0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
377 Views

Gesetzlicher Anspruch auf CT-Lungenkrebs-Screening für ehemalige und aktive Rauchende auf den Weg gebracht – G-BA muss Kostenübernahme festlegen

Die strukturierte Früherkennung von Lungenkrebs durch eine Niedrigdosis-Computertomografie (LDCT) in Personengruppen mit einem hohen Lungenkrebsrisiko ist – wissenschaftlich belegt – eine wirksame, sichere und kosteneffektive Methode.

(c) Peakstock/shutterstock.com

„Wir können Lungentumore jetzt deutlich früher erkennen und so viele Leben retten“, sagt Professor Carl-Peter Criée, Vorsitzender der Deutschen Atemwegsliga, zum heutigen Weltlungenkrebstag am 1. August. Möglich ist diese Früherkennung durch ein niedrigdosiertes CT-Lungenkrebs-Screening. Seit diesem Monat haben aktive sowie ehemalige Raucherinnen und Raucher erstmals einen gesetzlichen Anspruch darauf. Etwa 57.000 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr an Lungenkrebs. Nur rund 21 Prozent der Frauen und etwa 15 Prozent der Männer überleben die darauffolgenden fünf Jahre. „Die Überlebensrate nach fünf Jahren werden wir deutlich steigern können, wenn sich die Risikogruppen rechtzeitig untersuchen lassen.“ Bei Männern ist Lungenkrebs nach Prostatakrebs die zweithäufigste, bei Frauen nach Brustkrebs und Darmkrebs die dritthäufigste Krebsneuerkrankung. Zuletzt wurden in Deutschland fast 45.000 Todesfälle durch Lungenkrebs registriert – pro Jahr.

G-BA muss Kostenfrage klären

Anfang Juli ist die Lungenkrebs-Früherkennungs-Verordnung (LuKrFrühErkV) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in Kraft getreten. Sie ist die rechtliche Grundlage für diesen ersten wichtigen Schritt zu einem Lungenkrebs-Screening. Jetzt ist insbesondere der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) gefordert, die genauen Bestimmungen für die Durchführung und die Kostenübernahme für gesetzlich Versicherte festzulegen. Dies soll innerhalb der nächsten 18 Monate geschehen. „Hier hat die Gesundheitspolitik jetzt die Möglichkeit, möglichst schnell ein Vorsorgeprogramm auf den Weg zu bringen, das viele Leben von Patientinnen und Patienten retten kann“, so Criée.

CT-Früherkennung ist wirksam, sicher und kosteneffektiv

Die strukturierte Früherkennung von Lungenkrebs durch eine Niedrigdosis-Computertomografie (LDCT) in Personengruppen mit einem hohen Lungenkrebsrisiko ist – wissenschaftlich belegt – eine wirksame, sichere und kosteneffektive Methode. Durch eine Diagnosestellung bereits in einem frühen – und damit noch heilbarem Tumorstadium – kann die Sterblichkeit an Lungenkrebs signifikant gesenkt werden. „Der mitunter beste Gesundheitsschutz ist die Prävention: Raucher sollten die Früherkennungsuntersuchung idealerweise kombinieren mit einem Programm-Angebot zur Raucherentwöhnung“, sagt Criée.

Zahlreiche Begleiterkrankungen

Mit Lungenkarzinom als Grunderkrankung gibt es oft zahlreiche Begleiterkrankungen. Darüber hinaus tritt keine andere Krebsart mit so vielen Symptomen auf. In einem gemeinsamen Positionspapier haben bereits im Oktober 2023 die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG), die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) sowie die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) konkrete Vorschläge zur Implementierung eines nationalen organisierten Programms in Deutschland zur Früherkennung von Lungenkrebs in Risikopopulationen mittels Low-dose-CT-Screening inklusive Management von abklärungsbedürftigen Screeningbefunden unterbreitet. Demnach soll sich das Lungenkrebs-Früherkennungsprogramm an Menschen im Alter zwischen 50 und 75 Jahren richten, die mindestens 25 Jahre rauchen beziehungsweise geraucht haben, dabei auf mindestens 15 Packungsjahre kommen – sprich: wer beispielsweise eine Packung pro Tag über 15 Jahre hinweg geraucht hat – und deren Rauchstopp weniger als zehn Jahre zurückliegt.

Reference: Nachrichten Bunte Welt Menschen

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
14. Aug 2024

Wie geht es Long-Covid-Patientinnen und -Patienten?

Erste Auswertung des vom BMG geförderten Projekts zeigt Versorgungsbarrieren
14. Aug 2024

Gesundheitsgesetze: Kassenärzte schreiben an Abgeordnete

Nach der Sommerpause stehen Krankenhausversorgung, GVSG und weitere Gesetze zur Beratung und Verabschiedung an
14. Aug 2024

Zuckerzufuhr sinkt, ist aber immer noch zu hoch

Studie der Uni Bonn untersucht Ernährung von Kindern und Jugendlichen und sieht weiteren Handlungsbedarf
13. Aug 2024

Kinder und Jugendliche weltweit greifen immer mehr zu zuckergesüßten Getränken

Der erhöhte Konsum gezuckerter Getränke geht mit Anstieg der Adipositasprävalenz einher
12. Aug 2024

App statt Zahnarzt

Barmer bietet ihren Versicherten kostenfrei die Dentinostic-App für Zahnprobleme an – Streit um App-Angebot für Hauterkrankungen
12. Aug 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – August 2024
12. Aug 2024

Dentaltrade Aligner – einfach wie nie

Mit innovativen Alignern und unkomplizierten Behandlungsplänen bietet Dentaltrade Qualität
8. Aug 2024

Wiederholte Kopftraumata können zu Parkinsonismus führen

Aktuelle Autopsiestudie untersuchte Gehirne von 500 Kontaktsportlern