70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt liegt Lemberg (heute: „Lwiw“), das mit seiner malerischen Altstadt gerne als „Florenz des Ostens“ bezeichnet wird. Seit dem andauernden militärischen Konflikt mit Russland, der seit 2014 bis heute schwelt, wird das Leben Jahr für Jahr härter. Ein Großteil der ukrainischen Bevölkerung lebt in großer Armut.
Die medizinische Versorgung im Land ist unzureichend, die Wasserversorgung an vielen Orten marode und der Strom fällt auch immer wieder aus. Gleichzeitig steigen die Preise für die Dinge des täglichen Bedarfs kontinuierlich und die Corona-Krise hat die Situation noch zusätzlich verschärft.
Die Verschlechterung der Lebensbedingungen wirkt sich auf die Schwächsten der Gesellschaft am stärksten aus – alte Menschen und Kinder. Nach Schätzungen leben zehntausende Kinder in der Ukraine auf der Straße, viele sind Waisen, andere sind vor den Problemen in ihren Familien geflohen. Mit Betteln, Dealen oder Prostitution versuchen sie zu überleben. Viele schnüffeln Klebstoff, um der Trostlosigkeit ihres Alltags zu entfliehen.
Zusammenarbeit mit der Don Bosco Mission
Eine Chance, diesem Teufelskreis zu entkommen, haben sie nur durch Hilfe von außen – Hilfe, wie sie das Ausbildungszentrum der Don Bosco Mission in Lemberg bietet. Die vom HDZ unterstützte Einrichtung hat sich zum Ziel gesetzt, gefährdeten Jugendlichen aus ärmsten Verhältnissen eine berufliche Perspektive zu geben. Das HDZ hat daher das Zentrum erst kürzlich mit einer Spende von rund 23.000 Euro bedacht. Das Geld floss in die technische Ausstattung der Autowerkstatt. Außer Maschinen und Geräte konnten drei Laptops, ein Projektor und eine interaktive Tafel erworben werden.
Rund 100 Jugendlichen haben in dem Zentrum die Möglichkeit, eine Ausbildung mit einem staatlich anerkannten Abschluss zu machen, zum Beispiel als Friseur, Schreiner, Servicekraft oder eben als KFZ-Mechaniker. Der Traum vom professionellen „Autoschrauber“ ist hier schon für den einen oder anderen wahr geworden.
Die Zahl der Studenten steigt jedes Jahr. Gerade erst erhielten 37 neue Studenten für das akademische Jahr 2021/2022 einen Ausbildungsplatz. In der Sparte der Automechanik kooperiert das Zentrum mit namhaften Herstellerfirmen wie Toyota, Mercedes oder Porsche. Zudem wurde eine duale Ausbildung in Zusammenarbeit mit Unternehmen entwickelt und umgesetzt. Diese sieht vor, dass die Jugendlichen an drei Tagen in der Woche praktische Erfahrungen in den Betrieben sammeln und sich an zwei Tagen theoretisches Wissen in der Schule aneignen.
Eigene Servicestation für Nachhaltigkeit des Projekts
Für die Nachhaltigkeit des Projekts sorgt eine Autoservicestation, die 2019 in Betrieb genommen wurde. Die Tankstelle hat zwei Funktionen: Sie übernimmt einerseits einträgliche Reparaturaufträge für Kunden und gibt andererseits Auszubildenden die Möglichkeit, ihre praktischen Kenntnisse zu vertiefen. Zu den Dienstleistungen zählen Reifenmontagen ebenso wie Fahrwerks-Reparaturen, die Prüfung von elektrischen Fahrzeugsystemen und anderes. Bis zum Frühjahr 2023 soll sich die Tankstelle selbst tragen, so dass alle Kosten für die Instandhaltung des Gebäudes und die Gehälter der Auszubildenden und anderer Mitarbeiter gedeckt sind.
Yvonne Schubert für das HDZ
Spendenkonto
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE28 3006 0601 0004 4440 00
BIC (SWIFT-Code): DAAEDEDDEine Spendenbescheinigung wird bei genauer Adressenangabe ausgestellt. Zur Steuerbegünstigung bis 200 Euro reicht nach Paragraf 50 Absatz 2 EStDV ein Kontoauszug.
Kontakt:
Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte
Hagenweg 2 L
37081 Göttingen
E-Mail: hilfswerk-z@arztmail.de
www.stiftung-hdz.de