Ende November 2020 hat die Bundesregierung bestätigt, dass sie wie schon angekündigt eine nationale Gesundheitsreserve mit persönlicher Schutzausrüstung aufbauen wird. Der BVD Bundesverband Dentalhandel begrüßt diese Ankündigung.
Nach den Erfahrungen mit den gravierenden Lieferschwierigkeiten im Frühjahr halte der BVD dieses Vorgehen für dringend geboten, heißt es in der Pressemeldung. Der Präsident des BVD, Lutz Müller, stellte dazu fest: „Bis vor einigen Jahren war eine nationale Notreserve selbstverständlich. Dann wurde diese aus Kostengründen aufgelöst. Nun haben wir erlebt, wie wichtig eine solche Reserve für die Gesundheit der Bevölkerung und gerade auch für den Weiterbetrieb der Wirtschaft ist.“
Allerdings hält der BVD es für notwendig, dazu parallel eine nationale beziehungsweise europäische Produktion von Schutzausrüstung aufzubauen. Alleine die Gesundheitsreserve könne in einer Pandemie nur einer kurzfristigen Überbrückung dienen. Sie sei mit hohen Kosten der Lagerlogistik verbunden, so dass auch eine Konzentration auf wenige Standorte sinnvoll sei.
Unabhängiger werden von chinesischer Produktion
Lutz Müller: „Beim Aufbau einer Produktion kann EU-weit gedacht werden.“ Auch in Pandemiezeiten könnten die innereuropäischen Lieferketten aufrechterhalten werden. Die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen zeige, dass die Pandemie noch längere Zeit anhalten werde. Deshalb fordert der BVD-Präsident weitere Anstrengungen von der Bundesregierung: „Wir brauchen eine nationale beziehungsweise europäische Produktion, damit wir ein Stück weit von der chinesischen Produktion und dem Erhalt der internationalen Lieferketten unabhängig werden. Ausdrücklich weise ich aber darauf hin, dass auch für den Dentalhandel offene Märkte wichtig sind.“
Handel stellt sich auf gestiegene Nachfrage ein
Der Dentalhandel selbst habe aus den negativen Erfahrungen aus dem Frühjahr gelernt. Man habe sich auf die gestiegene Nachfrage nach persönlicher Schutzausrüstung eingestellt und die Läger entsprechend ausgebaut.
Nationale Gesundheitsreserve der Bundesregierung
An 19 Standorten in Deutschland sollen in Zukunft wichtige Materialien wie Schutzausrüstung, Schutzmasken, Beatmungsgeräte und Medikamente gelagert werden. Es geht darum, im Notfall Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen mit Ausrüstung aus der eigenen Reserve unterstützen zu können.
„Das deutsche Gesundheitswesen soll in einer Krise wie dieser noch widerstandsfähiger werden können", so Gesundheitsminister Jens Spahn. Die Reserve wird bis Ende 2021 mit schon beschafften Materialien befüllt werden. Danach soll vorwiegend auf Ausrüstung aus inländischer Produktion umgestellt werden. Geplant ist, an den Lager-Standorten ständig den Bedarf für einen Monat vorzuhalten. Der Bund unterstützt den Aufbau von Produktionskapazitäten unter anderem für Schutzausrüstung in Deutschland und der EU.
(Quelle: Mitteilung der Bundesregierung vom 30. November 2020)