungsbetriebe.

Keine Besserung bei Fachkräfteengpass in Sicht

„Wir beobachten den Arbeitsmarkt im Zahntechnikerhandwerk schon eine ganze Weile“, erklärt dazu Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. „2017 lag die Arbeitslosen-Stellen-Relation laut Bundesagentur für Arbeit erstmals unter eins. Ende Februar 2022 wurden bundesweit 1.079 Zahntechnikerinnen/-techniker als arbeitslos gemeldet. Dem standen 1.551 offene Stellen gegenüber. In einigen Flächenländern im Norden, Osten und Süden ist der bestehende Fachkräfteengpass noch größer und keine Besserung in Sicht. Denn durch den demografischen Wandel werden in den nächsten Jahren viele Beschäftigte aus dem Erwerbsleben ausscheiden und der Bedarf an Zahnersatz bei der immer älter werdenden Bevölkerung deutlich steigen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der ausbildenden Betriebe seit Jahren. Es mangelt an qualifizierten Bewerbungen, denn Studium und industrielle Ausbildungsbetriebe sind für junge Menschen wegen der besseren Verdienstmöglichkeiten häufig attraktiver. Die Politik ist gefordert, sowohl die duale Ausbildung als auch das Gesundheitshandwerk Zahntechnik zu stärken. Es darf nicht länger sein, dass Arbeit für und am Menschen so viel weniger wertgeschätzt wird.“

Negativer Einfluss auf die Lohnentwicklung befürchtet

Zahntechnische Betriebe sind bei den Preisen an die Grundlohnsummensteigerung gebunden. Durch die stark steigenden Material- und Energiekosten ist eine Fertigung von Regelversorgungen derzeit wirtschaftlich kaum mehr tragbar. „Wir befürchten einen entsprechend negativen Einfluss auf die Lohnentwicklung der angestellten Zahntechnikerinnen und Zahntechniker“, ergänzt Karola Krell, Referatsleiterin Zahntechnik im Verband medizinischer Fachberufe e.V.

Umfrageergebnisse zeigen 20 Prozent im Niedriglohnbereich

„Auch wenn unsere Umfrage im Februar 2022 ergeben hat, dass die Löhne insgesamt seit 2017 gestiegen sind, so gab doch jede*r fünfte Umfrageteilnehmende an, weniger als 13,18 Euro brutto pro Stunde zu erhalten und damit zum Niedriglohnbereich zu gehören. 13 Prozent werden von der Erhöhung des Mindestlohnes auf zwölf Euro profitieren. Zudem sagte fast die Hälfte der Befragten, sie sei unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen und fast ein Viertel hat in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einige Male im Monat darüber nachgedacht, aus dem Beruf auszusteigen.“

Politik muss Rahmenbedingungen zeitnah verbessern

Um weiterhin eine patientennahe Versorgung der Bevölkerung mit Zahnersatz zu gewährleisten, müssen die Rahmenbedingungen für die Dentallabore zeitnah verbessert werden, stellten beide Verbandsvertreterinnen fest. Die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker dürften die Sorgen der Inhaberinnen und Inhaber und der Beschäftigten in den zahntechnischen Laboren nicht länger ignorieren, sonst wirke sich der Fachkräfteengpass negativ auf die Versorgung mit Zahnersatz aus und gefährde damit die Mundgesundheit der Bevölkerung.

Quelle: Verband medizinischer Fachberufe Unternehmen Dentallabor Zahntechnik Politik Nachrichten

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