„A happy mouth is … a happy mind“. Unter diesem Motto zeigt am 20. März der diesjährige Weltmundgesundheitstag, wie eng die Mundgesundheit mit körperlichem und mentalem Wohlbefinden verknüpft ist. „Die Mundgesundheit beeinflusst unser Wohlbefinden. Schmerzen und chronische Entzündungen im Mundraum mindern die Lebensqualität. Umgekehrt kann eine vernachlässigte Mundhygiene Folge psychischer Belastungen sein“, erklärt Dr. Christian Öttl, Bundesvorsitzender des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ).
Stress lässt Zähne knirschen
So könne Stress sich durch Zähneknirschen (Bruxismus) äußern, was den Zahnschmelz schädigt und die Zähne empfindlich macht. Neben der direkten Belastung schwäche Stress aber auch das Immunsystem und fördere so Entzündungen des Zahnfleischs. „Nicht zu unterschätzen sind unter anhaltender Anspannung auch eine ungesündere Ernährung (Nervennahrung), Verspannungen im Nacken- und Kieferbereich sowie eine nachlässigere Zahnpflege“, führt Öttl weiter aus. Gleichzeitig könne die regelmäßige Einnahme von Psychopharmaka zu Mundtrockenheit führen und so das Risiko für Parodontitis und Karies erhöhen.
Erkrankungen des Mundraums Teil und Kennzeichen systemischer Erkrankungen
Wissenschaftliche Studien wiesen zudem auf einen Zusammenhang von anhaltenden Entzündungen im Mundraum mit neurodegenerativen Erkrankungen wie etwa Alzheimer hin. „Vielfach sind Erkrankungen der Zähne und des Mundraums Teil und Kennzeichen einer systemischen Erkrankung. Unbehandelt belasten sie Menschen, Gesundheitssysteme und Volkswirtschaften“, bringt Öttl es auf den Punkt. „Das macht deutlich, wie wichtig es ist, die Mundgesundheit als Teil der ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge zu betrachten.“
Prävention wirkt!
„Wichtige Pfeiler der Vorsorge für die Mundgesundheit sind das zweimal tägliche, dreiminütige Putzen der Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahncreme, die Verwendung von Interdentalbürstchen sowie vor allem die mindestens zweimal jährliche Professionelle Zahnreinigung (PZR) in der Zahnarztpraxis“, so der Münchner Zahnarzt weiter.
„Denn Prävention wirkt. So belegt auch durch die gerade veröffentlichte sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS 6). Der große Erfolg der Kariesprävention der vergangenen Jahre bestätigt eindrucksvoll den Paradigmenwechsel von der Reparatur- hin zur Vorsorgezahnheilkunde.“ Öttl weiter: „Ein gesunder Mund ist die Grundlage für körperliches und mentales Wohlbefinden. Er muss in der medizinischen Vorsorge die Aufmerksamkeit bekommen, die er verdient.“
Politik muss Vorsorge stärken
„Auch der Politik muss klar werden, dass die großen Herausforderungen im Gesundheitswesen nur bewältigt werden können, wenn die nächste Bundesregierung den Präventionsansatz konsequent in der Gesundheitsversorgung umsetzt und stimmige Rahmenbedingungen schafft. Strenge Budgetierung ist der falsche Weg“, fordert der FVDZ-Bundesvorsitzende.