OriginalarbeitLanguage: GermanAus der Behandlung der Muskelhyperaktivität bei fokalen Dystonien ist die Therapie mit Botulinumtoxin Typ A bekannt. Es besteht deshalb die Frage, ob diese Therapie auch bei der Hyperaktivität der Kaumuskulatur als alternativer Behandlungsansatz in Frage kommt. In dieser Studie wurden 55 Patienten mit schmerzhafter Hyperaktivität der Kaumuskulatur, Parafunktionen und Hypermobilitätsstörungen, muskulär bedingter Kieferklemme sowie fokaler Dystonie mit elektromyographisch kontrollierter Injektion von niedrig dosiertem Botulinumtoxin Typ A (Dysport#174) behandelt. Alle Patienten waren im Vorfeld adäquat konservativ mittels Aufbissbehelfen und Physiotherapie behandelt worden. Die Befunde wurden anhand einer modifizierten visuellen analogen Schmerzskala sowie mit Hilfe der klinischen Funktionsanalyse prä- und posttherapeutisch im Verlauf erfasst. Bis zu 80% der Patienten mit schmerzhafter Hyperaktivität der Kaumuskulatur zeigten eine Verbesserung der lokalen Schmerzsymptomatik. Bei muskulär bedingter Kieferklemme und fokaler Dystonie wurden im Beobachtungszeitraum (3 bis 12 Monate), Durchschnitt 6,7 #177 2,7) in allen Fällen Verbesserungen der Mundöffnung bis zu Normwerten gefunden. Zusätzlich resultierte eine Abschwächung dystoner Bewegungsabläufe. Die bisherigen kurz- und mittelfristigen Beobachtungen lassen erwarten, dass die Behandlung mit Botulinumtoxin Typ A eine wichtige Ergänzung bei der Behandlung von muskulärer Hyperaktivität im stomatognathen System bei Therapieresistenz auf die bisher bekannten konservativen Maßnahmen darstellen wird.