Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine Initiative zur Förderung von Projekten zur Reduzierung des Gender Data Gaps in der klinischen Forschung gestartet. Mit der Fördermaßnahme kommt das BMBF dem Auftrag des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages nach, dem Thema Gender Data Gap in der medizinischen Forschung eine größere Bedeutung zukommen zu lassen. Am 8. April 2025 kamen im Rahmen der Fördermaßnahme zur Reduzierung des Gender Data Gaps in der klinischen Forschung die Projektverantwortlichen zu einer ersten Kick-off Veranstaltung in Berlin zusammen.
Dazu erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Claudia Müller: „Viele Erkrankungen äußern sich bei Frauen anders als bei Männern, treten häufiger oder seltener auf − oder verlaufen unterschiedlich schwer. Auch Medikamente können je nach Geschlecht unterschiedlich lange beziehungsweise stark wirken. Für eine gute Gesundheitsversorgung für alle müssen solche geschlechterbezogenen Aspekte noch stärker in der medizinischen Forschung berücksichtigt werden. Bis heute stammen Forschungsdaten aus klinischen Studien allerdings überproportional häufig von Männern und zu selten von Frauen. Das Schließen dieser Datenlücke – des sogenannten Gender Data Gaps – ist daher für die medizinische Versorgung von enormer Bedeutung.
Mit unserer Forschungsförderung stellen wir uns dieser Herausforderung: Unser Ziel ist es, den Gender Data Gap in der klinischen Forschung weiter zu schließen. Wir stärken die Kompetenz im Bereich der geschlechtersensiblen Medizin am Forschungsstandort Deutschland und schaffen so einen konkreten Mehrwert für die Versorgung aller Patientinnen und Patienten.“
Neue Erkenntnisse zusammentragen
Ziel der Initiative ist es, neue Erkenntnisse zur geschlechtssensiblen Behandlung von Krankheiten zu generieren, Wissen systematisch zusammenzutragen sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für dieses Thema zu sensibilisieren. Auch sollen die aus Sicht von Patientinnen und Patienten dringlichsten Forschungsfragen identifiziert werden, die dazu beitragen, die Evidenzlücken in der geschlechtersensiblen Behandlung zu schließen. Hierzu werden insgesamt 43 Projekte in vier Modulen mit einem Gesamtfördervolumen von rund 5,7 Millionen Euro gefördert. Die ersten Projekte nehmen im April 2025 ihre Arbeit auf. Eines der Projekte ist an der Universität Greifswald beheimatet und soll die Grundlagenforschung stärken.
Die Kick-off Veranstaltung in Berlin sollte die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Projektverantwortlichen stärken und Bedarfe für begleitende Vernetzungsaktivitäten über die einzelnen Projekte hinweg identifizieren.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Bundesforschungsministeriums.